Hamburg. Sender rechtfertigt Darstellung, 98 Prozent des Leipzig-Spiels seien störungsfrei übertragen worden und reagiert auf HSV-Beschwerde.
Der Streit um die Übertragungspannen von Eurosport bei den jüngsten zwei Freitagsspielen des HSV in Köln und gegen Leipzig geht weiter. Zumindest ein wenig Versöhnung gab es für viele Nutzer des Eurosport Players. Am Dienstag wurden auch die letzten noch ausstehenden Kunden des Streamingdienstes für die Bildausfälle beim Spiel zwischen Köln und Hamburg mit zehn Euro entschädigt. Der Betrag entspricht rund einem Drittel des Abo-Preises für die gesamte Saison (29,90 Euro).
Discovery erklärt die 98-Prozent-Angabe
Weitere Kosten will Eurosport nicht erstatten. Außerdem hält der Sender trotz zahlreicher Beschwerden an der Darstellung fest, dass 98 Prozent des Freitagsspiels zwischen dem HSV und Leipzig reibungsfrei übertragen wurden. „Die Störungen haben zeitlich gesehen zwei Prozent unserer Übertragung ausgemacht“, erklärte ein Sprecher des US-Mutterkonzerns Discovery die eigene Rechnung. Nicht inbegriffen seien darin jedoch die verpixelten Bilder, die viele Kunden des Eurosport-Partners Amazon Prime empfingen. „Der Fehler lag nicht an unserem Signal“, rechtfertigt sich der Sprecher. Das Unternehmen arbeite weiter an einer Lösung der Störungen. Amazon war hingegen nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Freie Übertragung des Nordduells vom Tisch
Spekuliert wurde nun, ob Eurosport als weitere Entschädigung das kommende Freitagsspiel zwischen Hannover 96 und dem HSV im Free-TV überträgt. Doch dieser Fall ist äußerst unwahrscheinlich. Nach Abendblatt-Informationen will sich Eurosport diese pro Halbjahr einmalige Option für die Quotenbringer Bayern (22. September gegen Wolfsburg) oder Dortmund (17. November in Stuttgart) offenhalten.
Eurosport von Problemen überrascht
Über die offizielle Beschwerde des HSV, die Club-Boss Heribert Bruchhagen am Montag bei der DFL einreichte, war Eurosport schon im Vorfeld in Kenntnis gesetzt worden. "Wir sind in ständigem Austausch mit den Bundesligisten und der DFL", so der Sprecher, der für das Vorgehen der Hamburger Verständnis zeigt. "Wir können die Frustration – auch die der Fans – absolut nachvollziehen." Dazu gehöre auch der Spott, der sich über die sozialen Netzwerke verbreitet.
Eurosport versucht, die aktuelle Situation sportlich zu nehmen und will selber die Grundlage dafür legen, dass die Häme bald ein Ende hat. "Wir wollen unser Produkt verbessern und eine zu 100 Prozent störungsfreie Übertragung gewährleisten", verspricht der Sprecher.
Dass die Live-Bilder noch nicht zufriedenstellend ausgespielt werden und manche Zuschauer sogar mit Totalausfällen zu kämpfen haben, sei für das Unternehmen nicht vorhersehbar gewesen. "Wir haben das Livestreaming im Sommer intensiv getestet", versichert der Sprecher. Dafür wurde mit Bamtec sogar ein auf dem US-Markt führender technischer Dienstleister ins Team geholt. "Leider sind manche Probleme aber nicht vorhersehbar", so der Discovery-Sprecher. Und so bleibt den HSV-Fans vorerst nur die Hoffnung, dass der Eurosport Player am Freitag beim Auswärtsspiel der Hamburger in Hannover mit weniger Problemen als zuletzt empfangbar ist.