"Geht überhaupt nicht": Gisdol wegen Gräfe auf Zinne
•
Lesezeit: 2 Minuten
Hamburg. Der HSV-Trainer gibt nach dem Spiel gegen Wolfsburg seine Zurückhaltung in der Debatte um die Ansetzung auf. Gräfe pfiff aber souverän.
Ihm wurde ganz genau auf die Finger geschaut – vielmehr auf die Pfeife: Manuel Gräfe stand vor dem Spiel des HSV gegen den VfL Wolfsburg (2:1) im Mittelpunkt vieler Fußball-Diskussionen. Im Abstiegskrimi selbst gelang dem Berliner dann das, was einen guten Schiedsrichter ausmacht: Nicht weiter aufzufallen.
Gräfes Bilanz nach 90 Minuten zuzüglich vier Minuten selbst verhängter Nachspielzeit: Sechs Gelbe Karten, null Rote, kein Elfmeter, kein zweifelhafter Freistoßpfiff. Kritisch wurde es für den 43-Jährigen lediglich in der 51. Minute, als Spieler und Fans nach einem Zweikampf zwischen Gotoku Sakai und Wolfsburgs Yannick Gerhardt für einen Moment fragend schauten.
Sakai war der Ball an der Torauslinie des Hamburger Strafraums an die nach oben ausgestreckte Hand gesprungen. Der Ball blieb knapp im Spiel, Gräfe ließ trotz vereinzelter Wolfsburger Proteste weiterlaufen. Ansonsten hatte es nur noch in der ersten Hälfte leichte Unstimmigkeiten bei einer Eckball-Entscheidung für Wolfsburg gegeben.
Bilder des Spiels:
Waldschmidt hält den HSV gegen Wolfsburg in der Liga
1/40
Schnoor kritisiert die Ansetzung
Trotz der souveränen Leitung bleibt für einen Teil der Beobachter die Schiedsrichter-Ansetzung diskussionswürdig. "Das ist eine total unglückliche Ansetzung seitens des DFB, das kann man nicht machen", urteilte Stefan Schnoor noch in der Halbzeitpause des Spiels bei "Sky".
Damit lag der ehemalige Profi von HSV und VfL auf einer Linie mit den Ex-Schiedsrichtern Markus Merk und Bernd Heynemann, die den Verband angesichts Manuel Gräfes Vorgeschichte ebenfalls scharf kritisiert hatten. Hintergrund ist ein umstrittener Freistoßpfiff für den HSV in der Relegation gegen den KSC, der Hamburg vor zwei Jahren den Weg zum Klassenerhalt ebnete.
Gisdol gibt seine Zurückhaltung auf
Nach dem Abpfiff gab dann auch HSV-Trainer Markus Gisdol seine Zurückhaltung auf und lederte in Richtung Deutschen Fußball-Bund. "Das war eine unglaublich schlechte Entscheidung vom DFB. Das ist verantwortungslos den Schiedsrichtern gegenüber. Das ist eine Sache, die überhaupt nicht geht“, sagte der 47 Jahre alte Coach.
Vor der Partie habe er sich bewusst mit Kritik zurückgehalten, erklärte er. In der Pressekonferenz am Donnerstag hatte Gisdol gesagt: "Ich hoffe, dass keine enge Entscheidungen notwendig sind. Wenn, dann hoffe ich auf faire Entscheidungen des Schiedsrichters." Nach dem Spiel bemerkte Gisdol dann, dass es zum Glück keine schwierigen Situationen gegeben habe.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.