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Russland nur Unentschieden gegen Türkei
Russlands Fußball-Nationalmannschaft hat die Generalprobe für die Heim-Weltmeisterschaft (14. Juni bis 15. Juli) verpatzt. Gegen die nicht für die Endrunde qualifizierte Türkei kamen die Russen neun Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien in Moskau nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinaus.
Alexander Samedow brachte den WM-Gastgeber im ZSKA-Stadion in der 35. Minute in Führung, der Wolfsburger Yunus Malli (59.) erzielte den Ausgleich für die Türkei. Neben Malli kamen aus der Bundesliga auch noch Kaan Ayhan (Fortuna Düsseldorf), Caglar Söyüncü (SC Freiburg) und der Neu-Düsseldorfer Kenan Karaman zum Einsatz.
Die Russen von Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow gehen durch das Remis im letzten Testspiel mit zwei Spielen ohne Sieg in das Turnier. Vergangene Woche hatte der WM-Gastgeber bereits ein Testspiel gegen Österreich mit 0:1 (0:1) verloren. In der Gruppe A der WM trifft Russland noch auf Ägypten (19. Juni) und Uruguay (25. Juni).
Ter Stegen zeigt sich enttäuscht
Torwart Marc-André ter Stegen ist über seine Rolle als Nummer zwei bei der Weltmeisterschaft in Russland wenig begeistert. Auch wenn er die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw für Manuel Neuer "respektiere und akzeptiere", sei es "zunächst einmal eine enttäuschende Situation, wenn du die ganze Saison gespielt und versucht hast, Leistung auf höchstem Niveau zu zeigen", sagte der 26-Jährige vom FC Barcelona am Dienstag beim Medientag der deutschen Nationalmannschaft in Eppan (Südtirol).
Das Team wisse aber, fügte ter Stegen an, "dass ich zu zweihundert Prozent da sein und alles tun werde, um die Mannschaft zu unterstützen. Wenn ich gebraucht werde, werde ich da sein. Ich werde versuchen, im Training eine Stütze zu sein, wenn Manu Hilfe braucht". Man dürfe "nicht so mit sich beschäftigt sein, dass man der Mannschaft nicht helfen kann".
Vor Neuer, der nach mehr als achtmonatiger Verletzungspause rechtzeitig vor dem Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) wieder fit ist, habe er "großen Respekt. Manu hat alles dafür getan, um wieder fit zu sein. Das hat er geschafft".
Löw hatte ter Stegen in der vergangenen Woche in höchsten Tönen gelobt. "Er hatte ja am Anfang bei uns ein paar Startschwierigkeiten. Er hat sich nicht beirren lassen und ist zu einem sehr, sehr starken Torhüter geworden", sagte Löw über die Nummer eins des FC Barcelona: "Er ist unheimlich gereift. Er wirkt stabil und klar und lässt sich auch durch den einen oder anderen Fehler nicht aus der Ruhe bringen."
Manchester United verpflichtet Fred
Der englische Rekordmeister Manchester United hat den ersten Transfer für die kommenden Saison perfekt gemacht. Der Brasilianer Fred wechselt vom ukrainischen Club Schachtjor Donezk zu den Red Devils. Man habe eine Einigung mit Donezk erzielt, teilte Man United am Dienstag auf seiner Website mit. Nach Informationen britischer Medien soll der Club für den 25 Jahre alten Mittelfeldspieler umgerechnet knapp 60 Millionen Euro bezahlen.
Fred, der mit vollem Namen Frederico Rodrigues de Paula Santos heißt, erzielte in fünf Jahren und 101 Spielen für Donezk zehn Tore. Er hat bisher acht A-Länderspiele mit Brasilien absolviert und wurde von Nationalcoach Tite ins Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Russland berufen. Tite hatte zuvor erklärt, seine Spieler sollten ihre Zukunft möglichst vor dem Turnier geklärt haben.
Uefa sperrt Buffon für drei Spiele
Torwart-Legende Gianluigi Buffon ist wegen seines Ausrasters im Champions-League-Viertelfinalrückspiel zwischen Juventus Turin und Real Madrid für drei Spiele gesperrt worden. Das teilte die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) am Dienstag mit.
Der 40 Jahre alte Juve-Torwart hatte in der Nachspielzeit der Partie am 11. April die Rote Karte gesehen, nachdem er heftig gegen einen Elfmeterpfiff des englischen Schiedsrichter Michael Oliver protestiert hatte. Später attackierte er zudem den Referee mit harten Worten: Oliver habe „anstelle des Herzens einen Mülleimer“.
Real-Superstar Cristiano Ronaldo traf per Elfmeter zum 1:3-Endstand und sorgte damit für das Aus von Juve, das nach einer 0:3-Hinspielniederlage zuvor eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt hatte. Buffon wird nach 17 Jahren im Tor von Juve den italienischen Rekordmeister verlassen. Offen ist, ob der Abschied auch das Karriereende bedeutet oder ob Buffon zu einem anderen Club wechselt.
Lichtsteiner wechselt zu Özil und Mustafi
Der Schweizer Nationalspieler Stephan Lichtsteiner wechselt zum FC Arsenal und wird dort Teamkollege von Mesut Özil und Shkodran Mustafi. Der 34-Jährige kommt ablösefrei vom italienischen Meister und Pokalsieger Juventus Turin zum Club aus der englischen Premier League. Über die Dauer von Lichtsteiners Vertrag machten die Gunners keine Angaben.
„Stephan bringt riesige Erfahrung und Führungsqualitäten in unsere Mannschaft“, sagte Arsenals neuer Trainer Unai Emery über den Defensivspieler, der mit seinem Nationalteam auch an der WM in Russland teilnimmt. „Stephan wird uns auf und neben dem Platz verbessern.“ Mit Juve gewann Lichtsteiner zuletzt sieben Mal in Serie die italienische Meisterschaft.
Freiburg bindet Lienhart an sich
Bundesligist SC Freiburg hat den österreichischen Nationalspieler Philipp Lienhart fest verpflichtet. Der 21 Jahre alte Innenverteidiger war zunächst für ein Jahr vom Champions-League-Sieger Real Madrid ausgeliehen. Über die Länge des Vertrags und die Ablösesumme machten die Breisgauer wie gewohnt keine Angaben.
"Philipp hat sich bei uns gut entwickelt und schnell in die Mannschaft integriert. Schneller als erwartet kam er zu seinen ersten Einsätzen und hat unsere Erwartungen direkt erfüllt", sagte SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach: "Wir sehen bei ihm enormes Potential. In unserem guten Austausch mit Real Madrid wurde deutlich, dass alle Beteiligten diesen positiven Verlauf beim SC Freiburg nicht unterbrechen möchten."
Lienhart kam in elf Bundesliga-Spielen auf 865 Spielminuten. Nach dem neunten Spieltag fiel der Abwehrspieler aufgrund einer Knieverletzung lange Zeit aus und erlebte später durch einen Außenbandanriss einen erneuten Rückschlag.
Sané gibt Versprechen ab
Leroy Sané hat sich nach seinem WM-Aus zu Wort gemeldet und der deutschen Nationalmannschaft viel Erfolg in Russland gewünscht. „Holt euch den Titel!“, schrieb der 22-Jährige bei Instagram, Twitter und Facebook. „Danke euch allen für die aufmunternden Nachrichten gestern und heute. Klar bin ich enttäuscht darüber, dass ich nicht bei der WM dabei bin“, postete Sané. „Ich muss diese Entscheidung aber akzeptieren und werde alles dafür tun, noch stärker zurückzukommen. Dem DFB-Team wünsche ich trotzdem viel Erfolg in Russland.“
Zuvor hatte der Jungstar bereits auf einen Instagram-Post seines Club-Kollegen von Manchester City, Kyle Walker, zur Nicht-Nominierung Sanés für den endgültigen Weltmeisterschaftskader von Bundestrainer Joachim Löw reagiert. „Du hast Glück, dass du nicht gegen mich spielen musst, Bruder“, hatte Sané geschrieben. Walker, der mit England zur WM nach Russland fährt, hatte ein Bild, auf dem er Wasser spuckt, mit den Worten überschrieben: „Wenn du herausfindest, dass Leroy Sané nicht zur Weltmeisterschaft fährt.“
Offensivspieler Sané war am Montag zusammen mit Torhüter Bernd Leno, Verteidiger Jonathan Tah und Stürmer Nils Petersen aus dem WM-Kader gestrichen worden. Für die Citizens, mit denen Sané die englische Meisterschaft gewann, hatte der 22-Jährige in der abgelaufenen Saison in 49 Pflichtspielen 14 Tore erzielt und 19 Treffer vorbereitet.
Hitzlsperger von Streichung Sanés überrascht
Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat die Streichung von Leroy Sané sehr überrascht. "Sané ist für mich einer der wenigen Spieler, der den Unterschied ausmachen kann, der Tempo hat, der Mut hat – das, was man braucht, um entscheidende Spiele gewinnen zu können", sagte der ARD-Experte am Rande des Forums Sport des öffentlich-rechtlichen Senders in Baden-Baden.
Kommentar: Löw hätte Sané integrieren müssen
Der 36-Jährige betonte allerdings auch: "Andererseits sieht man auch noch seine Defizite, was dann wohl den Ausschlag für den Bundestrainer gegeben hat." Sané sei "manchmal noch schlampig, noch nicht so gewissenhaft, wie es andere Spieler sind", sagte Hitzlsperger: "Wenn Marco Reus fit ist während der WM, dann hat er dieselbe Qualität."
Er sei "nach wie vor überzeugt, dass die Mannschaft ins Finale kommen und das auch gewinnen kann", sagte der 52-malige Nationalspieler. Die deutsche Mannschaft sei "exzellent besetzt, wie vier, fünf andere auch. Sie hat die Chance auf die Titelverteidigung – ich traue ihr das zu."
Boateng kehrt zurück, Özil fehlt
Jérôme Boateng ist nach seiner Muskelverletzung im Adduktorenbereich ins Mannschaftstraining der deutschen Nationalmannschaft zurückgekehrt. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger von Bayern München absolvierte am Dienstagvormittag in Eppan (Italien) erstmals mit seinen Kollegen die komplette Einheit. Boateng hatte sich Ende April verletzt, seine WM-Teilnahme war lange fraglich gewesen.
Auch Champions-League-Sieger Toni Kroos war erstmals im Training dabei. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid hatte nach dem Triumph in der Königsklasse Sonderurlaub erhalten und war erst am vergangenen Sonnabend angereist. Dafür absolvierte Mesut Özil am Dienstag eine individuelle Einheit im Fitnesszelt. Der Profi des FC Arsenal hatte in der Schlussphase der Saison wegen Rückenproblemen passen müssen und hat deshalb noch Nachholbedarf.
Es war die erste Einheit des finalen WM-Kaders von Bundestrainer Joachim Löw. Der 58-Jährige hatte am Montag Leroy Sané, Bernd Leno, Jonathan Tah und Nils Petersen aussortiert. Vor dem Training gab es das obligatorische Mannschaftsfoto.
Fifa verklagt Ticketbörse Viagogo
Die Fifa hat die umstrittene Ticketplattform Viagogo verklagt. Der Weltverband wirft dem in der Schweiz ansässigen Unternehmen vor, beim Verkauf von Eintrittskarten für die WM in Russland gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb zu verstoßen. Das "ultimative Ziel im Kampf gegen den Zweitmarkt" sei es, die Sicherheit der Fans in Bezug auf die Ticketpreise zu gewährleisten.
Die Fifa schloss sich mehreren Klägern an, die ebenfalls die angeblich unfairen Geschäftspraktiken von Viagogo kritisieren. Bereits im Januar hatte der Weltverband eine einstweilige Verfügung gegen Viagogo erwirkt, keine Tickets für die WM-Endrunde in Russland (14. Juni bis 15. Juli) verkaufen zu dürfen.
Zweitligisten helfen Absteigern Lautern und Braunschweig
Die 18 Zweitligisten helfen mit einer einmaligen Solidaritätsaktion den beiden Absteigern Eintracht Braunschweig und 1. FC Kaiserslautern. Wie die Deutsche Fußball-Liga am Dienstag mitteilte, erhalten die beiden Clubs jeweils 600.000 Euro, um den „wirtschaftlich schwer verkraftbaren Gang in die 3. Liga“ etwas abzufedern. Die 18 Zweitligavereine hatten sich unabhängig von der DFL darauf verständigt, jeweils 66.666 Euro zu diesem Zweck in einen gemeinsamen Topf einzuzahlen.
„Die wirtschaftliche Brutalität eines Abstiegs in die 3. Liga ist kaum zu beschreiben“, erklärte Helmut Hack, der von der 2. Bundesliga gewählte DFL-Vizepräsident. Angesichts der außergewöhnlichen Situation, dass zwei Drittel der Clubs bis zu den letzten Spieltagen um den Klassenerhalt bangen mussten und Planungen für den Abstiegsfall kaum möglich waren, habe man sich bereits im April zu dieser Initiative entschieden.
„Diese Solidaraktion, die aus der Mitte der Zweitligaclubs angeregt wurde, ist den besonderen Umständen geschuldet und daher einmalig“, betonte Hack. Der bestehende Schlüssel zur Verteilung der Medien-Einnahmen wird nicht verändert.
Uerdingen trägt alle Spiele in Duisburg aus
Der KFC Uerdingen trägt seine Drittliga-Heimspiele in der kompletten Saison 2018/2019 in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg aus. Der KFC und der Zweitligist MSV Duisburg teilten am Dienstag mit, dass ein entsprechender Mietvertrag zwischen den Clubs abgeschlossen worden sei. Hintergrund ist, dass die eigentliche Heimstätte des KFC, das Grotenburg-Stadion, nicht drittligatauglich ist.
„Sicher hätten wir die 3. Liga gerne in unserer Grotenburg gespielt. Aber es ist klar, dass das derzeit nicht möglich ist, da die Grotenburg zunächst für die Liga fit gemacht werden muss“, sagte KFC-Sprecher Jan Filipzik. Die Deutsche Fußball-Liga und der Deutsche Fußball-Bund müssen sich bei den Spieltagsansetzungen für die Heimspiele des MSV und des KFC nun abstimmen.
So profitiert auch der MSV vom Aufstieg des Nachbarn. „Wir beide als Partner, also der MSV und die Stadionprojektgesellschaft, profitieren kommerziell von diesem Deal. Unsere Mittel werden wir für die Instandhaltung der Infrastruktur der Arena verwenden“, erklärte Dirk Broska, Geschäftsführer der Duisburger Stadionprojektgesellschaft.
Erst am Montagabend hatte der DFB-Zulassungsbeschwerdeausschuss dem sportlich aufgestiegenen KFC endgültig die Lizenz für die 3. Liga erteilt. Nach einer Prüfung hatte sich ergeben, dass eine geforderte Liquiditätsreserve über 1,2 Millionen Euro rechtzeitig vom KFC überwiesen, aber von der zuständigen Bank zu spät gutgeschrieben worden war.
Bundesliga fällt bei WM-Spielern zurück
Der deutsche Fußball verliert bei den WM-Abstellungen an Boden gegenüber der internationalen Konkurrenz. Lediglich 67 Spieler aus den deutschen Ligen wurden in die 32 endgültigen Kader für die WM-Endrunde in Russland (14. Juni bis 15. Juli) berufen. 2014 in Brasilien waren es noch 78 gewesen. Deutschland liegt damit auf Rang drei hinter Spanien (80) und Spitzenreiter England (124).
Bei den abstellenden Vereinen musste Bayern München seine Spitzenposition räumen. Hatte der deutsche Rekordmeister vor vier Jahren noch 15 Spieler entsendet und sich Platz eins mit Manchester United geteilt, reicht es 2018 nur für elf Akteure und Rang sieben. Alleiniger Führender ist Englands Meister Manchester City, der 16 Spieler ins Riesenreich schickt.
Finanziell lohnen sich die Abstellungen für die Vereine durchaus. Rund 7200 Euro bekommen sie pro Tag und Spieler. Insgesamt zahlt der Weltverband Fifa den Clubs somit rund 180 Millionen Euro aus. Damit verdreifachte sich die Summe im Vergleich zur vergangenen Weltmeisterschaft.
Leipzig holt Uruguayer Saracchi
Bundesligist RB Leipzig steht nach argentinischen Medienberichten vor der Verpflichtung des Linksverteidigers Marcelo Saracchi. Jorge Pablo Brito, Vize-Präsident des argentinischen Rekordmeisters River Plate, bestätigte der Zeitung „La República“, dass sich beide Clubs grundsätzlich geeinigt hätten. Es seien nur noch Details zu klären.
Für den 20-jährigen Saracchi, der für die uruguayische U-20-Nationalmannschaft spielt, soll River Plate eine Ablösesumme von 12,5 Millionen Euro gefordert haben. Als ersten Neuzugang hat Leipzig für kolportierte 16 Millionen Euro den 20-jährigen Franzosen Nordi Mukiele (HSC Montpellier/Vertrag bis 2023) für die Abwehr geholt.
Kommt Marsch für Hasenhüttl?
Viel wichtiger aber ist bei RB die Trainersuche nach dem Abgang von Ralph Hasenhüttl. Nach Aussage von Vorstandschef Oliver Mintzlaff werde die Wunschlösung „für den einen oder anderen am Ende überraschend sein.“ Neben Sportdirektor Ralf Rangnick wird nun auch der frühere US-Nationalspieler Jesse Marsch als möglicher Kandidat gehandelt. Der 44-Jährige coacht die New York Red Bulls. Besonders Mintzlaff, der ihn als Head of Global Soccer 2015 nach New York holte, soll von Marsch überzeugt sein. In der Vergangenheit war Marsch schon mehrfach bei den Sachsen und hospitierte auch mehrere Wochen unter Hasenhüttl.
Loris Karius hatte Gehirnerschütterung im Finale
Das ist die Erklärung für den Patzer von Loris Karius (FC Liverpool) im Finale der Champions League gegen Real Madrid: Der deutsche Karius hat während des Endspiels eine Gehirnerschütterung erlitten. Das teilte das Massachusetts General Hospital in Boston nach einem Gehirnscan mit. Der 24 Jahre alte Keeper wurde am 31. Mai in den USA von Spezialisten untersucht. Karius befand sich zu dieser Zeit im Urlaub in Nordamerika.
Wie erst am Montag bekannt wurde, soll die medizinische Abteilung der Liverpooler diese Untersuchung befürwortet haben. Bleibende Schäden müsse Karius nicht befürchten. „Wir erwarten eine vollständige Genesung basierend auf den Untersuchungsergebnissen“, hieß es in der Mitteilung des Krankenhauses. Während der Begegnung in Kiew könnte Karius' Sehvermögen gestört gewesen sein, legte die Untersuchung nahe.
Der Keeper hatte im Endspiel gegen Real Madrid den Ellenbogen von Real-Profi Sergio Ramos gegen den Kopf bekommen, offenbar unbemerkt vom Schiedsrichter. Anschließend hatte Karius mit zwei schweren Patzern großen Anteil daran, dass Liverpool das Spiel mit 1:3 verlor. Der FC Liverpool äußerte sich zum dem Thema nicht.
Pep Guardiola ein Rassist?
Yaya Touré hat schwere Anschuldigungen gegen seinen Trainer Pep Guardiola erhoben und dem Ex-Bayern-Coach Rassismus vorgeworfen. Er habe sich von Guardiola schlecht behandelt gefühlt und sei bei Manchester City in der abgelaufenen Saison ohne ersichtlichen Grund kaum eingesetzt worden, sagte der 35 Jahre alte Ivorer dem Magazin „France Football“. „Ich habe angefangen mich zu fragen, ob es etwas mit meiner Hautfarbe zu tun hat.“ Der 97-malige Nationalspieler war bei City vergangene Saison unter Guardiola nur auf zehn Premier-League-Spiele gekommen. „Ich möchte derjenige sein, der den Mythos Guardiola bricht.“
Er sei nicht der Erste, der die Ungleichbehandlung durch Guardiola anspreche. „Auch bei Barça haben sie diese Frage gestellt. Vielleicht werden wir Afrikaner nicht von allen immer gleich behandelt wie alle anderen“, sagte der Ivorer.
Mastercard beendet umstrittene Aktion
Das Kreditkartenunternehmen Mastercard hat die umstrittene "Essen-für-Tore"-Kampagne mit Lionel Messi und Neymar beendet. Der Sponsor der beiden Weltstars hatte angekündigt, für jeden ihrer Treffer bis März 2020 – inklusive der WM – jeweils 10.000 Mahlzeiten an hungernde Kinder in Lateinamerika und der Karibik zu spenden. Die Aktion hatte für Kritik gesorgt, unter anderem Brasiliens Nationaltrainer Tite sprach von einem zu hohen Druck für einzelne Spieler.
Mastercard wird stattdessen im Jahr 2018 eine Million Mahlzeiten spenden, unabhängig von der Anzahl der Tore – zusätzlich zu den bereits 400.000 gespendeten Essen.
Katar: Unsere Nachbarn verletzen Menschenrechte
Ein Jahr nach Beginn der Blockade von Katar wirft das Emirat seinen Golf-Nachbarn Menschenrechtsverletzungen vor. Saudi-Arabien und andere Staaten „hindern unsere Bürger am Reisen, am Arbeiten und am Studieren“, sagte der Botschafter des Emirats in Berlin, Saud bin Abdulrahman Al Thani, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Blockade zerschneidet Verbindungen zwischen Familien in den Ländern, die sich seit einem Jahr nicht gesehen haben. Das sind Menschrechtsverletzungen.“
Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Ägypten hatten am 5. Juni 2017 die Grenzen zu Katar geschlossen und eine Blockade verhängt. Die vier Staaten werfen dem Emirat unter anderem Terrorunterstützung und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran vor.
Katar weist die Vorwürfe zurück und hat nach eigenen Angaben seinerseits auf Maßnahmen gegen Bürger der Blockade-Staaten verzichtet. Katar ist der weltweit größte Exporteur von Flüssiggas und will die Produktion deutlich steigern. Nach dem Pro-Kopf-Einkommen der Gastgeber der Fußball-WM 2022 das reichste Land der Welt.