Hamburg. Todt freut sich über das Viertelfinal-Los – zu Recht, wie die Historie zeigt. Terminierung endet für Fans in kleiner Enttäuschung.
Schwierig, aber machbar: Der dreimalige Titelträger HSV trifft im Viertelfinale des DFB-Pokals am 1. März im Volksparkstadion auf Borussia Mönchengladbach (ebenfalls drei Pokalsiege). Das ergab die Auslosung am späten Mittwochabend in der ARD. Der Sänger Mark Foster hatte die Lose gezogen, Stefan Kuntz die Prozedur überwacht.
Drittligist Sportfreunde Lotte erwartet Borussia Dortmund (28. Februar, 20.45 Uhr/Live in der ARD). Der FC Bayern München spielt gegen Schalke 04 (1. März, 20.45 Uhr/ARD). Eintracht Frankfurt erwartet Arminia Bielefeld (28. Februar, 18.30 Uhr). Die Halbfinal-Spiele finden am 25./26. April statt, das Finale am 27. Mai in Berlin.
Da Gladbach am Bundesliga-Spieltag vor dem Pokal-Viertelfinale sonntags in Ingolstadt ran muss, wird die Partie im Volksparkstadion mittwochs ausgetragen. Anstoß ist um 18.30 Uhr, womit klar ist: Im Free-TV wird die Begegnung nicht live stattfinden. Die Fans müssen also ins Stadion oder auf den Bezahlsender "Sky" schalten.
Bilder vom Sieg gegen Köln:
Pokal-Krimi: HSV gegen den 1. FC Köln
Todt freut sich aufs Heimspiel
HSV-Sportdirektor Jens Todt zeigte sich mit dem Los zufrieden. "Gladbach ist ein schwerer Gegner, aber es ist ein Heimspiel und wir freuen uns auf den Pokalabend mit unseren Fans", sagte der 47-Jährige in einer ersten Reaktion. Mit dem Heimrecht ist auch Markus Gisdols größter Wunsch in Erfüllung gegangen.
Auf den zugelosten Gegner reagierte der HSV-Trainer allerdings etwa zurückhaltender. "Es ist ok", sagte Gisdol am Donnerstag in der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel in Leipzig. Zuversichtlicher sei da schon sein über 70 Jahre alter Vater, der ihm unmittelbar nach der Auslosung geschrieben habe: "Die packen wir!"
HSV wiederholt unfreiwilligen Gag
Ansonsten war die Euphorie im Volkspark offenbar derart groß, dass sich der HSV via Twitter quasi selbst zitierte. In Anlehnung an eine Panne vor dem Achtelfinale gegen den 1. FC Köln (2:0), als das Spiel mit einem Bild des Millerntorstadions angekündigt wurde, twitterte der Verein diesmal erneut die Spielstätte des Stadtrivalen – diesmal natürlich bewusst. "Never change a winning picture", schrieb der HSV dazu.
Todts Vorfreude ist derweil nicht ganz unbegründet, schließlich dient das letzte Aufeinandertreffen im Pokal als durchaus gutes Omen: Am 31. März zog der HSV durch einen 1:0-Heimsieg gegen die Borussia (Tor: Manfred Kastl) ins Endspiel ein, wo schließlich durch ein 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers der bis heute letzte große Titel heraussprang.
Nur eine Niederlage bisher
Und auch nach davorigen Duell marschierte der Dino bis ins Finale durch. In der Saison 1973/74 wurde es allerdings richtig dramatisch, als die "Fohlen" um Berti Vogts und Jupp Heynckes erst im Elfmeterschießen des Achtelfinal-Wiederholungsspiels im Volksparkstadion (4:2, zuvor zweimal 1:1) bezwungen werden konnten. Im späteren Endspiel holt sich allerdings Eintracht Frankfurt den Titel (3:1 n.V.).
Auch im Achtelfinale 1969 schickte der HSV Gladbach zurück an den Niederrhein (2:0 n.V.). Die einzige Pokal-Niederlage gegen den VfL gab es schließlich direkt im ersten Duell, als die Rothosen im Halbfinale 1960 zuhause mit 0:2 am späteren Pokalsieger scheiterten.
Duell zweier Bollwerke
Denkwürdig war im Übrigen auch das Hinspiel der beiden Traditionsclubs in der aktuellen Bundesliga-Saison. Am 7. Spieltag rettete der HSV im Borussia Park in Unterzahl ein 0:0 – und das trotz zweier Strafstöße für die Gastgeber. Auch nicht das schlechteste Omen, sollte es im Viertelfinale ins Elfmeterschießen gehen.
Angesichts dieser und einer anderen statistischen Vorgeschichte ist ein solcher Showdown gar nicht mal ausgeschlossen. Schließlich sind Hamburg und Mönchengladbach als einzige noch verbliebene Teams in dieser Pokalsaison noch immer ohne Gegentor. Dem HSV ist dieses Kunststück im Cup zuvor übrigens erst zweimal in den ersten drei Spielen gelungen. Und beim letzten Mal endete die anfängliche Serie ohne Gegentor im Pokalsieg – 1976 durch einen 2:0-Sieg im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern.