Hamburg. “Luschen“, “Flop des Jahrhunderts“: HSV-Chef Bruchhagen kritisiert Investor. Kühne enthüllt neue Details seiner Geldspritzen.

Pierre-Michel Lasogga eine "Lusche", der "Flop des Jahrhunderts", die Führung des Hamburger SV auch nicht viel besser: Die Kritik des eigenwilligen Investors Klaus-Michael Kühne (80) am HSV in der Woche vor Saisonstart in der Fußball-Bundesliga hat im Volksparkstadion eingeschlagen wie eine Streubombe. Seine Äußerungen vor allem bei Sky und im "Spiegel" waren derb. Vor dem Spiel gegen den FC Augsburg wies HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen (68) den Investor in die Schranken. Bruchhagen geht es vor allem um den Stil der Kritik.

"Ich kann mich mit dem Wort ,Luschen' überhaupt nicht anfreunden. Das sind Spieler, die wir unter Vertrag genommen haben und die unterschiedliche Leistungen anbieten. Der Kader besteht nicht nur aus Leistungsträgern", so Bruchhagen. Die Wortwahl gefalle ihm gar nicht.

Bruchhagen akzeptiert Wortwahl Kühnes nicht

Der Unternehmer und Milliardär Kühne hält 17 Prozent Anteile an der HSV Fußball AG. Kühne sei „ein extrem erfolgreicher Geschäftsmann, der sofort Entscheidungen trifft und seine Vorstellungen klar durchsetzt. Meine Aufgabe ist es, das Fußballgeschäft von der anderen Seite zu betrachten“, sagte Bruchhagen. "Ich kann es nicht akzeptieren, dass er in seiner Enttäuschung eine solche Diktion wählt."

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Man sei mit der Arbeit von Gisdol „sehr, sehr, sehr zufrieden“, betonte Bruchhagen. Kühne und der Verein hätten „die gleichen Ziele“. Aber: "Das ist nicht der Sprachgebrauch, den ich im Umgang miteinander erwarte.“ Auch Kühne lobte in einer neuen Aussage, die bei Sky am Sonnabend gesendet wurde: Gisdol habe mit den Möglichkeiten, die er zur Verfügung gehabt habe, den Abstieg verhindert und dabei "gezaubert".

Kerstin Lasogga, Mutter und Managerin des früheren U21-Nationalspielers Lasogga, hatte Kühne Ahnungslosigkeit vorgeworfen. "Ich bin schon etwas überrascht über diese Aussagen. Das ist eine Unart, die sich eingeschlichen hat. Darunter leiden Verein und Fans. Wer ein Welt-Unternehmen führen kann, hat noch längst keine Ahnung von Fußball", hatte sie bei Sky gesagt. "Ständig kritisiert der Investor Trainer, Manager und einzelne Spieler – und das ohne jegliche Kenntnis der Lage. Nicht umsonst gibt es den Satz: Schuster bleib bei deinen Leisten."

Kühne äußert sich erneut zur Transferpolitik

Kühne offenbarte in einem Zitat vom Sonnabend bei Sky aber auch, wie er in die Personal- und Transferpolitik eingreift. "Manchmal muss auch ein Spieler gehalten werden wie im Fall von (Bobby) Wood. Ich habe dem Verein zwar dafür kein Geld gegeben, aber ich habe ihm zu der Verlängerung geraten und gesagt, dass ich nur (André) Hahn finanziere, wenn ihr Wood haltet."

Kühne kündigte auch an: "Wenn es ein Fass ohne Boden wird, mache ich das nicht mehr. Aber wenn man sieht, dass der Erfolg allmählich in kleinen Dosierungen kommt, stelle ich weitere Gelder zur Verfügung." Was bedeutet das nach dem wichtigen 1:0-Erfolg über Augsburg für den HSV?