Wildes Training mit zwei Abbrüchen und einer Behandlung. Wettbüro sieht zwei Favoriten für Relegation. HSV verpasst FC-Beobachtung.

Bruchhagen lobt HSV-Fans und Gisdol

Vor dem Heimspiel gegen Köln am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) hat HSV-Boss Heribert Bruchhagen die Hamburger Fans gelobt. "Die sportliche Bilanz der letzten vier Jahre schreit nicht gerade nach einem ausverkauften Stadion. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung", sagte Bruchhagen vor Medienvertretern.

Stellung nahm Bruchhagen auch zur Vertragsverlängerung mit Trainer Markus Gisdol. Der HSV habe mit ihm "eine sehr, sehr gute Wahl getroffen". Der Trainer habe in der Winterpause eine sehr gute Analyse vorgelegt und dem Management Handlungsempfehlungen gegeben. Bruchhagen deutete zudem an, dass sich der Club für eine vorzeitige Ablösung Gisdols gewappnet hat: "Der Hamburger Sportverein hat in den letzten zwölf Jahren 14 Trainerverträge nicht zu Ende gebracht. Dem muss man Rechnung tragen, das muss man in ein Vertragswesen einbetten."

Bruchhagens Aussagen im Video:

Heribert Bruchhagen vor dem Spiel gegen Köln

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    Sakai bricht ab, Porath beißt auf die Zähne

    Eines ist vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln am Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) sicher: Aaron Hunt wird wegen seines Haarrisses des Schienbeinköpfchens nicht spielen können.

    Gotoku Sakai (l.) stand noch am Dienstag für Japan in der WM-Qualifikation auf dem Platz
    Gotoku Sakai (l.) stand noch am Dienstag für Japan in der WM-Qualifikation auf dem Platz © Witters

    Und auch der Einsatz der Länderspielreisenden Gotoku Sakai (Japan) und Albin Ekdal (Schweden) scheint längst nicht sicher. Trainer Markus Gisdol ist positiv gestimmt, sagte in der Pressekonferenz aber auch: "Wir müssen abwarten, wie sie die Reise verkraften. Zumindest Sakai offenbar doch schlechter als erwartet, jedenfalls musste der Kapitän die Einheit am Nachmittag tatsächlich abbrechen.

    Und auch bei Finn Porath sah es zunächst nach einem Gang in die Kabine aus. Doch der Youngster konnte nach Behandlungspause mit dick bandagiertem linkem Knie wieder mitmischen. Wenig später erwischte es dann ein zweites Talent: Oliver Oschkenat wurde jedoch so schwer an seinem rechten Knie getroffen, dass auch er das Training abbrechen musste.

    Trainingsspion ist krank

    Heute und morgen bekommen die Fans die HSV-Profis wie gewohnt zwei Tage vor einem Bundesligaspiel nicht mehr auf dem Trainingsplatz zu sehen. Die Maßnahme, die Einheiten nicht-öffentlich abzuhalten, begründete Trainer Markus Gisdol am Donnerstag noch einmal mit dem Einsatz gegnerischer Kiebitze. Und eigentlich hatte auch der HSV einen Beobachter nach Köln schicken wollen. "Der war aber krank", sagte Gisdol.

    HSV Pressekonferenz vor dem Spiel gegen FC Köln

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      Stöger trotz Personalsorgen gelassen

      FC-Trainer Peter Stöger fährt derweil trotz großer Personalsorgen mit Gelassenheit nach Hamburg. "Jeder, der ausfällt, fehlt. Aber wir bekommen das trotzdem hin“, sagte Stöger, der auf den gesperrten Kapitän Matthias Lehmann und die fünf Offensivspieler Yuya Osako, Ex-HSV-Profi Artjoms Rudnevs, Marcel Risse, Leonardo Bittencourt und Marcel Hartel verzichten muss.

      Stöger stehen zwar nur 17 gesunde Profis zur Verfügung, doch er wird den Kader mit Nachwuchsspielern auffüllen. „Der Spielberichtsbogen wird auf jeden Fall voll werden“, erklärte der Trainer des Tabellen-Sechsten: „Die Jungs, die uns zur Verfügung stehen, sind gut drauf. Wir werden eine giftige Mannschaft aufs Feld schicken.“ Der lange verletzte Stürmer Sehrou Guirassy wird zwar im Kader stehen, aber trotz der Ausfälle nicht in der Startelf: „Es ist erfreulich, dass er gut drauf ist und sich wohlfühlt“, sagte Stöger: „Aber er hat keine Vorbereitung mitgemacht.“

      Köln-Spiel wohl ausverkauft

      Den 2:0-Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen Köln sahen "nur" 45.143 Zuschauer. Das Spiel fand allerdings auch an einem Dienstag um 18.30 Uhr statt. Definitiv voller wird es bei der Neuauflage gegen die Rheinländer am Sonnabend. Diesmal wird das Volksparkstadion mit 57.000 Zuschauern wohl ausverkauft sein, Stand Donnerstagmittag gab es nur noch Restplätze im VIP-Bereich. "Es ist schön, dass wir vor vollen Rängen spielen können", sagte Gisdol in der Pressekonferenz am Donnerstag. "Wir spüren den tollen Support unserer Fans."

      Seeler soll jetzt beschenkt werden

      Unterstützung von den Rängen gibt es auch wieder von Uwe Seeler. Die Club-Ikone hat angekündigt, trotz einer kürzlich erfolgten Tumor-OP gegen Köln ins Stadion zu kommen. Und Gisdol will seine Mannschaft auch wegen "Uns Uwe" auf Sieg einstellen.

      Zum 80. Geburtstag sei dies schließlich nicht gelungen (2:5 gegen Dortmund). "Wir hoffen, den Schwung aus den letzten Spielen mitnehmen und ihm diesmal ein Geschenk machen können", sagte Gisdol am Donnerstag über Seeler: "Es ist für uns der HSV, wir fühlen mit ihm."

      Gisdol kennt Modeste noch gut

      Gisdol hat in der Spielvorbereitung für Sonnabend einen kleinen Vorteil: Er kennt den besten Spieler des Gegners noch sehr gut. "Ich habe ihn ja selber kennengelernt in Hoffenheim", sagte der jetzige HSV-Trainer in der Pressekonferenz über Anthony Modeste (22 Saisontreffer). Der Franzose sei ein Stürmer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, "der noch einmal einen Sprung gemacht hat". Das gelte vor allem für die neue Ruhe vor dem Tor.

      Es sei Immer schwierig, ihn zu verteidigen. "Aber Köln nur auf ihn zu reduzieren, wäre ein Fehler", warnte Gisdol. Es gelte die "guten Pass- und Laufwege" schon im Ansatz zu unterbinden.

      Kühne ist ganz vorne dabei

      Allein im vergangenen Jahr investierte Klaus-Michael Kühne rund 38 Millionen Euro in seinen Lieblingsverein. Jetzt wird der HSV-Mäzen erstmals in der "Forbes"-Liste der reichsten 100 Menschen der Welt geführt. Mehr dazu lesen Sie hier.

      Gisdol schließt das Kapitel Djourou

      Für Gisdol ist das Interview mit Johan Djourou durch die Ermahnung des Ex-Kapitäns abgehakt. "Wir haben im Sinne der zuletzt gut funktionierenden Gruppe entschieden und das Thema geschlossen", sagte Gisdol am Donnerstag.

      In den letzten fünf Spielzeiten der Fußball Bundesliga musste der Hamburger SV gefühlt zehn Mal in die Relegation - und auch in der laufenden Saison ist noch alles drin, denn aktuell belegen die Rothosen schon wieder Platz 16.

      HSV mal wieder Relegations-Favorit

      Bobby Wood im Spiel gegen Augsburg (mit Ex-HSVer Gojko Kacar) – Hamburg siegte mit 1:0
      Bobby Wood im Spiel gegen Augsburg (mit Ex-HSVer Gojko Kacar) – Hamburg siegte mit 1:0 © Witters

      Und ewig lockt die Relegationswette. Auch im diesjährigen Saisonendspurt zählt der HSV für die Buchmacher zu den Favoriten auf die heiklen Zusatzspiele um den Klassenerhalt.

      Das Hamburger Portal mybet.com zahlt für Platz 16 in der Endabrechnung das 3.25-Fache bei platzierter HSV-Wette aus. Die gleiche Quote gibt es für den FC Augsburg.

      Weniger wahrscheinlich ist für den Anbieter die Relegation von Werder Bremen, den VfL Wolfsburg (je 4.50), Mainz (5.50), Bayer Leverkusen (15.00) oder ein ganz anderes Team (10.00).