Test gegen Kiel muss verlegt werden. Ehemaliger Wunschspieler geht nach Mainz. Diskussion um Stadionuhr. Berechnungen zu Calhanoglu.

Wegen Wolfsburg: Neuer Vertrag für Müller?

Kommt da auf Jens Todt eine Zwickmühle zu? Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, möchte der VfL Wolfsburg Nicolai Müller verpflichten. Der Topscorer der vergangenen Saison (fünf Treffer, sieben Vorlagen) ist noch bis zum 30. Juni 2018 an den HSV gebunden, würde also nur noch in dieser und der kommenden Winter-Transferperiode Ablöse generieren.

Trainer Markus Gisdol (l.) und Sportchef Jens Todt würden Nicolai Müller (hinten) gerne weiter in Hamburg behalten
Trainer Markus Gisdol (l.) und Sportchef Jens Todt würden Nicolai Müller (hinten) gerne weiter in Hamburg behalten © Imago/Michael Schwarz

Es sei denn natürlich, der HSV würde mit Müller verlängern – was Todt unbedingt noch bis zum Saisonstart umsetzen will. "Wir sind an einer Verlängerung interessiert", wird der Sportchef in der "Bild" zitiert. Abgeben wolle der Verein Müller nicht – "in diesem Sommer". Das habe er sowohl Müllers Berater als auch Wolfsburg zu verstehen gegeben.

Ein neuer Vertrag für Müller dürfte allerdings nur mit einer deutlichen Gehaltserhöhung zu realisieren sein. Gerade auch vor dem Hintergrund der gerade erst erhöhten Bezüge von Bobby Wood und Kyriakos Papadopoulos, die mit rund drei Millionen Euro künftig zu den Topverdienern aufsteigen.

Zum Vergleich: Nicolai Müller kam inklusive Prämien bislang auf ein Jahresgehalt von rund 2,5 Millionen Euro. Angesichts der Aufsichtsrats-Forderung, den Gehaltsetat von 56 auf 48 Millionen Euro zu senken, steckt Todt bei der Personalie Müller also durchaus in einem Dilemma.

Warten auf Hahn und Papadopoulos

Am Montag hatte eigentlich Kyriakos Papadopoulos seinen neuen Vertrag unterschreiben (hat er aber immer noch nicht), heute soll dies André Hahn tun (bis 2021). Und das obwohl, der Angreifer von Borussia Mönchengaldbach derzeit noch im Urlaub auf Mallorca weilt.

André Hahn: Die Rückkehr des Gescheiterten

Die Unterschrift müsste Hahn also wohl faxen. Und noch eine Besonderheit: Wie die "Bild" schreibt, darf der 26-Jährige wegen seines Urlaubs den eigentlich obligatorischen Medizincheck nachreichen. Für den Rückkehrer (2008 bis 2010 im HSV-Nachwuchsbereich) muss Sportchef Jens Todt rund sechs Millionen Euro nach Gladbach überweisen.

Ex-Wunschspieler Maxim nach Mainz

Im Sommer 2015 wollte Bruno Labbadia den Rumänen Alexandru Maxim zum HSV holen, auch der Spielmacher selbst drängte auf einen Wechsel nach Hamburg. Damals lehnte der VfB Stuttgart unter anderem ein Angebot über 6,5 Millionen Euro für Maxim ab. Jetzt verlässt der inzwischen 26-Jährige die Schwaben tatsächlich – und geht nach Mainz. Bei den Rheinhessen erhält er einen Vertrag bis 2021.

"Der Ball ist sein Freund, er ist selbstbewusst in Eins-gegen-Eins-Situationen, er kann mit seinen Dribblings Räume öffnen und schießt gefährliche Standards", urteilt der Mainzer Sportchef Rouven Schröder. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine nun Stillschweigen. In Mainz kommt in René Adler nun immerhin ein ehemaliger HSV-Profi doch noch in den Genuss der Maximschen Qualitäten.

Spiel gegen Kiel muss verlegt werden

Das für den 19. Juli in Rendsburg vorgesehene Testspiel gegen Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel kann nicht wie geplant im Rendsburger Stadion Nobiskrug stattfinden. Wie der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag als Veranstalter mitteilte, habe die Polizei erhebliche Sicherheitsbedenken, da ein räumliche Abtrennung der beiden Fanlager nicht gewährleistet werden könne.

Im August 2016 spielte der HSV im Rendsburger Stadion Nobiskrug noch gegen Lyngby
Im August 2016 spielte der HSV im Rendsburger Stadion Nobiskrug noch gegen Lyngby © Witters

Für die Partie waren bislang etwa 4000 Karten verkauft worden, die ihre Gültigkeit behalten sollen. Als neuer Austragungsort ist das Manfred-Werner-Stadion in Flensburg im Gespräch, in dem der Regionalligist SC Weiche Flensburg 08 seine Heimspiele bestreitet.

Im vergangenen Sommer stellte ein Testspiel in Rendsburg noch kein Problem für den Ausrichter dar. In der Vorbereitung auf die Saison 2016/17 traf der HSV im Nobiskrug-Stadion vor 3700 Zuschauern auf den dänischen Erstligisten Lyngby Kopenhagen (3:1).

Der Sommerfahrplan des HSV

6. Juli: Trainingsauftakt

Trainingsauftakt und Beginn der Vorbereitung auf die Bundesligasaison am Volkspark.

9. bis 13. Juli: Trainingslager I

Der Grundstein für die kommende Saison soll in Rotenburg (Wümme) gelegt werden, wo die Mannschaft in der vergangenen Saison schon zweimal ihre Kräfte bündeln konnte. Vom 9. bis zum 13. Juli zog sie ins bewährte „Hotel Landhaus Wachtelhof“. Auf dem Programm stand vor allem Lauf- und Konditionstraining.

12. Juli: Testspiel

Im Stadion In der Ahe siegte der HSV gegen den örtlichen Landesligisten Rotenburger SV mit 8:0.

15. Juli: Testspiel "Gemeinsam für Timo"

In Buchholz (Otto-Koch-Kampfbahn) trat der HSV zu einem Benefizspiel für die Hinterbliebenen des verstorbenen Merchandisingleiters Timo Kraus an. 60 Minuten spielte das Team gegen Oberliga-Vizemeister Buchholz 08 (4:0), weitere 60 Minuten gegen Kreisligist Buchholzer FC (8:1).

18. Juli: Media Day

An diesem Tag stellte sich der Kader und der Betreuerstab für die offiziellen Porträts der neuen Saison auf.

19. Juli: Testspiel

Gegen Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel setzte es vor 6000 Zuschauern in Neumünster (ausverkauft) eine 3:5 (2:1)-Niederlage. Das Spiel hatte ursprünglich im Städtischen Stadion Nobiskrug Rendsburg stattfinden sollen, wurde aus Sicherheitsgründen aber in die Grümmi-Arena des VfR Neumünster verlegt.

22. Juli bis 1. August: Trainingslager II

Nach einer weiteren Trainingswoche am Volksparkstadion reisen die Rothosen dann ins zweite Trainingslager, das in Längenfeld in Tirol stattfinden wird. Hier will sich der HSV den spielerischen und taktischen Feinschliff holen. Ursprünglich sollte das Trainingslager in Leogang im Salzburger Land stattfinden, es wurde jedoch wegen des schlechten Zustands des Rasens kurzfristig verlegt.

25. Juli: Testspiel

In Imst spielte der HSV 1:1 (0:1) gegen den niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam. Torschütze: Bakery Jatta.

31. Juli: Testspiel

In Leogang heißt der Gegner Antalyaspor aus der türkischen Süperlig. Anstoß ist um 18 Uhr.

6. August: Volksparkfest

Bei der Generalprobe empfängt der HSV zur offiziellen Saisoneröffnung um 15 Uhr im Volksparkstadion den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona.

13. August: DFB-Pokal, 1. Runde

Der HSV muss zum Drittligisten VfL Osnabrück an die Bremer Brücke reisen. Anstoß ist um 15.30 Uhr.

18. bis 20. August: Bundesliga-Auftakt

Die 55. Spielzeit mit dem HSV als dem einzigem noch nie abgestiegenem Gründungsmitglied beginnt. Erster Gegner ist im heimischen Volkspark der FC Augsburg.

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Bis zu 1,6 Millionen dank Calhanoglu?

Präzisierung bei dem möglichen Geldsegen durch Hakan Calhanoglu: Sollte der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen zum AC Mailand transferiert werden, würde der HSV zehn Prozent des Differenzbetrags zwischen der eigenen damaligen und der kommenden Ablösezahlung erhalten. Diese Beteiligung am sogenannten Mehrerlös hatte der HSV 2014 bei Calhanoglus Wechsel nach Leverkusen vereinbart.

Rechenbeispiel: Sollte das durch einen chinesischen Investoren neureiche Milan tatsächlich 30 Millionen Euro für den türkischen Nationalspieler hinlegen, müssten davon die 14 Millionen Euro abgezogen werden, die der HSV vor drei Jahren für Calhanoglu erhielt. Blieben 16 Millionen Euro als Rechengrundlage für den Mitverdienst, also in diesem Fall rund 1,6 Millionen Euro. Bei einem 25-Millionen-Deal wären es immerhin noch 1,1 Millionen Euro.

Schorsch Volkert erleidet Herzinfarkt

Georg Volkert
Georg Volkert © Witters

Europapokal-Held Schorsch Volkert hat einen Herzinfarkt erlitten. Mit vier Bypässen liegt der 71-Jährige derzeit im Uni-Klinikum Erlangen. Im Finale des Europapokals der Pokalsieger 1977 steuerte der Stürmer einen Treffer zum 2:0-Sieg über Anderlecht bei. Mehr zu Volkert lesen Sie hier.

Diskussionen um Bocas Stadionuhr

Boca Juniors Betrieb einer eigenen Stadionuhr nach HSV-Vorbild hat im Internet zu manchen Diskussionen geführt. Der frisch gebackene argentinische Meister hatte zur Feier seines 32. Titels eine digitale Uhr enthüllt, die der Anzeige im Volksparkstadion ähnelt.

Doch während in Hamburg die Zeit seit Einführung der Bundesliga 1963 für die noch nie abgestiegenen Norddeutschen läuft, wird beim Heimatclub von Diego Maradona die Zeit seit 1905 angezeigt, sie steht aktuell bei über 112 Jahren.

Sie bemisst damit die Zeit seit Gründung des Vereins aus Buenos Aires - doch eigentlich müsste sie - nach dem Hamburger Vorbild - die Zeit seit der Zugehörigkeit zur ersten argentinischen Liga bemessen. Da die Boca Juniors erst seit 1913 in der ersten Liga spielten, müsste die Uhr daher 104 Jahre anzeigen.

Der Club aus dem Arbeiter- und Hafenviertel La Boca gewann am letzten Spieltag mit 2:1 (1:0) gegen Unión Santa Fé, stand aber vorher bereits als Meister fest. Argentinischer Rekordmeister ist mit 36 Titeln weiterhin der große Ortsrivale River Plate, der Club der Mittel- und Oberschicht. Aber: River Plate stieg 2011 nach 80 Jahren in der Primera División ab und spielte ein Jahr in der zweiten Liga.