Hamburg. Sakai will mit absteigen, “Papa“ vielleicht. Lotto King Karl umarmt weinenden Seeler. Titz verurteilt Randale. Reaktionen von Werder.

Das war es nach 55 Jahren in der Bundesliga: Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Europapokalsieger HSV ist nach dem kurz vor Schluss unterbrochenen 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach am 34. Spieltag abgestiegen. Der VfL Wolfsburg gewann 4:1 gegen den 1. FC Köln.

Der „Dino“ der Liga, Gründungsmitglied und in zwei Relegationen zuletzt gerettet, muss erstmals den Weg in die Zweite Liga antreten. Für den Verein des deutschen Fußball-Idols Uwe Seeler ist das die Konsequenz aus jahrelanger sportlicher und wirtschaftlicher Misere. Sie wurde ausgelöst durch eine Vielzahl und schnelle Abfolge von personellen Wechseln in den vergangenen Jahren.

Der gegenwärtige Trainer Christian Titz war der dritte in der Saison 2017/2018. Finanzvorstand Frank Wettstein führt den Hamburger SV nur kommissarisch nach dem Rauswurf von Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender) und Jens Todt (Sportchef). Titz soll bleiben. Die Verträge von Spielern wie Aaron Hunt, Nicolai Müller, Lewis Holtby, Julian Pollersbeck oder Nachwuchshoffnung Fiete Arp könnten mit dem Abstieg wertlos sein.

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Verfolgen Sie hier im Live-Blog die Ereignisse und Reaktionen nach dem Abstieg des HSV

Lotto umarmt weinenden Uwe Seeler

Auch Lotto King Karl verarbeitet den ersten Abstieg des HSV über einen emotionalen Wortbeitrag. "Heute war unser Zahltag. Heute gab es die Quittung für viele Situationen in den letzten Jahren, in denen man das Gefühl hatte, es ging nicht darum, dass das richtige gesagt und getan wurde, sondern nur darum, wer das letzte Wort hatte. Irgendwann geht sowas mal schief", schrieb der Stadionsprecher auf Facebook.

Und er berichtete auch von seinen Gefühlen zur "Stunde Null" im Stadion. "Ich habe nach dem Spiel Uwe Seeler getroffen, wir haben uns umarmt und er hatte Tränen in den Augen", berichtete der Musiker, der an "einem solch traurigen Tag" aber auch Zuversicht ausstrahlen wollte. "Die Zukunft beginnt genau jetzt!", schrieb Lotto King Karl: "Lasst es uns gemeinsam besser machen! Nur darum kann es von diesem Moment an gehen!"

Promis trösten den HSV

HSV-Idol Uwe Seeler

„Ich persönlich werde auch zur 2. Bundesliga gehen, wenn die Mannschaft spielt. Das ist davon unbenommen... Wir haben ja in den letzten Jahren immer wieder Wunder erlebt. Immer wieder Wunder gibt's nicht.“ (Im Interview mit dem TV-Sender Sky)

Rockmusiker Udo Lindenberg

„Heute wird der Abend breiter - doch hinterm Horizont geht's weiter...Falscher Film, schlechter Gag - mach dich ready fürs Comeback. Heute noch in Staub und Asche - morgen Phönix aus der Flasche. Prost!“

Komiker Otto Waalkes

„Schaaade HSV Heut bin ich noch traurich aber morgen spiel ich schon in Aurich“ (Für Otto stand am Sonntag ein Auftritt mit den Friesenjungs in Aurich an)

Ex-„Tagessschau“-Sprecherin Dagmar Berghoff

„Der HSV hat wirklich gekämpft und hat sich - bis auf die Ausschreitungen am Ende - würdevoll in die 2. Liga verabschiedet. Das war ein Abstieg mit erhobenem Haupt. Ich denke sowieso, dass sie sofort wieder aufsteigen werden.“ (Berghoff saß für den HSV auch mal im Aufsichtsrat)

ESC-Kommentator Peter Urban

„Ich bin traurig, aber das war ja keine Überraschung. Ich hoffe, viele Leute ziehen ihre Lehren aus diesem Desaster!“(Auf den NDR-Moderator und Musikjournalisten wartete kurz nach dem Spiel der Einsatz als TV-Kommentator beim Eurovision Song Contest in Lissabon)

Ex-„Tagessschau“-Sprecher Jo Brauner

„So wie Zarah Leander mal gesungen hat, 'davon geht die Welt nicht unter', so sehe ich das auch. Ich werde auch künftig bei jedem Heimspiel im Stadion sein - aber sicher! Dazu bin ich eben ein Fußballverrückter.“(Jo Brauner war früher HSV-Stadionsprecher)

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Van der Vaart bietet Hilfe an

Rafael van der Vaart hat sein Hilfsangebot erneuert. "Wenn man mich um Hilfe fragt, würde ich nicht nein sagen", verkündete der ehemalige HSV-Kapitän bei Sky nach dem feststehenden Abstieg seines Herzensvereins. Seine aktuelle Gefühlslage fasste er mit drastischen Worten zusammen: "Scheiß Wochenende, scheiß Tag."

Via Twitter legte van der Vaart am Abend dann noch einmal nach. "Das trifft mich hart", schrieb der 35 Jahre alte Niederländer: "Aber ich bin mir sicher, der HSV ist schon bald wieder da, wo er hin gehört!"

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Polizei: Nach dem Spiel alles ruhig

Bei den Ausschreitungen kurz vor Ende des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach wurden nach Angaben der Polizei niemand verletzt. Durch den Einsatz von Sicherheitskräften sei ein möglicher Platzsturm im Volksparkstadion verhindert worden, hieß es am Abend in einem ersten Fazit der Polizei.

"Schon nach dem 2:1 für den HSV wurde im Block 25 A eine Plane aufgezogen, unter der sich Fans umzogen und teilweise vermummten“, beschrieb die Polizei die Vorgänge. „Ab der 85. Minute wurden Polizeikräfte sichtbar neben dem Platz aufgestellt und nach dem Zünden von Pyrotechnik auf dem Platz eingesetzt.“ Rundum das Stadion war es auch nach dem Spiel ruhig geblieben.

Drei Verdächtige der Ausschreitungen im Stadion seien vorläufig festgenommen worden. Die HSV-Ultras hätten das Stadion nach dem Spiel ebenso zügig verlasen wie die insgesamt 7000 Anhänger von Borussia Mönchengladbach, wie ein Polizeisprecher dem Abendblatt sagte. Fangruppen seien demnach nicht aufeinandergestoßen.

Sakai unterschreibt Zweitliga-Vertrag

HSV nach dem ersten Abstieg im Gefühlschaos

Die Uhr ist abgelaufen: Der HSV muss erstmals in 55 Jahren Bundesliga aus dem deutschen Fußball-Oberhaus absteigen
Die Uhr ist abgelaufen: Der HSV muss erstmals in 55 Jahren Bundesliga aus dem deutschen Fußball-Oberhaus absteigen © Imago/Matthias Koch
Entsprechend fielen die Reaktionen der Spieler aus, wie hier bei Kapitän Gotoku Sakai
Entsprechend fielen die Reaktionen der Spieler aus, wie hier bei Kapitän Gotoku Sakai © Witters
Auch Lewis Holtby konnte seine Trauer nicht verbergen
Auch Lewis Holtby konnte seine Trauer nicht verbergen © Witters
Luca Waldschmidt konnte den HSV diesmal nciht retten
Luca Waldschmidt konnte den HSV diesmal nciht retten © Witters
Direkt nach dem Abpfiff versammelte Trainer Christian Titz seine frisch abgestiegenen Spieler noch einmal zum Mannschaftskreis
Direkt nach dem Abpfiff versammelte Trainer Christian Titz seine frisch abgestiegenen Spieler noch einmal zum Mannschaftskreis © Imago/Hübner
Dabei kamen nicht nur bei Rick van Drongelen (2.v.l., mit Fiete Arp) die Emotionen hoch
Dabei kamen nicht nur bei Rick van Drongelen (2.v.l., mit Fiete Arp) die Emotionen hoch © Witters
Auch Nicolai Müller erfuhr Trost von seinem Trainer
Auch Nicolai Müller erfuhr Trost von seinem Trainer © Imago/Jan Hübner
Tatsuya Ito kniete erst nieder
Tatsuya Ito kniete erst nieder © Witters
...und wurde dann von Lewis Holtby in den Arm genommen
...und wurde dann von Lewis Holtby in den Arm genommen © Witters
Doch bevor Tränen fließen konnten, verzögerten Chaoten im HSV-Fanblock mit Böllern und Raketen den Abpfiff
Doch bevor Tränen fließen konnten, verzögerten Chaoten im HSV-Fanblock mit Böllern und Raketen den Abpfiff © dpa | Axel Heimken
Schwarzer Rauch nebelte den Rasen des Volksparkstadion ein
Schwarzer Rauch nebelte den Rasen des Volksparkstadion ein © Reuters
Auch Leuchtmunition landete auf dem Spielfeld
Auch Leuchtmunition landete auf dem Spielfeld © Reuters
Die Polizisten nahmen die Beine in die Hand
Die Polizisten nahmen die Beine in die Hand © Witters
Die Chaoten im HSV-Fanblock
Die Chaoten im HSV-Fanblock © Reuters
Die Ausschreitungen aus Fan-Sicht
Die Ausschreitungen aus Fan-Sicht © HA | Blombach
Auch Werbebanden brannten
Auch Werbebanden brannten © Reuters
Zu diesem Zeitpunkt hatte der HSV mit 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach geführt
Zu diesem Zeitpunkt hatte der HSV mit 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach geführt © Reuters
Die Profis mussten rund 10 Minuten warten, bevor der Ball noch einmal kurz ins Spiel gebracht wurde
Die Profis mussten rund 10 Minuten warten, bevor der Ball noch einmal kurz ins Spiel gebracht wurde © dpa
Für die vorerst letzten Erstliga-Sekunden des HSV gab es dann noch einmal Schiedsrichterball
Für die vorerst letzten Erstliga-Sekunden des HSV gab es dann noch einmal Schiedsrichterball © dpa
Bei den HSV-Fans flossen die Tränen
Bei den HSV-Fans flossen die Tränen © Witters
Andere kauerten einfach nur auf den Stufen
Andere kauerten einfach nur auf den Stufen © Witters
In Mainz frohlockten derweil Werder-Fans mit grünem Rauch
In Mainz frohlockten derweil Werder-Fans mit grünem Rauch © Getty Images
Bilder eines Abstiegs: Bobby Wood erlebte das Ende nach einer Gelb-Roten Karte ohnehin nicht mehr auf dem Feld
Bilder eines Abstiegs: Bobby Wood erlebte das Ende nach einer Gelb-Roten Karte ohnehin nicht mehr auf dem Feld © Reuters
Entsetzen bei Kyriakos Papadopoulos
Entsetzen bei Kyriakos Papadopoulos © Witters
Da keimte noch einmal Hoffnung auf: Lewis Holtby bejubelt die 2:1-Führung gegen Gladbach (63.)
Da keimte noch einmal Hoffnung auf: Lewis Holtby bejubelt die 2:1-Führung gegen Gladbach (63.) © Witters
...und demonstrierte seine Verbundenheit mit der Raute
...und demonstrierte seine Verbundenheit mit der Raute © Witters
Der Videobeweis als Freund: Schiedsrichter Dr. Felix Brych zeigte in der 10. Minute nach Rücksprache mit Köln auf den Punkt
Der Videobeweis als Freund: Schiedsrichter Dr. Felix Brych zeigte in der 10. Minute nach Rücksprache mit Köln auf den Punkt © Witters
Und Aaron Hunt ließ sich die Handelfmeter-Chance nicht entgehen
Und Aaron Hunt ließ sich die Handelfmeter-Chance nicht entgehen © Reuters
Die Hoffnung lebte wieder – trotz Wolfsburger Führung im Parallelspiel
Die Hoffnung lebte wieder – trotz Wolfsburger Führung im Parallelspiel © Reuters
Der Treffer aus der Vogelperspektive
Der Treffer aus der Vogelperspektive © Reuters
In der 28. Minute sorgte Gladbachs Josip Drmic durch seinen Ausgleichstreffer an alter Wirkungsstätte für einen herben Dämpfer
In der 28. Minute sorgte Gladbachs Josip Drmic durch seinen Ausgleichstreffer an alter Wirkungsstätte für einen herben Dämpfer © Witters
In diesem Fall kam Hunt einen Schritt zu spät
In diesem Fall kam Hunt einen Schritt zu spät © Getty Images
Torschützen unter sich: Josip Drmic (l.) und Aaron Hunt
Torschützen unter sich: Josip Drmic (l.) und Aaron Hunt © Imago/Matthias Koch
Dahin gehen, wo's weh tut: Aaron Hunt trifft Gladbachs Nico Elvedi unabsichtlich
Dahin gehen, wo's weh tut: Aaron Hunt trifft Gladbachs Nico Elvedi unabsichtlich © Witters
Tatsuya Ito gegen Nico Elvedi
Tatsuya Ito gegen Nico Elvedi © Witters
Bobby Wood zeigte vollen Einsatz
Bobby Wood zeigte vollen Einsatz © Witters
Douglas Santos wiederum übertieb es nach Brychs Einschätzung einmal und sah deshalb Gelb
Douglas Santos wiederum übertieb es nach Brychs Einschätzung einmal und sah deshalb Gelb © Reuters
Für den verwarnten Bobby Wood (l., nicht im Bild) kam in der 71. Minute noch eine rote Karte obendrauf
Für den verwarnten Bobby Wood (l., nicht im Bild) kam in der 71. Minute noch eine rote Karte obendrauf © Reuters
Vor dem Anpfiff gegen Gladbach schwor Kyriakos Papadopoulos seine Mitspeiler noch einmal auf das Endspiel ein
Vor dem Anpfiff gegen Gladbach schwor Kyriakos Papadopoulos seine Mitspeiler noch einmal auf das Endspiel ein © Reuters
Hat dieser Spruch heute ein letztes Mal Gültigkeit?
Hat dieser Spruch heute ein letztes Mal Gültigkeit? © dpa
Wichtiges Spiel erfordert besondere Maßnahmen: HSV-Kinder stehen Spalier für die Profis
Wichtiges Spiel erfordert besondere Maßnahmen: HSV-Kinder stehen Spalier für die Profis © dpa | Axel Heimken
Auch der Rauten-Rasen gehörte dazu
Auch der Rauten-Rasen gehörte dazu © ks
HSV-Trainer Christian Titz vor einem Meer aus HSV-Rauten
HSV-Trainer Christian Titz vor einem Meer aus HSV-Rauten © REUTERS | FABIAN BIMMER
Auf den Rängen sah es zum Anstoß dann so aus
Auf den Rängen sah es zum Anstoß dann so aus © Witters
Auch Clubchef Bernd Hoffmann zeigte sein Herz für die Raute
Auch Clubchef Bernd Hoffmann zeigte sein Herz für die Raute © Witters
Dennis Diekmeier (mit Frau Dana) erlebte sein letztes Bundesligaspiel mit dem HSV von der Tribüne aus
Dennis Diekmeier (mit Frau Dana) erlebte sein letztes Bundesligaspiel mit dem HSV von der Tribüne aus © Witters
Auch außerhalb des Stadion wurden Hamburgs Spieler begeistert empfangen
Auch außerhalb des Stadion wurden Hamburgs Spieler begeistert empfangen © WITTERS | ValeriaWitters
Tausende Fans standen Spalier für den Teambus
Tausende Fans standen Spalier für den Teambus © imago/DeFodi | Max Maiwald/DeFodi.de
Sie skandierten
Sie skandierten "Niemals, Zweite Liga!" © dpa | Daniel Reinhardt
Eingepeitscht wurden sie über ein Megaphon
Eingepeitscht wurden sie über ein Megaphon © WITTERS | TimGroothuis
Die Hoffnung auf ein Fußball-Wunder war groß
Die Hoffnung auf ein Fußball-Wunder war groß © WITTERS | ValeriaWitters
Auch an der Einfahrt zu den Katakomben beklatschen die Fans den Bus
Auch an der Einfahrt zu den Katakomben beklatschen die Fans den Bus © imago/DeFodi | Max Maiwald/DeFodi.de
Die andere Seite: Auch die Polizei war auf das Bundesligafinale vorbereitet
Die andere Seite: Auch die Polizei war auf das Bundesligafinale vorbereitet © imago/DeFodi | Max Maiwald/DeFodi.de
Diese Fans kreiierten ihr eigenen
Diese Fans kreiierten ihr eigenen "HSV unser" © WITTERS | ValeriaWitters
Andere verliehen ihrer Hoffnung durch lautstarke Rufe Ausdruck
Andere verliehen ihrer Hoffnung durch lautstarke Rufe Ausdruck © REUTERS | FABIAN BIMMER
Sie bleibt den Fans erhalten, so oder so: Die Bundesligauhr im Volksparkstadion
Sie bleibt den Fans erhalten, so oder so: Die Bundesligauhr im Volksparkstadion © Imago/Nordphoto
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Kapitän Gotoku Sakai hat seinen Verbleib beim HSV angekündigt. "Ich habe für mich entschieden, dass ich verlängere und auch nächste Saison für den HSV spielen werde", sagte der 27 Jahre alte Japaner unmittelbar nach dem Abstieg. Sakai hat ein Vertragsangebot des HSV vorliegen. "Es tut richtig weh", sagte Sakai mit tränenersticker Stimme über den Gang in die zweite Liga. "Das ist schwer zu akzeptieren."

Dennoch habe Christian Titz nun die Grundlagen für die Mission Wiederaufstieg gelegt. "Wir spielen wieder mit Freude Fußball. Der Trainer ist auch für mich persönlich sehr wichtig", sagte Sakai. "Den Teamgeist brauchen wir unbedingt auch für die Zweite Liga." Was geschehen sei, könne nicht mehr rückgängig machen. "Jetzt müssen alle beim HSV nach vorne schauen", sagte der Spielführer.

Die Statistik

HSV

Pollersbeck - Sakai, Papadopoulos, Gideon Jung, Santos - Steinmann (78. Ekdal) –  Holtby (89. Waldschmidt), Hunt - Kostic (82. Jatta), Ito -  Wood. - Trainer: Titz

Mönchengladbach

Sommer - Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Kramer, Zakaria (57. Cuisance) - Hofmann (57. Traoré), Hazard (78. Grifo) -  Drmic,  Raffael. - Trainer: Hecking

Schiedsrichter

Felix Brych (München)

Zuschauer

57.000 (ausverkauft)

Tore

1:0 Hunt (10./Handelfmeter nach Videobeweis), 1:1 Drmic (28.), 2:1 Holtby (63.)

Gelbe Karten

Wood, Douglas Santos  – Zakaria

Gelb-Rote Karte

Wood (71.)

Torschüsse

17:8

Ecken

8:3

Ballbesitz

49:51 %

Zweikämpfe

94:91

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HSV-Vorstand Frank Wettstein kündigte Gespräche mit allen Spielern an, bevor sie in die Sommerpause gehen. Der 44-Jährige rechnet damit, dass ein Großteil des Teams beisammen bleiben könnte. "Wenn man beim Schlusspfiff in die Augen der Spieler geschaut hat, sieht man viele, die sich der Verantwortung bewusst sind", sagte Wettstein: "Ich glaube, dass sie den Club und die Atmosphäre hier schätzten und dass sehr viele bereit sind, das wieder zu korrigieren."

Papadopoulos macht Hoffnung auf Zweite Liga

Kyriakos Papadopoulos zeigt sich tief getroffen vom ersten Bundesligaabstieg des HSV. "Das ist eine wirklich schlechte Situation, das tut mir echt leid für den Verein und die Leute. Wir sind der große HSV und müssen das schnell abhaken, um zurück in die erste Liga zu kommen", sagte der Innenverteidiger in der Mixed-Zone. Ob er selbst das Projekt direkter Wiederaufstieg mit angehen möchte, ließ er allerdings offen.

"Die Frage passt jetzt nicht. Ich will nicht darüber reden. Die Enttäuschung ist richtig groß." Ausgeschlossen sei jedoch nichts. "Ich habe einen Vertrag für die Zweite Liga", sagte Papadopoulos: "Aber ich muss erst einmal zur Ruhe kommen. Ich bin gerne in diesem Verein, weil er riesig ist. Das hat man heute gesehen."

Am Ende haben sie doch noch zueinander gefunden: Kyriakos Papadopoulos und Trainer Christian Titz
Am Ende haben sie doch noch zueinander gefunden: Kyriakos Papadopoulos und Trainer Christian Titz © Witters

Dass es am Ende nicht für den Klassenerhalt gereicht hat, lag für "Papa" auch an einer entscheidenden Personalie. "Ich finde, dass der Trainer zu spät gekommen ist", sagte Papadopoulos mit Blick auf den Trainerwechsel von Bernd Hollerbach zu Christian Titz. " Wir haben 13 Punkte geholt in acht Spielen, man hat einen deutlichen Schritt nach vorne gesehen." Es tue ihm leid, dass die Mannschaft erst so spät ein anderes Gesicht gezeigt habe. "Wir sind selber schuld", sagte Papadopoulos.

"Ich bin überzeugt, dass wir direkt aufsteigen", sagte der Innenverteidiger, der diese Prognose allerdings auch an Titz' Verbleib festmacht. "Ich finde, dieser Trainer muss bleiben. Auch, wenn ich mit ihm am Anfang Probleme hatte", sagte der 24-Jährige, der sich zu Beginn der Ära Titz nur auf der Bank wiedergefunden hatte. "Seine Arbeit ist überragend. Er hat eine Spielidee und einen Plan."

Mit Blick auf die Ausschreitungen im HSV-Block könne er einerseits den Frust verstehen, andererseits wolle er so etwas nicht sehen. Dennoch habe sich der Großteil der Zuschauer mehr als vorbildlich verhalten, fand Papadopoulos. "In anderen Stadien werden die Spieler ausgepfiffen, hier haben die Leute geklatscht. So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte der Grieche.

Werder trauert um das Nordderby

Bremens Fans konnten in Mainz ihre Schadenfreude nicht zurückhalten
Bremens Fans konnten in Mainz ihre Schadenfreude nicht zurückhalten © Getty Images

Werder Bremens Führungsriege bedauert den erstmaligen Abstieg des Erzrivalen. "Das Nordderby ist ein Klassiker wie Schalke gegen Dortmund. Das wird fehlen“, sagte Geschäftsführer Klaus Filbry nach dem 2:1-Sieg der Bremer zum Saisonabschluss beim FSV Mainz 05.

Sport-Geschäftsführer Frank Baumann empfand ebenfalls keine Schadenfreude. „Für den Verein und die Stadt Hamburg ist das schade“, sagte Baumann. „Ich denke aber, der HSV wird sich so aufstellen, dass der Aufenthalt in der 2. Liga nicht ganz so lange dauert und wir irgendwann wieder emotionale und schöne Nordderbys in der Bundesliga erleben werden.“

Botschaft im Werder-Block am Sonnabend
Botschaft im Werder-Block am Sonnabend © Imago/Jan Hübner

Auch Werder-Profi Jérôme Gondorf wird die Hamburger vermissen. „Die Brisanz des Derbys wird fehlen“, stellte der Mittelfeldspieler fest. „Ich finde schon, dass es ein Verlust ist. Denn die Liga ist umso attraktiver, je mehr große Vereine mitspielen.“

Streich: Vereine wie der HSV kommen immer zurück

Freiburgs Trainer Christian Streich rechnet mit einer schnellen HSV-Rückkehr ins Oberhaus. "Der HSV geht einen guten Weg, jetzt haben sie verlängert mit dem Trainer. Die Leute stehen dahinter. Vereine wie der HSV, man hat das gesehen beim VfB oder Hannover, die kommen wieder zurück“, sagte Streich.

Labbadia: Kann HSV nicht aus der Ferne retten

Bruno Labbadia hat sich mit Wolfsburg zumindest in die Relegation gerettet
Bruno Labbadia hat sich mit Wolfsburg zumindest in die Relegation gerettet © Getty Images

Bruno Labbadia hat einigermaßen kühl auf den Abstieg seines ehemaligen Arbeitgebers reagiert. "Ich habe sie ja einmal gerettet. Ich kann sie ja jetzt nicht auch noch aus der Ferne retten", sagte Wolfsburgs Trainer nach dem 4:1-Sieg seines VfL gegen den 1. FC Köln, der für die Niedersachsen aufgrund des Freiburger Siegs gegen Augsburg (2:0) den Gang in die Relegation bedeutet. Dort hatte sich Labbadia mit dem HSV 2015 gegen Karlsruhe durchgesetzt. "Das werden zwei intensive Spiele, dafür habe ich die Erfahrung", sagte Labbadia mit Blick auf die anstehende Duelle mit Holstein Kiel.

"Prost!": Udo Lindenberg dichtet für den HSV

Udo Lindenberg im Gespräch mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider
Udo Lindenberg im Gespräch mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider © HA | Michael Rauhe

"Keine Panik" ist das Motto von Rockstar Udo Lindenberg – und das rät er auch dem HSV. Für den frisch gebackenen Absteiger fand der Musiker aufmunternde Worte: "Heute wird der Abend breiter – doch hinterm Horizont geht's weiter“, sagte er nach dem Aus für den Bundesliga-Dino und dichtete zuversichtlich weiter: "Falscher Film, schlechter Gag – mach dich ready fürs Comeback. Heute noch in Staub und Asche – morgen Phönix aus der Flasche. Prost!“ Der 71-Jährige, der das Spiel der Hamburger vorm Fernseher verfolgte, lebt seit langem in der Hansestadt und hat hier seine Erlebniswelt "Panik City“. "Hinterm Horizont“ hieß nicht nur einer seiner größten Hits, sondern auch sein Musical.

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Ex-Retter Díaz reagiert betroffen

Auch Marcelo Díaz macht dem HSV Mut. "Viel Kraft und Hoffnung, HSV! Du wirst bald dorthin zurückkehren, wo du hingehörst", twitterte der Chilene auf Deutsch. Nichtsdestotrotz gab sich Díaz tief getroffen von dem Abstieg seines ehemaligen Vereins. "Ich dachte, dass dieser Moment niemals kommen würde", schrieb der 31-Jährige, der den Ex-Dino in der Relegation 2015 mit seinem einzigen Pflichtspieltreffer für den HSV vor dem Abstieg bewahrt hatte.

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Sorin schickt HSV-Fans eine Umarmung

Nicht ganz so groß waren die Verdienste eines weiteren spanischsprachigen Profis um den HSV. Dennoch dachte auch Juan Pablo Sorin in der bitteren Stunde des Abstiegs an seinen ehemaligen Arbeitgeber. "In dem schwierigsten Moment deiner Geschichte" schickte der Argentinier via Twitter "eine große Umarmung an alle HSV-Fans". Und Sorin (4 Tore in 24 Spielen für den HSV zwischen 2006 und 2008) machte Mut für den Wiederaufstieg: "Du kommst stark zurück in die Erste Bundesliga!"

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Innensenator: "Hässliche Szenen kranker Köpfe"

Ein Hauch von G20 im Volkspark: Nach dem Spiel hat sich Hamburgs Sport- und Innensenator Andy Grote (SPD) bei den Polizisten für ihren Einsatz im Volksparkstadion bedankt. "Das war eine sehr ordentliche Leistung der Polizei heute", sagte Grote. So hätten ein Platzsturm und Zusammenstöße gegnerischer Fangruppen verhindert werden können. "Es war ehrlicherweise noch Schlimmeres befürchtet worden", sagte er.

Dennoch zeigte sich auch Grote entsetzt über die Ausschreitungen "einiger kranker Köpfe" gegen Spielende. "Wir haben hässliche Szenen gesehen", sagte der Politiker. Zum Glück hätten Unbeteiligte keinen Schaden genommen. Es habe nicht verhindert werden können, dass Pyrotechnik in den Block geschmuggelt und dort gezündet werden konnte. "Das ist bitter", sagte Grote.

Die Polizei am Sonnabend im Volksparkstadion
Die Polizei am Sonnabend im Volksparkstadion © Reuters

Gleichwohl will Grote etwaige Kritk an dem Polizeieinsatz im Stadion nicht gelten lassen: "Das Abfackeln der Pyrotechnik hätte nicht verhindert werden können." Durch ein Einschreiten innerhalb des Block hätten "sehr schnell" unübersichtliche Situationen entstehen können. Auch so müssten die Täter nun mit Strafverfolgung rechnen. "Ich gehe davon aus, dass wir eine Menge Bildmaterial haben, um einen Teil der verantwortlichen Personen identifizieren zu können", sagte Grote.

Als Fan habe er sich eigentlich zunächst gefreut, wie die Zuschauer selbst beim praktisch feststehenden Abstieg noch gefeiert hätten. "Es war eigentlich eine Gänsehautatmosphäre, das ganze Stadion stand hinter der Mannschaft. Dass jetzt andere Bilder in den Nachrichten transportiert werden, macht mich schon wütend."

Den Abstieg nannte Grote als "ganz, ganz bitter für den Verein und die Stadt. Hamburg ist jetzt im Erstligafußball ein Jahr lang nicht vertreten. Das hätten wir uns alle so nicht gewünscht.

Andy Grote zur Randale im Volkspark: "Es macht einen wütend"

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    Tschentscher: "Das sind Anti-Fans"

    "Das sind Anti-Fans“, schimpfte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher über die Übeltäter und lobte die Polizei: „Die Sicherheitskräfte haben besonnen und richtig reagiert.“

    Hamburger Abendblatt installiert Aufstiegs-Uhr

    HSV: Fußballfans fotografieren die Aufstiegsuhr des Hamburger Abendblattes an der Geschäftsstelle
    HSV: Fußballfans fotografieren die Aufstiegsuhr des Hamburger Abendblattes an der Geschäftsstelle © HA

    Vor der direkt nach Abpfiff gestarteten Aufstiegsuhr des Hamburger Abendblattes an der Geschäftsstelle am Großen Burstah versammelten sich am Sonnabendnachmittag Dutzende Passanten und Besucher des Hafengeburtstages. Die meisten lachten amüsiert oder waren verwundert. „Der HSV ist abgestiegen?“ „Das gibt’s doch nicht.“ „So optimistisch ist man in Hamburg!“ waren die ersten Kommentare. Mit der Uhr wird die Zeit gezählt, die der HSV nach 55 Jahren Bundesligazugehörigkeit und dem Abstieg wieder braucht, um erstklassig zu werden – in Jahren, Monaten, Tagen...

    Titz: Leute aussperren und verhaften

    Christian Titz hat die Ausschreitungen im HSV-Fanblock gegen Spielende scharf verurteilt. "Solche Leute gehören aus dem Stadion ausgesperrt und verhaftet", sagte Hamburgs Trainer bei Sky.

    Die Mannschaft und der Großteil der Fans hätte sich hingegen würdevoll verabschiedet. "Wir hätten lieber das Spiel vernünftig zu Ende gespielt und gemeinsam getrauert", sagte Titz über die chaotischen Szenen, die zur Spielunterbrechung kurz vor Abpfiff geführt hatten.

    Er selbst habe erstmals nach 80 Minuten gespürt, dass dem HSV tatsächlich der Abstieg drohe. "Ich war bis zuletzt davon überzeugt, dass es reichen könnte", sagte Titz. Nun spüre er "große Enttäuschung".

    Bevor er den Vertrag für die kommende Zweitligasaison aushandeln wird, wolle er das Geschehen verarbeiten. "Ich muss das erstmal sacken lassen und mit den Spielern reden", sagte Titz.

    Er wisse zwar, dass der Verein und die Mannschaft viele Fehler gemacht hätten. Dennoch empfinde er für seine Spieler auch Stolz. "Zur Niederlage gehört auch Größe, und das haben die Spieler gezeigt", sagte Titz über die Reaktionen nach Spielende.

    HSV-Trainer Titz zum Abstieg: "Ich bin enttäuscht"

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      Seeler: "Du musst dazwischenhauen"

      Uwe Seeler ist tief enttäuscht. "Ich habe nicht geglaubt, dass ich solange ich lebe einmal absteigen würde", sagte die HSV-Ikone. "Ich bin schon sehr traurig, dass ich keinen Erstliga-Fußball mehr sehe in Hamburg." Den Abstieg nannte Seeler "unnötig". Man habe es aber verpasst, "rechtzeitig zu schalten".

      Es sei immer schlecht, wenn man abhängig sei von anderen Ergebnissen. "Trotzdem ist es gut, dass sie gewonnen haben", sagte Seeler zum Sieg gegen Gladbach. Für die zweite Liga müsse sich der Verein nun gut vorbereiten, um Überraschungen zu vermeiden.

      Zur Randale am Spielende sagte Seeler: "Du musst dazwischen hauen, das wird ja immer schlimmer. Das finde ich furchtbar. Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun. Da sind ja auch kleine Kinder im Stadion, und die ballern da rum."

      Matthäus fehlt der HSV jetzt schon

      Lothar Matthäus mag sich eine Bundesliga ohne den HSV eigentlich gar nicht vorstellen. Am Spiel gegen Gladbach fand der deutsche Rekordnationalspieler jedenfalls noch einmal richtig Gefallen. "So wird der HSV der Bundesliga fehlen", sagte der "Sky"-Experte zur sportlichen Leistung, bei der er vor allem einen hervorhob. "Tatsuyo Ito muss mit Japan zur WM", sagte Matthäus.

      Den HSV-Fans könne er nur den schnellen Wiederauftsieg wünschen. "Schade, dass der HSV so spät angefangen hat, Fußball zu spielen", sagte der 57-Jährige. "Sie sind die Topfavoriten für den Wiederaufstieg. Aber sie müssen sich erst einmal auf die zweite Liga einstellen. Es wird kein einfaches Unternehmen, aber ich sehe mit Köln und Hamburg die Topfavoriten für den Aufstieg.“

      Wettstein denkt an Wiederaufstieg

      Auch der momentane Alleinvorstand Frank Wettstein trägt Trauer. "Es ist ein unglaublich trauriger Tag für jeden HSVer“, sagt Wettstein, „dieser Abstieg ist das bittere Ergebnis einer sportlichen Fehlentwicklung, die unter der Leitung unseres neuen Trainers Christian Titz trotz positiver Entwicklung leider nicht mehr korrigiert werden konnte.“

      Seine Hoffnung auf bessere Zeiten verleiht Wettstein so Ausdruck: "Wir sind voll handlungsfähig und arbeiten ab jetzt intensiv an dem klaren Ziel, bestmöglich vorbereitet in die nächste Saison zu gehen und den direkten Wiederaufstieg zu realisieren.“

      Hoffmann klatscht in die Hände

      Bernd Hoffmann zeigte gegen Gladbach sein Herz für die Raute
      Bernd Hoffmann zeigte gegen Gladbach sein Herz für die Raute © Witters

      Trainer Christian Titz hat seine Profis noch einmal zum Spielerkreis gebeten. Der Großteil der Zuschauer begleitet die Mannschaft mit Applaus in die Kabine. Auch HSV-Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann klatscht auf der Tirbüne aufmunternd in die Hände.

      Gleichwohl ist Hoffmann tief enttäuscht. "Dies ist ein enorm schmerzhafter Moment für den gesamten HSV, der damit eine seiner Einzigartigkeiten verloren hat", sagt der HSV-Präsident in einer ersten Reaktion.

      Dennoch macht der Funktionär Mut für die erste Zweitligasaison der Vereinsgeschichte. "Die Raute und auch wir als Club haben trotz dieses bitteren Augenblicks viel Kraft – und werden in Zukunft auch wieder Stärke ausstrahlen", sagt Hoffmann.

      Max Eberl: "Schwachmaten"

      In einer ersten Reaktion sprach Gladbach-Manager Max Eberl von "Schwachmaten", die im Stadion für Chaos gesorgt hätten. Das seien aber nur zwei oder drei Prozent der Fans überhaupt. Die Ordner hätten gut reagiert. Er wünsche dem HSV schnell wieder den Aufstieg. "Es fühlt sich nicht gut an", sagte Eberl zum HSV-Abstieg: "Aber es gibt eben keine Erbhöfe in der Bundesliga. Es entscheidet die Leistung auf dem Platz."

      Abpfiff mit Verzögerung

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      © Reuters

      Das Spiel wurde erst nach einer langen Unterbrechung wieder mit einem Schiedsrichterball angepfiffen. Die Polizei und die Ordner hatten das Spielfeld geräumt. Schiedsrichter Felix Brych (München) musste wieder anpfeifen, weil sonst bei einem Abbruch das Spiel als HSV-Niederlage gewertet worden wäre.

      Die überwiegende Mehrheit der Fans rief: "Wir sind Hamburger, und ihr nicht.“ und „Holt sie raus!“.

      Polizei stürmt das Spielfeld

      Die Fans im Volksparkstadion feuerten noch vor Spielende Böller aufs Spielfeld. Eine Hundertschaft der Polizei stürmte das Spielfeld bereits kurz vor dem Abpfiff. Raketen wurden abgefeuert, Pyrotechnik gezündet. Minutenlang war unklar, ob das Spiel wieder angepfiffen wird. Ein Feuerwerkskörper lag im Strafraum. Auf den Rängen klatschte die Mehrheit der Zuschauer stehend gegen die offenbar wenigen Krawallmacher.

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