HSV-Brasilianer stellte seine privaten Interessen zurück. Am Montag darf er zu seiner Familie fliegen. Wann Walace zurückkehrt.

Hamburg. Die etwa 20 Trainingskiebitze staunten nicht schlecht, als Walace am Sonntagvormittag mit der Mannschaft durch den Volkspark joggte. Dabei sollte der Brasilianer eigentlich längst in Brasilien sein, wo seine Freundin Kamila am Sonnabend das zweite Kind der noch jungen Familie zur Welt gebracht hatte. Das zumindest war ihm von Trainer Bernd Hollerbach versprochen worden.

"Ich weiß, was es ihm als Brasilianer bedeutet, bei der Geburt seiner Tochter dabei zu sein. Er will aber auch dem Verein helfen", sagte der HSV-Coach. "Ich hatte ihm im Vorfeld gesagt, dass ich mich freuen würde, wenn er bei den wichtigen Spielen dabei ist. Das hat er mir dann zugesichert."

Daher wird Walace erst am Montag in seine Heimat fliegen. Am Freitag soll der formstärkste Hamburger zurück nach Deutschland reisen und in Bremen, wo der HSV am nächsten Spieltag gastiert, zur Mannschaft stoßen.

Walace bekommt einen Trainingsplan

Auch wenn der Olympiasieger in der kommenden Woche nicht mit der Mannschaft trainieren kann, will Hollerbach in der Startelf nicht auf seinen Mittelfeld-Lenker verzichten. „Er muss vor Ort mit Privattrainern arbeiten, das hat er mir auch versprochen. Ich vertraue ihm und habe kein Problem damit, ihn am Sonnabend beim Derby einzusetzen", sagt der Franke.

Bei der 1:2-Heimniederlage gegen Leverkusen war Walace noch der beste HSV-Profi auf dem Platz. Der permanente anspielbare "Sechser" glänzte vor allem durch seinen Pass, der zum Anschlusstreffer durch André Hahn führte. "Dieser Pass war sensationell. Er ist ein Teamplayer, der sich in schwierigen Situationen auch zeigt, immer den Ball haben will und sich nicht versteckt", sagte Hollerbach, unter dem sich Walace zum Stammspieler entwickelt hat.