Sportchef Todt kämpft um Verbleib von Wood und Papadopoulos. Mathenias gemischte Darmstadt-Gefühle. Sturmtalent Arp darf zur EM.

HSV muss für Lizenz Bedingungen erfüllen

Der HSV hat die erste Hürde im Lizenzierungsverfahren für die kommende Bundesligasaison genommen, muss aber zuvor wie schon in den Vorjahren bestimmte wirtschaftliche Vorgaben nachweisen. "Das entspricht unseren Erwartungen", sagte Finanzvorstand Frank Wettstein und versprach: "Wir werden die Bedingungen fristgerecht erfüllen." Dem HSV bleibt dafür bis Ende Mai Zeit.

HSV-Boss Heribert Bruchhagen (l.) und Finanzvorstand Frank Wettstein
HSV-Boss Heribert Bruchhagen (l.) und Finanzvorstand Frank Wettstein © Witters | ValeriaWitters

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat in erster Instanz allen 52 Bewerbern für die Erste und Zweite Bundesliga die Spielberechtigung erstattet. Allerdings ist die Zusage für einige Clubs an Bedingungen geknüpft, andere erhielten Auflagen.

Bedingungen bedeutet, dass der Club die Spielberechtigung erst nach dem fristgerechten Nachweis bestimmter Vorgaben zu einem gewissen Zeitpunkt erhält. Bei Auflagen wird hingegen festgelegt, welche Vorgaben nach erteilter Spielberechtigung während der kommenden Saison 2017/18 eingehalten werden müssen. Die endgültige Entscheidung trifft der Lizenzierungsausschuss Anfang Juni.

Mathenias Rendezvous mit dem Herzensclub

HSV-Torhüter Christian Mathenia erwartet im Bundesliga-Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr) gegen seinen ehemaligen Verein Darmstadt 98 einen „richtigen Fight“. „Das wird hier niemand auf die leichte Schulter nehmen, wir wollen unbedingt die drei Punkte hierbehalten“, sagte der 25-Jährige am Mittwoch. „Es ist eine komische Situation für mich. Ich bin mit 98 aufgestiegen, hatte eine super Zeit dort. Der Club liegt mir natürlich am Herzen.“

Unter dem neuen Trainer Torsten Frings habe Darmstadt Aufwind bekommen: „Sie spielen mehr Fußball, wir müssen die total ernst nehmen“, sagte Mathenia über den 2:1-Sieg der Hessen gegen den FC Schalke 04. Das 1:2 des HSV im Derby bei Werder Bremen habe sehr wehgetan, nun liege der Fokus aber auf dem wichtigen Heimspiel.

Torwart Christian Mathenia spielte zwei Jahre beim SV Darmstadt 98
Torwart Christian Mathenia spielte zwei Jahre beim SV Darmstadt 98 © imago | Ulmer

„Papa ist für uns ein enorm wichtiger Spieler, der uns die nötige Sicherheit geben wird“, sagte der Keeper über die Rückkehr des zuletzt angeschlagenen Verteidigers Kyriakos Papadopoulos. Der Zusammenhalt in der Mannschaft sei gut, seit dem Trainerwechsel zu Markus Gisdol habe sich eine Einheit gebildet.

Der HSV steht mit 33 Punkten auf Rang 14 und ist seit fast fünf Monaten zu Hause ungeschlagen. Darmstadt ist mit nur 18 Zählern als Tabellenletzter fast schon abgestiegen, zudem holte das Team bisher in der Fremde noch keinen Punkt. Bei einer Niederlage oder einem Remis im Volkspark wäre der Gang in die Zweite Liga perfekt.

Todt kämpft um Wood und Papadopoulos

Der HSV kämpft um den Verbleib von Stürmer Bobby Wood und Verteidiger Kyriakos Papadopoulos. „Wir sind in Gesprächen mit Bobby“, sagte Sportdirektor Jens Todt der „Sport-Bild“. „Wir sind daran interessiert, ihn länger zu halten und seinen Vertrag entsprechend anzupassen.“

Die Zeitschrift berichtete, dass Wood im Sommer dank einer Ausstiegsklausel für eine festgeschriebene Ablöse gehen könne. Er war im vergangenen Sommer für vier Millionen Euro Ablöse vom 1. FC Union Berlin gekommen. In Kürze solle es zum Treffen mit dem 24-Jährigen und dessen Berater kommen. „Wir arbeiten daran, dass er möglichst lange bleibt“, betonte Todt.

Auch der von Bayer Leverkusen ausgeliehene Papadopoulos soll in der Hansestadt bleiben. „Papa hat auf dem Rasen und außerhalb des Platzes einen sehr hohen Stellenwert bekommen. Er geht immer voran. Wir sind sehr zufrieden mit ihm“, sagte Todt der „Bild“-Zeitung. Bei Bayer steht der 25 Jahre alte Abwehrspieler bis 2020 unter Vertrag.

Die angeschlagenen Wood und Papadopoulos kehrten am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück. Der HSV empfängt am Sonnabend (15.30 Uhr) den vor dem Abstieg stehenden Tabellenletzten SV Darmstadt 98. Nicht am Training teilnehmen konnten die Langzeitverletzten Albin Ekdal (Muskelbündelriss), René Adler (Rippenbruch) und Nicolai Müller (Innenbandriss im Knie).

Umso mehr Auftrieb herrschte am Spielfeldrand. Knapp 200 vor allem junge Fans aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen machten den Trainingsbesuch zu ihrem Schulferienerlebnis. Da war bei den Profis eine gute Kondition gefragt.

Gerichtstermin für Bremer Forderung steht

Das Verwaltungsgericht Bremen verhandelt am 17. Mai über die Klage der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gegen das Bundesland Bremen. Im Kern steht dabei die Forderung Bremens nach einer Übernahme der Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen durch die DFL. In diesem Fall geht es um die Partie zwischen Werder Bremen gegen den HSV am 19. April 2015. Die Kosten von 425.718,11 Euro hatte Bremen per Gebührenbescheid an die DFL geschickt, die im April 2016 dagegen klagte.

Bremen verschickt als einziges Bundesland bei besonders großen Polizeieinsätzen Rechnungen an die DFL. Die von der Hansestadt seit 2015 berechneten Außenstände belaufen sich inzwischen auf deutlich mehr als eine Million Euro. Pro Partie fielen zwischen 250.000 und 300.000 Euro an, hieß es. Das Nordderby am Ostersonntag war das sechste Spiel, für das Polizeikosten in Rechnung gestellt werden. Die Liga hält das für rechtswidrig.

Sturmtalent Arp zur EM

Tolle Nachricht für Jann-Fiete Arp: DFB-Trainer Christian Wück nominierte das HSV-Sturmtalent für die U-17-Europameisterschaft in Kroatien (3. bis 19. Mai). Die Mannschaft, die sich als Gruppenerster souverän qualifiziert hatte, reist am 30. April an. "Wir verfügen über viele torgefährliche Spieler, gute Zweikämpfer und ein funktionierendes Teamgefüge", sagte Wück, "wir können selbstbewusst nach Kroatien reisen."

Jann-Fiete Arp ist auch in der DFB-Auswahl ein Torgarant
Jann-Fiete Arp ist auch in der DFB-Auswahl ein Torgarant © Getty Images

Arp (17) erzielte für die A-Jugend des HSV in 25 Einsätzen 36 Tore. Stark ist auch seine Quote in der deutschen U-17-Auswahl: neun Spiele, sechs Tore. Deutschland trifft in Gruppe C zunächst auf Bosnien-Herzegowina (4. Mai). Weitere Vorrundengegner sind Serbien (7. Mai) und Irland (10. Mai). Anpfiff ist jeweils um 12 Uhr. Alle Partien werden live bei Eurosport übertragen.