Arsenal schließt Rekordvertrag mit HSV-Sponsor. Van der Vaart feiert Saisondebüt. Walace tritt Babyurlaub an. Stanislawski wettert.
Verlässt Sakai den HSV im Sommer?
Die Vertragsgespräche mit Gotoku Sakai gehen in die Verlängerung: Nachdem Sportchef Jens Todt zuletzt optimistisch war, den im Sommer auslaufenden Vertrag des Kapitäns zeitnahe zu verlängern, bestätigte der Manager dem Abendblatt nun, dass die erhoffte Einigung vorerst geplatzt ist. Anders als bei Dennis Diekmeier, der den HSV im Sommer definitiv verlassen wird, hofft Todt aber weiterhin, noch eine Einigung mit Sakai zu finden.
Während der Saisonvorbereitung hatte Besiktas Istanbul Interesse an dem Defensiv-Allrounder bekundet. Der Kontakt zu den Türken ist seitdem nie abgerissen.
Schmadtke dementiert HSV-Gerücht
Jörg Schmadtke hat einen Bericht des Fachmagazins "Kicker" dementiert, dass er ein Kandidat des neuen HSV-Präsidenten Bernd Hoffmann für das noch nicht geschaffene Amt des Sportvorstandes sei. "Da ist überhaupt nichts dran", sagte der 53-Jährige, der derzeit im Urlaub ist, dem Abendblatt.
Schmadtke (53) hatte den 1. FC Köln als Sportchef zurück in die Bundesliga geführt. Im Oktober wurde sein Vertrag beim Tabellenletzten aufgelöst. Bei einem neuen Engagement vor Saisonende müsste er seine Abfindung anteilig zurückzahlen. Auch in Wolfsburg wird Schmadtkes Name gehandelt, dort steht VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe in der Kritik.
Der frühere Bundesligatorwart Schmadtke hatte 2013 vor einem Engagement beim HSV gestanden, damals bekam allerdings Oliver Kreuzer den Job. Auch bei Hannover 96 hat er bereits vier Jahre lang in der Funktion des Sportdirektors gearbeitet.
Hoffmann hatte am Sonntag erklärt, alle Führungspositionen beim HSV "auf den Prüfstand zu stellen", und einen "ganz starken Sportvorstand" gefordert. Aktuell obliegt Jens Todt die sportliche Leitung, der frühere Nationalspieler gehört jedoch nicht dem Vorstand an. Hoffmann ließ durchblicken, dass Todt wie auch Vorstandschef Heribert Bruchhagen gehen müssen.
Arsenal schließt Rekordvertrag mit HSV-Sponsor
Der FC Arsenal hat einen höchst lukrativen Deal mit HSV-Sponsor Emirates abgeschlossen. Am Montag gab der Premier-League-Verein um Mittelfeldstar Mesut Özil bekannt, dass die Fluggesellschaft vorzeitig für fünf weitere Jahre bis zum Ende der Saison 2023/24 als Trikotsponsor unterschrieben hat. Dem Vernehmen nach soll es sich dabei um einen Rekorddeal für Arsenal handeln.
Emirates ist seit 2006 Sponsor des Londoner Clubs und besitzt bis 2021 auch die Namensrechte am Stadion. "Unsere Trikot-Partnerschaft ist die längste in der Premier League und eine der längsten im Weltsport", sagte Arsenal-Chef Ivan Gazidis.
Van der Vaart feiert Saisondebüt
Rafael van der Vaart hat für den FC Midtjylland seinen Saisoneinstand in der dänischen Superligaen gegeben. Beim 3:1-Sieg des Titelverteidigers gegen den FC Kopenhagen wurde der frühere HSV-Star am Sonntag kurz vor dem Abpfiff eingewechselt. "Ich stand eine halbes Jahr lang nicht im Kader. Deshalb ist das jetzt ein Feiertag für mich“, sagte der Niederländer in der Sendung „Studio Voetbal“.
Van der Vaart (35) wurde in der laufenden nur viermal in der Reserveligaen eingesetzt, wobei er drei Treffer erzielte und zwei weitere vorbereitete.
Walace tritt Babyurlaub an
HSV-Profi Walace hat vom Hamburger SV wie angekündigt Heimaturlaub erhalten. Grund ist die Geburt seiner Tochter Titia, die am Sonnabend zur Welt kam, als Walace mit dem HSV das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:2) bestritt.
„Walace wird in Brasilien mit einem Privattrainer arbeiten und hat mir zugesichert, dass er pünktlich zum nächsten Spiel zurück ist“, berichtete HSV-Coach Bernd Hollerbach am Montag, nachdem sich der Olympiasieger von 2016 auf den Weg gemacht hatte. Vorgesehen ist, dass der 22 Jahre alte defensive Mittelfeldakteur bis Donnerstag in Brasilien bleibt und am Freitag direkt nach Bremen fliegt, um im Nordderby bei Werder Bremen (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) dabei sein zu können.
Auf Walace, der gegen Leverkusen bester HSV-Akteur war, kann Hollerbach im Abstiegskampf nicht verzichten. Zumal weiter ein Fragezeichen hinter Albin Ekdal steht. Der Schwede fehlte gegen Bayer aufgrund von Sprunggelenkproblemen. Ob er rechtzeitig zum Nordderby fit wird, ist fraglich.
Hoffmann schwört auf Abstiegsfall ein
Neben Vorstandschef Heribert Bruchhagen ("Auch das Worst-Case-Szenario muss man mittragen, wenn man ein HSV-Fan ist") bereitete auch Bernd Hoffmann die Mitglieder am Sonntag auf einen möglichen Abstieg vor. "Es könnte passieren, dass dieser Verein das erste Mal in seinem 130-jährigen Bestehen in einer zweiten Liga spielt", sagte der spätere Sieger Hoffmann in seiner Wahlkampfrede.
"Das wäre in der Tat ein wahrgenommenes Drama für uns. Wir würden Rotz und Wasser heulen am 12. Mai oder wenn es dann so weit ist", prophezeite er, um schließlich in den Angriff überzugehen: "Dann werden wir das auch eine Woche lang machen. Und dann wird dieser Verein aber auch wieder aufstehen und wird sich nach vorne ausrichten. Dann werden wir ein neues Kapitel in der HSV-Geschichte positiv schreiben."
Bilder von der Mitgliederversammlung:
HSV-Wahl in der Kuppel: Hoffmann schlägt Meier
Gottschalk zieht AfD-Antrag zurück
Angesichts der langen Mitgliederversammlung mit der späten Wahlentscheidung in der Präsidentschaftsfrage hat Peter Gottschalk am Sonntagabend seinen Antrag auf Ausschluss von AfD-Mitgliedern aus dem HSV e.V. zurückgezogen. Der Vorsitzende des Seniorenrats will stattdessen bei der nächsten Mitgliederversammlung einen Antrag auf Satzungsänderung einbringen. Im Regelwerk solle verankert werden, dass der Verein keinen Rassismus, keine Ausgrenzung, Diskriminierung und Herabsetzung von Menschen dulde.
Der 76-jährige Gottschalk wollte ursprünglich, dass AfD-Mitglieder oder gleichgesinnte Personen nicht Mitglied im HSV e.V. werden oder der Fußball-AG angehören dürfen. Sein Vorstoß hatte Diskussionen ausgelöst, ob der Verein bei einem Ausschluss von AfD-Mitgliedern selbst intolerant wäre.
HSV gedenkt seiner verstorbenen Mitglieder:
Stanislawski poltert gegen abwesende Profis
Dass die HSV-Profis der Versammlung in der Kuppel entgegen dem ursprünglichen Plan doch fernblieben, stieß nicht nur bei vielen Fans auf Unverständnis. Selbst eine eigentliche St.-Pauli-Ikone brachte diese Entscheidung auf die Palme. "Absolute Vollkatastrophe. Die Mannschaft muss einfach wissen, was den Verein und die Mitglieder beschäftigt, das darf einfach nicht passieren", sagte Holger Stanislawski in der ZDF-"Sportreportage".
"Die Spieler müssen sich das anhören. Sie müssen wissen, was die Basis bewegt. Davon zehren sie, davon leben sie", polterte der ehemalige Trainer des FC St. Pauli, der als Spieler allerdings wiederum in der Jugend des HSV ausgebildet wurde. "Wenn das nicht passiert, dann zeigt das erst, wie schlecht es eigentlich im Moment um den HSV bestellt ist."
Eine ähnliche Situation habe er einmal in Hoffenheim erlebt, als Dietmar Hopp zum Grillen und Fußballgucken eingeladen hatte. "Und da kam tatsächlich die Frage: Ist das eine Pflichtveranstaltung?", erzählte Stanislawski: "Da flippst du als Trainer natürlich aus!" Auch zur Kampfabstimmung zwischen Hoffmann und Meier äußerte sich Stanislawski: "Das zeigt die gewaltigen Risse im Verein."
Zur sportlichen Situation des HSV mit den anstehenden Aufgaben in Bremen und eine Woche später zu Hause gegen Mainz sagte er: "Das sind mitten in der Saison zwei absolute Abstiegsspiele und die letzte Chance."
Lasogga trifft bei Aufholjagd
Pierre-Michel Lasogga hat seinen Torriecher zurückgewonnen. Im Heimspiel gegen Bristol City brachte der an Leeds United verliehene Stürmer seine Mannschaft mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 in der 72. Minute zurück ins Spiel. Es war Lasoggas neunter Treffer in der zweiten englischen Liga. Am Ende konnte Leeds zwar noch ein 2:2 retten, konnte dadurch im Aufstiegsrennen aber keinen Bode gutmachen.