Hamburg. Wäre der HSV in der Zweiten Liga pleite gewesen? Die Lizenz wäre erteilt worden. Aber ein Bericht legt verheerende Zahlen offen.
Der HSV ist nach einem "Spiegel"-Bericht durch den Bundesligaverbleib in letzter Minute offenbar einem größeren finanziellen Desaster entkommen, als bisher angenommen wurde. Wie aus einem internen Papier hervorgehe, das von Ende 2016 stammen soll, seien für die HSV AG im Falle eines Abstiegs in die Zweite Liga Verbindlichkeiten von fast 115 Millionen Euro vorhergesagt worden.
Dieses Szenario ergebe sich aus verminderten Einnahmen für Tickets, Fernsehgelder und Sponsoring. Der HSV, so das Papier, hätte dieses Minus durch die Verkäufe von Profis wie Albin Ekdal, Lewis Holtby, Filip Kostic, Pierre-Michel Lasogga und Nicolai Müller abfedern wollen.
Abendblatt-Bericht: 50 Millionen Minus bei Abstieg
Dass der Verein sich von Leistungsträgern mit hohen Gehältern trennt, wurde mehrfach berichtet. HSV-Chef Bruchhagen nannte im Abendblatt-Gespräch "extreme Einbußen". Nach Abendblatt-Informationen bereitete man sich zuletzt auf ein Minus von 50 Millionen Euro vor. In der Hinterhand war jedoch der Investor Klaus-Michael Kühne.
Wie der "Spiegel" schreibt, rechnete man im "schlimmsten Fall" mit einer "Unterdeckung von bis zu 45 Millionen Euro". Ein Sprecher teilte dem Magazin mit, man habe alle Vorgaben für die Lizenz für die Bundesliga und die Zweite Liga erfüllt.