HSV-Boss knöpft sich Wood und Hahn vor: “Hier wird nicht geweint.“ Beister zurück in deutschen Niederungen. Weiteres China-Dementi.
HSV-Bosse ersticken Gisdol-Diskussionen
Die HSV-Verantwortlichen wollen nach dem Fehlstart in die Rückrunde keine Diskussion um Trainer Markus Gisdol aufkommen lassen. "Man muss nicht über Einzelne reden", sagte der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen nach dem 0:1 des Tabellenvorletzten beim FC Augsburg. Eine Trainer-Diskussion gebe es nicht, antwortete auch Sportchef Jens Todt auf entsprechende Nachfragen nach dem Spiel.
Die HSV-Profis in der Einzelkritik
Eine Behebung der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive durch einen Wintereinkauf zeichnet sich bei den Hamburgern aktuell nicht ab. Todt hatte in Spanien Spieler beobachtet. "Es bleibt dabei: Wenn wir etwas in der Offensive machen, dann muss die Kombination aus wahrscheinlicher sportlicher Soforthilfe, finanzieller Machbarkeit und Verfügbarkeit passen. Da ist im Moment nichts heiß", sagte Todt.
Bruchhagen: "Hier wird nicht geweint"
HSV-Boss Heribert Bruchhagen hat den Druck auf die Leistungsträger erhöht. "Wir erwarten von Spielern wie Andre Hahn, Bobby Wood und anderen eine Leistungssteigerung. Nur dann können wir unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen", sagte der 69-Jährige vor dem Anpfiff beim FC Augsburg bei Sky.
"Hier wird nicht geweint, es gibt nur eine knallharte und glasklare Analyse. Die hat stattgefunden und darüber haben wir im Trainingslager gesprochen", erläuterte Bruchhagen, der von der Leistungen seiner Mannschaft in der Hinrunde enttäuscht war: "Wir stehen auf Platz 17 und haben nur 15 Punkte geholt. Es hat sich herausgestellt, dass die Mannschaft insgesamt nicht funktioniert hat. Wir können mit diesen 15 Punkten nicht zufrieden sein, wir müssen alle besser werden."
Beister versucht sich in der vierten Liga
Beim HSV war Maxi Beister bis zuletzt der Publikumsliebling, viele Fans waren im Sommer 2015 nicht einverstanden mit der Trennung von der norddeutschen Identifikationsfigur. Damals zog der Offensivspieler weiter zu Mainz 05, wo Beister allerdings nie glücklich wurde und über ein Leihgeschäft mit 1860 München bei Melbourne Victory in Australien landete.
Nun führt die Oddysee des einstigen Toptalents wieder zurück nach Deutschland – allerdings nach ziemlich weit unten: Der inzwischen 27 Jahre alte Beister heuert beim KFC Uerdingen in der Regionalliga West an. "Ich freue mich riesig auf die Aufgabe und möchte den Verein weiter voranbringen", sagte der früheren Junioren-Nationalspieler, der bei den Krefeldern einen Vertrag bis 2020 erhält.
Immerhin hat Beister mit seinem neuen Arbeitgeber die Chance, sich bald wieder eine Liga höher zu beweisen: Momentan belegt Ex-Erstligist Uerdingen Platz zwei hinter der punktgleichen und neuerdings vom früheren St.-Pauli-Coach Olaf Janßen trainierten Viktoria aus Köln. Bislang bestritt Beister 47 Bundesliga- und 67 Zweitligaspiele. Ausgebildet wurde er in der Jugend des HSV, seine beste Zeit hatte er bei Fortuna Düsseldorf.
Auch Bruchhagen dementiert China-Berichte
Der HSV hat einen Bericht von "Spiegel online" dementiert, wonach der Verein mit einem chinesischen Investor über den Erwerb von rund zehn Prozent an der Fußball-AG verhandeln soll. "Die Geschichte ist erfunden. Es gab keine Gespräche", sagte Jens Meier, Präsident des HSV e.V. und Aufsichtsratvorsitzender der AG, dem Abendblatt. Auch HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen bestritt das angebliche Interesse eines Investors. "Dazu kann ich sagen, dass es das nicht gibt“, sagte er im TV-Sender Sky.
Laut "Spiegel online" handelt es sich um die Schanghai International Port Group (SIPG), die mit dem HSV seit 2016 kooperiert. Die Rede ist von rund 30 Millionen Euro, die die Hafenbetriebsgesellschaft aus Asien beim HSV investieren könnte. "Auch wenn die Kooperation zwischen den Vereinen exzellent läuft, haben wir weder mit der SIPG über eine Beteiligung verhandelt, noch ist uns dieses Interesse überhaupt zugetragen worden", sagte HSV-Finanzchef Frank Wettstein.
Spekuliert wird in dem "Spiegel"-Bericht, dass durch einen Deal mit den Chinesen dem bisher größten HSV-Investor, Milliardär Klaus-Michael Kühne, dessen Anteile von derzeit 20,57 Prozent abgekauft und der SIPG zu einem höheren Preis verkauft werden könnten. Das hätte den Vorteil, so den unbequemen Kühne ersetzen zu können, hieß es.
Bruchhagen will Diekmeier halten
Zum Vertragsangebot an Urgestein Dennis Diekmeier sagte Bruchhagen bei Sky: "Wir wünschen uns, dass Dennis Diekmeier bei uns im Verein bleibt. Er ist unser Dienstältester Spieler. Wir glauben, dass unser Vertragsangebot seinem sportlichen Leistungsvermögen entspricht. Ich bin optimistisch, dass er bei uns bleiben wird."