Arp liegt offenbar neue Offerte vor, Berater reagiert. Wunschspieler Mehmedi vor Wechsel innerhalb der Liga. Altintas steigt ab.
Bruchhagen von Würzburg unbeeindruckt
Der HSV will sich im Streit um die Ablösemodalitäten für Bernd Hollerbach nicht von einem Ultimatum der Würzburger Kickers unter Druck setzen und nach Abendblatt-Informationen die Frist daher voraussichtlich verstreichen lassen. Der Drittligist hatte via Homepage mitgeteilt, bis Mittwoch (31. Januar) um 12 Uhr eine Reaktion aus Hamburg über ein neues Angebot erhalten zu wollen.
Kickers-Boss Daniel Sauer hatte angekündigt, das von HSV-Chef Heribert Bruchhagen propagierte Ablösespiel für Hollerbach nicht akzeptieren zu wollen. Außerdem gebe es für ein Engagement des Trainers "keine vertragliche und rechtlich wirksame Einigung". Bruchhagen hingegen sieht den HSV mit der Verpflichtung Hollerbachs rechtlich auf der sicheren Seite.
"Ich denke mal, dass wir die Dinge schon klären werden", sagte Bruchhagen am Dienstag beim Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf. Zuvor hatten die Kickers eine Einigung dementiert und den Hanseaten eine Frist für ein verbessertes Angebot gesetzt. "Ich habe das auch gelesen und die Würzburger haben uns auch geschrieben, dass sie eine andere Position haben", betonte Bruchhagen.
Zum Kickers-Ultimatum sagte er: "Da muss man erst einmal abwarten. Ich habe eine Einigung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden erzielt, und ich hatte keinerlei Argwohn, dass er nicht autorisiert ist, diese Einigung herbeizuführen."
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Papa und Ekdal marschieren mit
Für die erste Trainingseinheit der Woche schickte Hollerbach seine Spieler am Dienstagvormittag zum Laufen in den Wald. Das Team war dabei nahezu komplett, auch Kyriakos Papadopoulos und Albin Ekdal marschierten mit. Einzig die Torhüter sowie Fiete Arp trainierten zunächst individuell auf dem Platz. Bei Arp ist das Erkältungsvirus wieder aufgebrochen, wegen dem das Sturmjuwel in der vergangenen Woche bereits hatte kürzer treten müssen. In der Nachmittagseinheit der Mannschaft auf dem Platz musste dann auch Sejad Salihovic passen. Der Bosnier trainierte wegen einer Wadenprellung individuell.
Wir Arps Gehalt vervierfacht?
Apropos Arp: Der HSV hat offenbar einen Vorstoß unternommen, um den 18-Jährigen auch über das derzeitige Vertragsende am 30. Juni 2019 hinaus im Volkspark halten zu können. Wie die Sportbild berichtet, soll Arp ein unterschriftsreifer Vertrag mit einer Laufzeit bis 2023 vorliegen. Demnach solle Arps Gehalt von momentan rund 500.000 Euro auf rund zwei Millionen jährlich vervierfacht werden. Das Salär könnte mit der Zeit dann weiter steigen.
"Es war mit der Arp-Seite ein positives und intensives Gespräch. Wir haben ihm ein vertretbares, gutes Angebot gemacht", wird HSV-Boss Heribert Bruchhagen zitiert. "Dass wir ihn langfristig binden wollen, ist klar. Wir haben ihm mitgeteilt, dass es auch unserer Sicht sinnvoll ist, wenn er bleibt. Jetzt liegt es an dem Spieler." Im Falle des Abstiegs aus der Bundesliga soll der Vertragsentwurf eine Ausstiegsklausel von rund zehn Millionen Euro beinhalten. Arps Marktwert wird auf 7,5 Millionen Euro taxiert.
Solange der HSV die Ligazugehörigkeit für die nächste Saison nicht geklärt hat, dürften es jedoch schwierige Verhandlungen mit der Partei des Jungstars werden. Dem Abendblatt sagte Arps Berater Jürgen Milewski am Dienstag nur so viel: "Ich kann nicht jedes Mal auf Gerüchte reagieren. Ich reagiere erst, wenn es etwas zu sagen gibt. Und das ist aktuell nicht der Fall."
Altintas steigt weiter ab
Etwas günstiger zu haben ist derzeit Batuhan Altintas (aktueller Marktwert laut transfermarkt.de 600.000 Euro). Und deshalb verschlägt es den türkischen Angreifer bis auf Weiteres auch nur in die zweite Liga seines Heimatlandes. Wie der HSV am Dienstag bekannt gab, wird der 21 Jahre alte ehemalige U-Nationalspieler bis zum Saisonende an Akin Corap Girenuspor weiterverliehen. In der vergangenen Saison hatte der HSV Altintas noch in der ersten Liga bei Malatyaspor geparkt (sechs Spiele, ein Treffer). Für Hamburg kam der Stürmer auf bislang 26 Bundesligaminuten, im Sommer 2019 endet dort der Vertrag.
Marcell Jansen verstärkt HSV III
Schon früher zurückkehren zum HSV könnte indes Marcell Jansen – und zwar tatsächlich auf den Rasen. Wie der HSV am Dienstag bestätigte, steht der Ex-Profi vor einem Comeback in der Oberliga Hamburg. "Er hat einen Spielerpass für unsere dritte Mannschaft“, sagte Pressesprecher Till Müller. Wann der 32-Jährige zum ersten Mal zum Einsatz kommt, steht aber noch nicht fest.
"Er wird einen Spielerpass bei uns bekommen, sodass die Möglichkeit da ist – wenn’s die Zeit bei ihm zulässt –, dass er uns auch in Liga-Spielen zur Verfügung steht", sagte HSV-III-Teammanager Milenko Mutabdzija dem Portal fussifreunde.de. Und auch Jansen selbst bestätigte die künftige Zusammenarbeit.
"Ich versuche, so oft es geht mitzutrainieren und alles andere wird die Zukunft zeigen. Wenn der Trainer sagt, er könnte mich nochmal gebrauchen und es klappt auch von meiner Seite aus gut mit regelmäßigem Training, dann ist dem so", sagte der Linksfuß den Fussifreunden.
"Ich habe mein Hobby wieder, das ich zwölf Jahre lang nicht hatte", sagte Jansen am Dienstag beim Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf, auf dem er seine neue App (picue) vorstellte.
Der ehemalige Nationalspieler Jansen hatte im Sommer 2015 seine Profi-Karriere im Alter von 29 Jahren aus freien Stücken beendet und dafür auch Kritik einstecken müssen. Seither ist der gebürtige Mönchengladbacher als Unternehmer tätig. Dem HSV ist Jansen über die vereinseigene Stiftung "Der Hamburger Weg" weiter verbunden. Außerdem gilt er als Anwärter auf einen Platz im Aufsichtsrat.
Bilder des Hollerbach-Debüts in Leipzig:
Hollerbachs gelungenes HSV-Debüt bei RB Leipzig
Mehmedi jetzt doch vor Wechsel
Zweimal hat der HSV bislang seine Fühler nach Admir Mehmedi ausgestreckt, beide Male prallte er an Bayer Leverkusen ab. Jetzt könnte der Schweizer Nationalspieler die Werkself doch verlassen – allerdings nicht in Richtung Hamburg. Wie der Kicker berichtet, steht Wolfsburg vor einer Verpflichtung Mehmedis und wäre demnach auch bereit, bis zu zehn Millionen Euro für den 26-Jährigen locker zu machen. Dabei könnte der HSV doch auch noch so gut eine Offensivkraft gebrauchen...
Haftbefehl gegen Laubinger?
Für den HSV erzielte er 1987 in zehn Bundesligaspielen ein Tor, bei der Terminplanung zeigte sich Walter Laubinger nun offenbar weniger treffsicher. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, fehlte der ehemalige Stürmer am Montag zum Auftakt eines Verfahrens am Amtsgericht Wandsbek. Verantworten müsse sich der 50-Jährige dort wegen Nötigung und Erpressung. Da sich Laubinger erst einige Minuten nach Prozessbeginn bei seinem Anwalt krankgemeldet habe, erließ die genervte Richterin demnach Haftbefehl gegen den Ex-Profi. In jungen Jahren galt Laubinger als Riesentalent, sein damaliger Trainer Ernst Happel nannte ihn sogar "Zauberer".