Ekdal zurück im Mannschaftstraining. Müller-Comeback lässt auf sich warten. Wettstein rechtfertigt Küchenparty.
Debüt-Torschütze Ronstadt beschert Weiß ersten Sieg
Die zweite Mannschaft des HSV bleibt auch ohne ihren Erfolgstrainer Christian Titz auf Aufstiegskurs. Im zweiten Spiel unter Steffen Weiß, der die Nachfolge des zu den Profis beförderten Titz angetreten hatte, siegte der Tabellenführer der Regionalliga Nord beim Abstiegskandidaten Eutin 08 mit 2:1 (2:0). Für Weiß war es der erste Sieg nach dem 1:1 im Derby beim FC St. Pauli am vergangenen Sonnabend.
Mann des Abends war Frank Ronstadt: Der rechte Verteidiger brachte die U-21-Mannschaft durch seine ersten Ligatore überhaupt früh mit 2:0 in Führung (15., 19. Minute). Eutin konnte den Rückstand nur noch durch Christian Rave verkürzen (61.). In Weiß' Startelf standen auch die A-Jugendlichen Aaron Opoku und Patric Pfeiffer aus der U19 des HSV.
In der Tabelle hat der HSV II (49 Punkte) nunmehr vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Wolfsburg II bei einem Spiel weniger. Eutin (13 Punkte) bleibt 16., da auch der punktgleiche Aufsteiger Altona 93 bei der 0:1-Heimniederlage gegen Hannover 96 II nicht punkten konnte und somit auf Abstiegsrang 17. verharrt.
Altona 93 wartet damit weiter auf den ersten Punkt vor heimischem Publikum. Die Partie von Eintracht Norderstedt beim BSV Rehden fiel wegen der schlechten Platzverhältnisse erneut aus.
Müller-Comeback lässt auf sich warten
Nach zwei Einheiten zum Auftakt der Trainingswoche standen die Profis heute nur einmal auf dem Platz. Von den ursprünglich acht Länderspielreisenden nahm auch wieder Albin Ekdal an den Übungen teil – der Schwede hatte zuvor zwei Tage bei seiner Nationalmannschaft verbracht.
Nicht, um dort zu trainieren, wie Christian Titz versichert hatte. Sondern, um organisatorische Dinge zu klären. Dennoch kursieren aktuelle Bilder Ekdals auf dem schwedischen Trainingsplatz.
So oder so wird der defensive Mittelfeldmann damit wieder zu einer Option für die nach der Punktspiel-Pause anstehende Bundesliga-Partie des HSV am 31. März (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart.
Nicolai Müller fehlte indes weiter im Hamburger Mannschaftstraining. Wann der Langzeitverletzte nach seinem Kreuzbandriss voll einsteigen kann, ist noch immer nicht absehbar. Zurückerwartet wird dagegen Aaron Hunt, der am Dienstag wegen Adduktorenproblemen ausgesetzt hatte.
Bilder vom Dienstagstraining:
Neue Gesichter im HSV-Training
Arp soll Bayern-Angebot abgelehnt haben
Fiete Arp hat offenbar ein Angebot der Bayern abgelehnt. Wie die "Bild" berichtet, wolle der 18 Jahre alte Stürmer erst einmal die Entwicklung in Hamburg abwarten. Arp habe ein gutes Verhältnis zu Christian Titz, mit dem er schon in der Jugend zusammengearbeitet hat.
Der HSV hatte Arp bereits seit längerem einen langfristigen Vertrag angeboten. Der aktuelle Kontrakt des hochtalentierten Fußballers läuft noch bis 2019. Noch ist unklar, wo Arp in der nächsten Saison spielen wird.
Borges nur Remis mit deutscher U17
Durchwachsener Auftakt für Lenny Borges und die deutsche U17 in die EM-Qualifikation: Die von Trainer Michael Prus betreute Nationalmannschaft musste sich im griechischen Patras mit einem 2:2 (1:1) gegen Norwegen begnügen.
Noah Katterbach vom 1. FC Köln (9.) und Antonis Aidonis von 1899 Hoffenheim (52.) brachten das DFB-Team zweimal in Führung. Der 2:2-Ausgleich fiel erst in der vierten Minute der Nachspielzeit.
HSV-Verteidiger Borges spielte durch und sammelte dadurch seinen achten Einsatz bei der U17. Weiter geht es am Sonnabend (15.00 Uhr) ebenfalls in Patras gegen Gastgeber Griechenland, am Dienstag (14.00 Uhr) folgt in Nafpaktos das Duell mit Schottland.
Neben den acht Gruppensiegern schaffen auch die sieben besten Qualifikationszweiten den Sprung zur EM-Endrunde in England (4. bis 20. Mai 2018).
Die U19 bestreitet ihre EM-Qualifikation derweil ohne HSV-Beteilgung. Patric Pfeiffer steht für die Spiele gegen Schottland (heute), Norwegen (Sonnabend) und die Niederlande (Dienstag) lediglich auf Abruf bereit.
CDU-Wirtschaftsrat in Sorge
Die Hamburger Wirtschaft sorgt sich um die Zugkraft des Spitzensports in der Hansestadt. Bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrates der CDU am Dienstagabend warnte dessen Landesvorsitzender Henneke Lütgerath: "Der populäre Spitzensport 'Made in Hamburg' – ob im Eishockey, Handball, Volleyball oder eben Fußball – verliert seit Jahren an Bedeutung. Dieses Defizit können massentaugliche Großveranstaltungen wie der Triathlon, das Derby oder die Cyclassics nicht abfangen.“
In den vergangenen Jahren hat die Hansestadt aus wirtschaftlichen Gründen den Eishockey-Erstligisten Hamburg Freezers, den Handball-Bundesligisten HSV Hamburg und den Frauen-Erstligisten im Volleyball VT Aurubis verloren. Der drohende HSV-Abstieg tut nun noch sein Übriges. "Erfolgreiche Profivereine mit internationaler Strahlkraft sind längst zu einem sehr wichtigen Image- und damit Wirtschaftsfaktor im Wettbewerb der Städte geworden. Das muss auch die hiesige Wirtschaft erkennen“, sagte Lütgerath.
Den Hamburger Vereinen fehle es an „einer starken sportpolitischen Lobby“, stellte er fest. Eine Interessengemeinschaft der Hamburger Profivereine könne aus Sicht des Wirtschaftsrats sowohl für die Clubs als auch für die Wirtschaft ein erster wichtiger Schritt sein. „Gemeinsam stehen die Chancen besser, Hamburg wieder in die Champions League der Sportstädte zu führen“, meinte Lütgerath weiter.
Küchenparty in Zeiten der Krise
Apropos Wirtschaft: Am Dienstagabend widmete sich der HSV bei der "9. Küchenparty" seinen wichtigsten Geschäftspartnern. Dass der Titel der Veranstaltung im Hotel Grand Elysée den Fans angesichts der momentanen Situation möglicherweise etwas sauer aufstoßen könnte, blieb dabei dem aktuellen Alleinvorstand Frank Wettstein nicht verborgen.
"Es fällt uns nicht leicht, in Zeiten wie diesen eine Veranstaltung mit dem Namen ‚Küchenparty‘ auszutragen. Wir finden es aber wichtig, uns gerade jetzt dem kontroversen Austausch zu stellen", sagte Wettstein, während Direktor Sport Bernhard Peters auf die Clubphilosophie zu sprechen kam. "Wir müssen die Talente, die wir seit Jahren ausbilden, weiter durchbringen", sagte er.
Dabei setzte er vor allem auf den von der U21 zu den Profis beförderten neuen Cheftrainer. "Christian Titz ist ein Trainer mit großer Erfahrung, der den Gedanken umsetzen soll. Die Länderspielpause ist gut für uns, weil der Trainer etwas Zeit hat, seine Spielidee umzusetzen", sagte Peters. Diese Sätze vernahmen auch die anwesenden Spieler, von denen unter anderem Aaron Hunt den Gästen das Essen servierte.
Bilder von der Küchenparty:
HSV Küchenparty
Titz äußert Verständnis für Walace & Co.
Christian Titz hat grundsätzlich Verständnis für die Unzufriedenheit von Profis auf der Auswechselbank. „Wenn du nicht spielst, hat du eine gewisse Wut auf den Trainer“, sagte Titz der „Bild“-Zeitung. "Im Abstiegskampf bei einer Mannschaft, die schon ein Stück weit abgeschlagen ist, ist es eine Wunschvorstellung, dass dort Harmonie und Ruhe herrschen. Nur – hätten wir am Wochenende gewonnen, gäbe es dieses Thema nicht.“
Kommentar: Walaces Suspendierung ist richtig, aber teuer
Im Fall von Kyriakos Papadopoulos sagte Titz zu einer möglichen Re-Integration des Griechen: "Entscheidend ist, wie einsichtig er sich zeigt." Zumindest der Berater des Innenverteidigers verspricht schon einmal Reue. "Es tut ihm leid. Seine Aussagen sind aus den Emotionen heraus gefallen“, sagte Paul Koutsoliakos dem Abendblatt.
Zweites Weiß-Spiel mit der Zwoten
Am Abend steht für Titz`Nachfolger Steffen Weiß das zweite Spiel als Trainer der U21 an. Auf Walace kann Weiß bei Kellerkind Eutin allerdings nicht bauen, der Trainingsgast ist als Nicht-EU-Ausländer für die zweite Mannschaft nicht spielberechtigt.
Über seinen Wechsel vom Tabellenersten der Regionalliga Nord zum Abstiegskandidaten bei den Profis sagte Titz in der Bild übrigens: "Mir war da schon bewusst, wie außergewöhnlich das ist. Aber ich denke, es ist wie so oft im Leben: Wenn man etwas macht, strebt man nach dem Maximum."
Neuer Partnerverein für den Nachwuchs
Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) hat einen weiteren Kooperationspartner. Der SV Nettelnburg-Allermöhe, dessen erste Mannschaft in der Landesliga Hansa spielt, wird künftig Standort der neu geschaffenen Talentgruppe Ost, die die bisherigen Talentgruppen Nord und Süd ergänzt.
"Mit dem SVNA haben wir im Hamburger Osten einen starken Partner, der von dieser Kooperation genauso profitieren soll wie wir“, sagte NLZ-Leiter Dr. Dieter Gudel. Zu den gemeinsamen Projekten soll unter anderem eine Sichtungsveranstaltung für die Young Talents zählen.
Damit hat der HSV nun insgesamt fünf nationale Kooperationsvereine, zu denen bislang bereits der MTV Treubund Lüneburg, der TSV Eintracht Immenbeck, der SV Eichede und der TuS Hartenholm gehörten.
Maggio kehrt nach Hamburg zurück
Einer, der es zeitweilig aus dem Nachwuchs ist Rampenlicht geschafft hat, war Mattia Maggio. Der Deutsch-Italiener, der in der Saison 2013/14 auch aus der Not heraus unter dem damaligen Trainer Mirko Slomka vier Bundesligaeinsätze sammelte, wird bald nach Hamburg zurückkehren.
In der neuen Spielzeit heuert der inzwischen 24 Jahre alte Stürmer bei Oberligist TuS Dassendorf an. "Der Kontakt nach Hamburg ist dank Henrik Dettmann und Sven Möller nie ganz abgerissen", sagte Maggio der "Bild"-Zeitung.