Dafür muss Titz auf ein Trio verzichten. Wolfsburg mit noch größeren Sorgen. Papa bittet wieder zum Griechen. Lasogga ins Krisengebiet.
Hunt, Arp und Pollersbeck fehlen
Ohne ein Trio ist der HSV in die Trainingswoche vor dem Abstiegskrimi beim VfL Wolfsburg am Sonnabend (15.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gestartet.
Verzichten musste Trainer Christian Titz am Dienstag neben Aaron Hunt und Fiete Arp auch auf Julian Pollersbeck. Der Co-Matchwinner des Freiburgspiels (wurde u.a. in die "Kicker"-Elf des Tages gewählt) fehlte erkrankt.
Während Abiturient Arp seinen schulischen Pflichten nachging, trainierte Hunt individuell. "Es ist ihm muskulär etwas reingezogen", hatte Titz bereits am Montag über den Top-Läufer beim Sieg gegen Freiburg (zog die meisten Sprints sowie Intensivläufe an).
Äußerst beweglich, agil und gut gelaunt präsentierte sich indes Nicolai Müller. Der lange verletzte Flügelstürmer nährte durch seinen schussgewaltigen Auftritt im Mannschaftstraining die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr in den Bundesligakader.
Die zweite Einheit des Tages fand dann wie auch beim kommenden Gegner aus Wolfsburg unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Die HSV-Profis trainierten am Nachmittag im Kraftraum.
Personalsorgen in Wolfsburg
Gegner Wolfsburg hat mit einigen Personalsorgen zu kämpfen. In Daniel Didavi, Sebastian Jung, Yannick Gerhardt, Josuha Guilavogui, Ignacio Camacho und Paul Jaeckel fehlten am Dienstag gleich sechs Spieler im Training. Allerdings besteht zumindest bei Didavi, Guilavogui und Camacho die Hoffnung, dass sie Trainer Bruno Labbadia gegen seinen Ex-Club wieder zur Verfügung stehen.
VfL-Profi Knoche macht sich Mut
Trotz der katastrophalen Leistung bei der 0:3-Niederlage in Gladbach und der sich dadurch zuspitzenden Situation im Tabellenkeller geht Defensivspieler Robin Knoche ohne Angst in das Duell mit dem HSV. "Wir sollten eher daran denken, was wir am Samstag gewinnen können“, sagte Knoche am Dienstag. "Wenn wir gewinnen, sind es acht Punkte und dann sind wir vom HSV und Köln nicht mehr einholbar."
Noch keine Anfragen für Halilovic
Auf den Trainingsplatz am Volksparkstadion zurückkehren wird Alen Halilovic indes wohl nicht mehr. Dennoch hat der HSV nach dem Abstieg des Leihvereins UD Las Palmas aus der Primera Division ein Problem – denn die Spanier wollen Halilovic nicht fest verpflichten.
Interessenten für den Kroaten stehen offenbar aber auch nicht Schlange. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, liegt dem HSV derzeit noch keine Anfrage für den 21 Jahre alten Mittelfeldspieler vor (Vertrag in Hamburg bis 2020).
Gut Kasse machen dürfte Hamburg mit dem Enfant terrible ohnehin kaum. Die fünf Millionen Euro, die 2016 an den FC Barcelona überwiesen wurden, werden bei einem aktuell Marktwert von 2,5 Millionen Euro nicht ansatzweise wieder hereingeholt werden können.
Lasogga reist mit Leeds ins Krisengebiet
Pierre-Michel Lasogga reist ins Krisengebiet: Mit Leeds United wird der vom HSV verliehene Stürmer am 11. Mai in Myanmar ein Testspiel gegen die Nationalmannschaft des durch teils brutale ethnische Konflikte international unter Druck geratenen Landes bestreiten. Das teilte der englische Zweitligist am Dienstag mit.
Bereits zwei Tage zuvor tritt Leeds demnach gegen ein All-Star-Team in Rangun an. Außerdem werden die Spieler Trainingsstunden für Kinder veranstalten. "Diese Reise gibt uns die Möglichkeit, neue Fußball-Fans, die uns hoffentlich auf dem Weg zurück in die Premier League in den kommenden Jahren unterstützen werden“, wird Leeds-Geschäftsführer Angus Kinnear in der Mitteilung zitiert.
Im überwiegend buddhistischen Myanmar geht das Militär teils mit großer Brutalität gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vor. Begründet wird dies mit der Bekämpfung von Terrorismus. Knapp 700.000 Rohingya flohen nach Bangladesch. Seit Januar besteht für Myanmar eine Reisewarnung durch das Auswärtige Amt.
Lasoggas Leihvertrag mit Leeds endet am 30. Juni. Bislang erzielte der Stürmer dort zehn Tore.
Papa bittet wieder zum Griechen
Teambuilding griechischer Art: Heute Abend versammelt Kyriakos Papadopoulos seine Mitspieler wieder zum Essen in einem Restaurant mit heimischen Spezialitäten.
Zuletzt fruchtete die Maßnahme, die auf eine Entschuldigungsgeste des kurzzeitig verbannten Innenverteidigers zurückgeht, vor den Siegen gegen Schalke und Freiburg.
Freiburger randalieren im Volksparkstadion
Letztere verzichten übrigens bewusst auf derlei Aktionen. Statt vergleichsweiser Teambuilding-Maßnahmen will sich der Abstiegskonkurrent mit einer normalen Trainingswoche auf das richtungsweisende Duell mit dem Tabellenletzten 1. FC Köln vorbereiten.
Bilder vom Siege gegen Freiburg:
Blut, Schweiß und Posen: HSV siegt gegen Freiburg
Frankfurts Hasebe fehlt gegen den HSV
Der Fokus liegt zwar auf das Duell mit dem VfL Wolfsburg, doch auch das darauffolgende Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt wirft bereits seine Schatten voraus. Und der Schatten liegt dabei eher auf den Hessen – denn deren Stammspieler Makoto Hasebe wird gegen den HSV nicht auflaufen dürfen: Am Dienstag sperrte das DFB-Sportgericht den 34 Jahre alten Japaner nach seiner Tätlichkeit gegen Herthas Davie Selke für vier Spiele, von denen eines zur Bewährung ausgesetzt wurde. Hasebe (bislang 24 Einsätze) kann in dieser Saison damit nicht mehr für Frankfurt auflaufen.
Heldt-Wechsel zu Wolfsburg rückt näher
Horst Heldt, der zwischendurch auch als künftiger Sportchef beim HSV gehandelt wurde, wird Hannover 96 nach übereinstimmenden Medienberichten nach nur etwas mehr als einem Jahr wieder verlassen und wohl tatsächlich zum VfL Wolfsburg gehen.
Wie der „Kicker“ und „Sportbuzzer“ am Dienstag berichteten, werde der Sportdirektor das Vertragsangebot zur Beförderung zum Geschäftsführer nicht annehmen. Stattdessen wolle der 48-Jährige in Wolfsburg als Geschäftsführer Sport den dringend notwendigen Neuaufbau vollziehen.
Bis auf weiteres soll der Schweizer Martin Andermatt bei Hannover 96 das operative Geschäft weiterführen. Der 56-Jährige hat derzeit den Vorsitz des Sportausschusses im Aufsichtsrat der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA inne und ist ein enger Vertrauter von Präsident Martin Kind.
Bäron ist ein Jahr älter
Was macht eigentlich "Air Bäron"? Und noch viel wichtiger – was macht der Namensgeber des berühmten Stadion-Transparents selbst? Antwort: Geburtstag feiern. Denn Karsten Bäron wird heute 45 Jahre alt.
Von 1992 bis 2000 schoss der große Stürmer für den HSV 39 Tore in 124 Bundesligaspielen. Später kehrte der gebürtige Berliner dann noch einmal als Trainer der zweiten Mannschaft in den Volkspark zurück (2006 bis 2008).
HSV-Azubi Behrens als Nürnbergs Held
Einer, der ebenfalls lange beim HSV aktiv war, kam schon am Montagabend groß raus. Denn durch seine zwei Treffer vor den Augen seiner Familie im Stadion trug Hanno Behrens maßgeblich zu Nürnbergs 3:1-Sieg im Aufstiegsknüller bei Holstein Kiel bei.
Ausgebildet wurde der gebürtige Elmshorner beim HSV, für den er von 2005 an allerdings ausschließlich im Nachwuchsbereich auflief. 2012 wechselte Behrens dann zu Darmstadt 98, die er ausgerechnet nach dem Bundesligaaufstieg in Richtung Nürnberg verließ.
Mit den Franken hat der 28 Jahre alte Kapitän und Mittelfeldspieler (schon 13 Saisontore) nun allerbeste Chancen, in der kommenden Spielzeit endlich seine ersten Erstligaeinsätze zu sammeln. Als Zweiter liegt der "Club" drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte vor Kiel.
Bruchhagen: "Größter Blödsinn aller Zeiten"
Heribert Bruchhagen glaubt noch an die Rettung des HSV. In der aktuellen Konstellation sei das möglich, sagte der im März entlassene Vorstandschef bei Sky. Voraussetzung sei aber ein Erfolg in Wolfsburg: "Es gibt keine Alternative. Wird dort nicht gewonnen, muss man mit dem Schlimmsten rechnen.“
Für einen eventuellen Abstieg würde sich Bruchhagen mitverantwortlich fühlen: "Das ist doch selbstverständlich.“ Der 69-Jährige habe sich durch die gute Rückrunde der Saison 2016/17 täuschen lassen. Die zweite Hälfte der Spielzeit hatte der HSV als Siebter abgeschlossen. Bruchhagen: "Ich glaubte, mit dieser Mannschaft würden wir eine normale Rolle in der Bundesliga spielen. Das hat sich nicht bewahrheitet."
Dass der Abstieg für den Club heilsam sein könnte, hält der ehemalige Vorstandschef für "den größten Blödsinn aller Zeiten. Die 2. Liga tut nicht gut und tut richtig weh."