HSV-Vorstand legt Beschwerde über Eurosport ein. Gisdol zieht die nächsten Talente zu den Profis hoch. Youngster in DFB-Kader.

Van Drongelen fällt ebenfalls aus

HSV-Neuzugang Rick van Drongelen fällt für das kommende Spiel gegen Hannover 96 aus: Aufgrund eines Knochenödems im Becken steht der 18-Jährige mindestens beim kommenden Spiel nicht im Kader. Van Drongelen war bereits am Nachmittag im Training nur in den Kraftraum geschickt worden. Trainer Markus Gisdol muss nun für das Spiel am Freitag in Hannover die Position des Linksverteidigers entweder mit Douglas Santos oder mit Gotoku Sakai besetzen.

HSV legt Beschwerde über Eurosport ein

Nach den erneuten Übertragungsproblemen auf dem Eurosport-Player beim Spiel des HSV gegen Leipzig (0:2) am Freitag hat der Verein nun offiziell Beschwerde eingereicht. In dem "energischen Schreiben", wie es auf der Vereins-Homepage heißt, fordert der HSV-Vorstand die Deutsche Fußball Liga (DFL) dazu auf, bei Eurosport und dem Mutterkonzern Discovery vorstellig zu werden.

"Nachdem wir die Einteilung mit drei Freitagsspielen an den ersten vier Spieltagen klaglos hingenommen haben, können wir es nun nicht tolerieren, dass unsere Anhänger die den TV-Verträgen geschuldeten Leistungen an den letzten beiden Spieltagen nicht oder nur teilweise in Anspruch nehmen konnten", formuliert Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen an die DFL gerichtet – deren Geschäftsführer er von 2003 bis 2016 war. Und weiter: "Der HSV und seine Fans sind bislang die Hauptgeschädigten der fehlerhaften Übertragungen."

Eurosport spricht von "problemlosem Empfang"

Nur Stunden zuvor hatte Eurosport noch einmal darauf hingewiesen, dass es via Satellit bisher keinerlei Schwierigkeiten gegeben habe. "Die bisherigen Freitagsspiele, die von Eurosport 2 HD Xtra gezeigt wurden, waren über Satellit für jeden Zuschauer mit dem Eurosport-Paket bei HD+ vollkommen problemlos zu empfangen", sagte Geschäftsführer Georges Agnes (Operations und Produktentwicklung) auf Anfrage: "Dies wird auch bei allen künftigen Partien, wie am kommenden Freitag und erstmals am kommenden Sonntagmittag, der Fall sein. Jeder Zuschauer, der diesen Empfangswegweg nutzt, wird jede Aktion, jedes Tor und jede Abseitsposition vollkommen störungsfrei und ohne Zeitverzug auf dem großen Bildschirm verfolgen können."

Zuvor hatte der Sender bereits erklärt, dass durch die wiederholten Probleme auf dem Eurosport-Player beim Spiel des HSV am vergangenen Freitag nur eine Minderheit der Zuschauer betroffen gewesen sei. Nur einige Nutzer hätten "streaming-typische Schwierigkeiten" erfahren. Man werde weiter "hart daran arbeiten, das Produkt und das Erlebnis für unsere Fans weiter zu verbessern".

Eurosport besitzt seit dieser Saison die Pay-TV-Rechte an den 30 Freitagsspielen, an jeweils fünf Begegnungen sonntags und montags sowie an allen vier Relegationsspielen und dem DFL-Supercup. Das Paket kostet 29,90 Euro.

Wood, van Drongelen und Walace treten kürzer

Angesichts der Verletztenmisere geht Markus Gisdol pfleglich mit seinem Stammpersonal um. Zum Trainingsauftakt in der neuen Woche schickte der HSV-Trainer die angeschlagenen Nationalspieler Bobby Wood (USA) und Rick van Drongelen (Niederlande/U21) lieber nur in den Kraftraum, der Brasilianer Walace trainierte nur reduziert und durfte früher duschen.

"Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Er hat jetzt alles durchgespielt, alles gemacht und deshalb nicht voll trainiert. Das war geplant, dass er nicht voll mitmacht“, sagte Gisdol über Walace nach der Vormittagseinheit im Volkspark. Auch für die übrige Mannschaft sollte es am Nachmittag lediglich für eine Athletikeinheit in den Kraftraum gehen.

Junges Quartett darf sich empfehlen

Hoffnungsträger für den Sturm: Aaron Opoku (l., U19) und Tatsuya Ito (U21)
Hoffnungsträger für den Sturm: Aaron Opoku (l., U19) und Tatsuya Ito (U21) © Imago/Michael Schwarz

Dafür zog Gisdol am Montag neben Patric Pfeiffer und U-21-Torjäger Törles Knöll zwei weitere Youngster zu den Profis hoch. Ab sofort wird auch bei Tatsuya Ito und Aaron Opoku getestet, ob sie den Kader des personell ausgedünnten Liga-Siebten auffüllen können.

Kommentar: Der HSV muss jetzt auf die Jugend setzen

Ito (l.) heftete sich an Landsmann Gotoku Sakai
Ito (l.) heftete sich an Landsmann Gotoku Sakai © Imago/Michael Schwarz

Während die 18-jährigen Pfeiffer (Abwehr) und Opoku (Angriff) jeweils noch für die A-Jugend spielberechtigt sind und für diese beim 3:0-Sieg in Chemnitz auch noch zum Einsatz kamen, sind die Offensivkräfte Ito (Japan) und Knöll normalerweise bei der U21 in der Regionalliga Nord zu Hause.

Ob einer aus dem Quartett tatsächlich eine der zahlreichen Lücken im Bundesligakader wird füllen können, wird sich weisen. Besonders der Ausfall von Filip Kostic (Muskelfaserriss) nach dem 0:2 gegen RB Leipzig trifft den Verein hart.

Törles Knöll gegen Mergim Mavraj
Törles Knöll gegen Mergim Mavraj © Imago/Michael Schwarz

Zuvor hatten sich schon Nicolai Müller (Kreuzbandriss), Zugang Bjarne Thoelke (Innenbandriss) und Aaron Hunt verletzt. Der Mittelfeldspieler soll nach seinem Muskelfaserriss Mitte der Woche wieder mit der Mannschaft trainieren. Im Nordduell bei Hannover 96 ist der HSV am vierten Spieltag erneut freitags (20.30 Uhr/Eurosport Player) gefordert.

Velasco bei der Nationalmannschaft

HSV-Legende Thomas von Heesen hatte Robin Velasco schon zur Bundesliga-Eröffnung zu einem großen Auftritt verholfen
HSV-Legende Thomas von Heesen hatte Robin Velasco schon zur Bundesliga-Eröffnung zu einem großen Auftritt verholfen © Witters

HSV-Talent Robin Velasco darf sich in diesen Tagen gleich zweimal beim DFB beweisen. Der 15 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde von U-16-Nationaltrainer Michael Feichtenbeiner für die beiden Länderspiele gegen Österreich am heutigen Montag sowie am Mittwoch berufen.

Velasco hatte sich bei den letzten DFB-Lehrgängen in Ruit und Wenden in einem Feld von knapp 50 Spielern empfohlen. Für die deutsche U15 hatte Velasco zuvor bereits zwei Spiele absolviert (ein Treffer).

Die Partei fordert HSV-Zwangsabstiege

Späße auf HSV-Kosten haben es nun sogar in den Wahlkampf geschafft. Die Partei fordert in ihrem offziellen Programm für die anstehende Bundestagswahl ganz offen "den jährlichen Zwangsabstieg des Hamburger SV". Ob die Satiriker unter Führung des Europaabgeordneten Martin Sonneborn damit auf Stimmenfang gehen kann?

Partei-Chef Martin Sonneborn
Partei-Chef Martin Sonneborn © Imago/Mauersberger

Nicht das erste Mal übrigens, dass sich Sonneborn auf den HSV stürzt. Als ein Großteil der Zuschauer des ARD-Films "Terror – Ihr Urteil" in einer anschließenden Umfrage einem fiktiven Kampfpiloten Recht gab, der eine Passagiermaschine mit 164 Menschen an Bord abgeschossen hatte, um einen Anschlag mit eben dieser Maschine auf ein voll besetztes Fußballstadion zu verhindern, provozierte der ehemalige Chefredakteurs des Titanic-Magazins mit einer Gegenfrage.

"Wäre die Abstimmung bei 'Terror' gestern Abend klüger ausgegangen, wenn das Flugzeug Kurs aufs Volksparkstadion genommen hätte?", twitterte Sonneborn seinerzeit unter Verwendung des Hashtags #HSV. "Satire darf viel, aber nicht alles!", schrieb daraufhin unter anderem ein Fan.

Poppelbaum darf auf DFL einwirken

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die personelle Besetzung ihrer vier neuen Kommissionen vorangetrieben – und dabei ist auch der HSV vertreten. In der Sparte "Marketing und Sponsoring" wird Oliver Poppelbaum, Bereichsleiter Sales & CRM der HSV Fußball AG, eine beratende Rolle gegenüber dem DFL-Präsidium einnehmen.

Insgesamt existieren damit nun sechs Kommissionen: Neben den neuen Abteilungen "Fußball", "Marketing und Sponsoring", "Clubmedien" und "Internationalisierung" (mit Bernd von Geldern/FC St. Pauli) bestehen die Kommissionen "Finanzen" und "Leistungszentren" (mit DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch) schon länger.

Jubiläums-Baby ist HSV-Fan

Stolze HSV-Eltern: Ergotherapeutin Sara-Lena Neumann und Fachinformatiker Nico Thielecke
Stolze HSV-Eltern: Ergotherapeutin Sara-Lena Neumann und Fachinformatiker Nico Thielecke © C. Tannert

Wenn das kein Glücksbringer ist: Das 1000. Baby des Jahres im Geburtszentrum des Evangelischen Amalie-Sieveking-Krankenhauses ist schon jetzt HSV-Anhänger. Die wichtigen Weichen für die Fan-Karriere des kleinen Emil stellten die Eltern Sara-Lena Neumann, 25, und Nico Thielecke, 27, aus Marienthal, die ihren ersten gemeinsamen Neuzugang umgehend als HSV-Mitglied anmeldeten.

Und der neue Erdenbürger bringt beste Voraussetzungen, später einmal Pierre-Michel Lasogga oder einem anderen Profi nachzueifern: Bei seiner Geburt am 2. September brachte Emil stolze 4.765 Gramm auf die Waage (bei einer Körpergröße von 60 Zentimetern).