Nach der nächsten Verletzung von Kostic spitzt sich die Personallage beim HSV zu. Doch Todt sollte sich an seinen alten Satz erinnern.
Jens Todt hat vor zehn Tagen einen sehr vernünftigen Satz gesagt. Das Sommertransferfenster war gerade geschlossen und der HSV hatte entschieden, trotz der Verletzungen von Nicolai Müller (sieben Monate Pause) und Aaron Hunt (vier Wochen Pause) keinen kurzfristigen Ersatz mehr zu kaufen. „Wir wollen unseren jungen Spielern keinen vor die Nase setzen“, lautete eben jener vernünftige Satz des HSV-Sportchefs.
Zehn Tage und eine zusätzliche Verletzung von Filip Kostic (vier Wochen Pause) später hat sich die Personallage beim HSV weiter zugespitzt. Eine Situation, die genau das zur Folge hat, was Todt angesprochen hatte: Die jungen Spieler wie Luca Waldschmidt oder Bakery Jatta haben nun eine realistische Chance, sich in den Vordergrund zu spielen. Und was macht der HSV? Der prüft nun doch die Option, einen vertragslosen Spieler zu verpflichten.
Transfer käme Eingeständnis der Fehlplanung gleich
Man kann diese Maßnahme des HSV wohlwollend nur so bewerten, dass der Club seine Hausaufgaben macht und alle Szenarien durchdenkt. Sollte Todt allerdings tatsächlich den Entschluss fassen und einen vertragslosen Spieler verpflichten, wäre das gleichbedeutend mit einem Eingeständnis der Fehlplanung. So sehr dem HSV die Kostic-Verletzung schmerzt: Mit verletzten Spielern, die im Saisonverlauf mal für vier Wochen fehlen, muss ein Verein immer rechnen.
Der HSV hat sich bewusst dazu entscheiden, mit einem kleinen Kader zu arbeiten. Dieser Plan sollte nicht durch nur eine zusätzliche und zeitlich überschaubare Verletzungspause verworfen werden. Jens Todt sollte sich an seinen vernünftigen Satz erinnern. So lange ist der schließlich noch nicht her.