Der HSV entscheidet konsequent und lässt sich nicht vorführen– geht dabei aber ein finanzielles Risiko ein.
Glücklich wirkte Walace nicht, als er im orangefarbenen Leibchen mit seinen neuen Kollegen aus der U21 auf den Trainingsplatz stapfte. Der 22-Jährige sieht sich zu Höherem berufen, träumte im Winter sogar von der WM-Teilnahme mit Brasilien, weshalb er seinen Wechsel erstreiken und mit provozierenden Party-Bildern im Internet erzwingen wollte.
Das alles hat ihm der HSV verziehen. Doch nachdem sich der Olympiasieger am vergangenen Sonnabend weigerte, in der Abwehr zu spielen, den Stadionbesuch schwänzte und stattdessen lieber mit einem Oben-ohne-Foto bei Instagram auf „Gefällt mir“-Sammlung ging, sah sich der HSV gezwungen, den egoistischen Profi zu suspendieren.
Eine alternativlose Maßnahme, denn was zunächst nach einem weiteren Kapitel in der Chaosakte des Clubs aussieht, ist letztlich nur konsequent. In Zeiten, in denen sich die Machtverhältnisse verschoben haben und Spieler wie die beiden Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembélé ihren Wechsel erzwingen konnten, darf sich ein Verein von seinen Profis nicht vorführen lassen.
HSV drohen finanzielle Konsequenzen
Auch wenn der Abstieg des HSV längst entschieden scheint, hat der Club noch das Ziel, sich mit Anstand aus der Ersten Liga zu verabschieden. Mit Spielern wie Walace ist das nicht möglich.
Das Problem an der Konsequenz des HSV ist jedoch, dass Walaces Verbannung zur zweiten Mannschaft den Verein wohl Millionen kosten könnte. Mögliche Interessenten wissen, dass die Hamburger nun ohne den Mittelfeldmann planen – und genießen dadurch einen Vorteil in den Ablöseverhandlungen.
Doch was macht Walace, wenn sich der HSV auch im Sommer konsequent zeigt und ihn lieber hält, als ihn unter Wert zu verkaufen? Auch für Spieler kann eine Suspendierung weitreichende Folgen haben. Fortsetzung folgt.