Augsburg. In Augsburg blieb der HSV fast alles schuldig. Salihovic allein unter Holzfüßen, Kostic träumt, Papa von der Rolle – die Einzelkritik.
Der Rückrundenauftakt ist für den HSV in die Hose gegangen, die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol verlor am Sonnabend mit 0:1 beim FC Augsburg und bleibt damit auf Abstiegsplatz 17. Die HSV-Profis in der Einzelkritik.
Julian Pollersbeck: Keine Personalie wurde in der vergangenen Woche so sehr diskutiert wie seine. Dabei hätte im ersten Durchgang wahrscheinlich auch Dino Herrmann im Tor stehen können. Beim Gegentor kurz vor dem Pausenpfiff war Hamburgs neue Nummer eins dann allerdings machtlos.
Dennis Diekmeier: Auf bescheidenem Niveau Hamburgs Bester. Der Rechtsverteidiger war der agilste HSV-Angreifer - und lief Papadopoulos sogar den Rang im Grätschen ab. Die Flanke vor dem 0:1 konnte aber auch die Fleißbiene nicht verhindern.
Kyriakos Papadopoulos: Überließ den Spielaufbau anderen und konnte noch nicht mal mit seinen gefürchteten Blutgrätschen punkten. Spätestens in der zweiten Halbzeit dann komplett von der Rolle. Note sechs.
Mergim Mavraj: Puh. Im Spiel nach vorne stark verbesserungswürdig, dafür als das personifizierte Kopfballpendel eine Bank.
Douglas Santos: Fiel nur durch Fast-Gelb-Rot auf.
Gideon Jung: Konzentrierte sich auf das Wesentliche, was allerdings auch nicht immer gelingen wollte.
Vasilije Janjicic (bis 84.): Konnte als Aushilfs-Ekdal nur bedingt überzeugen. Immerhin: Der Schweizer schoss im Gegensatz zu seinen Kollegen tatsächlich mal aufs Tor.
Sven Schipplock (ab 84.): Machte den derzeit ungefährlichsten Sturm dieses Planeten auch nicht gefährlicher.
Die Höhepunkte des Spiels
Sejad Salihovic (bis 67.): Ist auch im reifen Fußballeralter noch immer ein feiner Fußballer, was in einer Mannschaft voller Holzfüße nicht immer von Vorteil ist. Fiel in der zweiten Halbzeit bis zu seiner Auswechslung deutlich ab.
Luca Waldschmidt (ab 67.): Wirkte bei seiner Einwechslung genauso müde wie Salihovic bei seiner Auswechslung.
Filip Kostic: Muss bei den Einheiten "Schnelles Umschaltspiel" von einer Welt ohne Abstiegskampf geträumt haben. Wachte beim Abpfiff sehr unsanft auf.
André Hahn: Lief nach hinten, lief nach vorne, lief nach rechts, lief nach links. Nur das Spiel lief dummerweise am Dauerläufer auch größtenteils vorbei.
Bobby Wood (bis 75.): Knüpfte nahtlos an seine Form der Vorrunde an. Die bittere Erkenntnis: Ohne den verschnupften Fiete Arp wirkt die HSV-Offensive wie ein Märchen aus 1001 Nacht.
Tatsuya Ito (ab 75): Sagte im Trainingslager, dass er kein Jugendspieler mehr sei – spielte aber wie ein Nachwuchskicker.