Fans zweifeln an Walace. Halilovic kommt vom Regen in die Traufe. Spahic lockt das große Geld in China. Premiere gegen Köln.
Wird Pokal zur Goldgrube für den HSV?
Selten war die Chance für den HSV so groß wie dieses Jahr, das Halbfinale des DFB-Pokals zu erreichen. Halbfinale? Natürlich geht es am Abend erstmal um den Einzug ins Viertelfinale. Doch ein Blick auf die weiteren Paarungen verrät, dass ein Duell gegen einen unterklassigen Gegner in der Runde der letzten Acht keine Utopie ist. Regionalligist Walldorf empfängt Zweitligist Arminia Bielefeld, Drittligist Sportfreunde Lotte trifft auf 1860 München aus der Zweiten Bundesliga. Darüber hinaus hoffen Hannover gegen Eintracht Frankfurt, Sandhausen gegen Schalke und Fürth gegen Gladbach auf eine Pokal-Sensation.
Sollte der HSV sich gegen Köln durchsetzen und im Viertelfinale keine vermeintlich leichte Aufgabe zugelost bekommen, hätte der Club immer noch die Möglichkeit auf ein Live-Spiel im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Denn hieße der Gegner in der nächsten Runde Bayern oder Dortmund, wäre dies gleichbedeutend mit einer Live-Übertragung in der ARD oder dem ZDF. Das brächte zusätzliche TV-Einnahmen, die ein dann wahrscheinliches Ausscheiden ertragbarer gestalten würden.
1.265.000 Euro kassiert der HSV im Falle eines Weiterkommens gegen Köln. Die Zuschauer-Erlöse, die im Pokal geteilt werden, kommen noch hinzu. Ein Einzug ins Halbfinale entlohnt der DFB dieses Jahr mit 2.550.000 Euro. Geld, das der klamme HSV dringend gebrauchen könnte.
Prämien DFB-Pokal
Halbfinal-Auslosung am Mittwoch
"Losfee" Mark Forster zieht am Mittwoch die Paarungen der Viertelfinal-Spiele im DFB-Pokal. Die Auslosung findet direkt im Anschluss an die Übertragung der Partie Dortmund gegen Hertha BSC (20.45 Uhr) statt und wird live im "Sportschau Club" der ARD zu sehen sein. Darüber, ob der HSV dann noch vertreten sein wird, lässt sich nur spekulieren. In den vergangenen 20 Jahren erreichten die Hanseaten jedoch nur dreimal die Runde der letzten Acht.
Fans zweifeln an Walace
Darf 10-Millionen-Euro-Neuzugang Walace im DFB-Pokal gegen Köln (18.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker) erstmals in Deutschland zeigen, was er kann? Mit Lewis Holtby (Fleischwunde am Schienbein) und Albin Ekdal (muskuläre Probleme) sind gleich zwei Mittelfeld-Abräumer fraglich. Möglicherweise könnte dadurch die Stunde für Walace schlagen. Trainer Markus Gisdol hatte eigentlich einen anderen Plan. Er will den Brasilianer behutsam aufbauen. Doch sollten Holtby und Ekdal ausfallen, könnte Walaces Debüt früher kommen als erwartet. Im Training am Donnerstag ließ Gisdol dennoch Gideon Jung an der Seite von Gotoku Sakai auf der Doppel-Sechs spielen. Erst im Laufe der Einheit durfte auch der 21-jährige Olympiasieger vom Zuckerhut mal in der A-Elf mitmischen.
Die Debatte, ob Walace schon ein Kandidat für die Startelf ist, spaltet auch die Fans. In einer repräsentativen Abendblatt-Umfrage glauben nur 49 Prozent, dass Walace den HSV retten kann. 51 Prozent, also die knappe Mehrheit der 2878 Teilnehmer, verneinten eine entsprechende Frage.
Erfahrener Referee im Pokal
Mit Günter Perl (47) hat der DFB einen erfahrenen Schiedsrichter für den Pokal-Hit gegen Köln angesetzt. 314 Erst- und Zweitligaspiele sowie 28 Pokalduelle hat der Münchner bereits auf dem Buckel. Beim letzten HSV-Spiel unter Perls Leitung legten die Hamburger allerdings einen Grusel-Kick hin. 0:3 hieß es im Oktober nach 90 Minuten im Volksparkstadion gegen Eintracht Frankfurt. Die Partie konkurriert mit der 1:3-Pleite vor einer Woche in Ingolstadt und dem 2:5 Anfang November gegen Borussia Dortmund um den inoffiziellen Titel "schlechteste Saisonleistung". Am Abend hat die HSV die Möglichkeit, die "Perl-Bilanz" aufzubessern.
Spahic nach China?
Folgt Ex-HSV-Profi Emir Spahic dem Lockruf des großen Geldes aus China? Der Verteidiger will nach seiner Vertragsauflösung beim HSV noch nichts von einem Karriereende wissen und hält sich momentan mit einem Privattrainer für einen neuen Verein fit. Wie die "Bild" berichtet, soll der Bosnier Angebote aus Kroatien und China vorliegen haben. Ein Engagement am Balkan könnte für Spahic zur Herzensangelegenheit werden. Sein Geburtsort Dubrovnik gehörte damals zu Jugoslawien und liegt heute in Kroatien. In China könnte der 36-Jährige auf der Zielgeraden seiner Karriere hingegen noch einmal richtig abkassieren.
RB-Quartett kehrt gegen den HSV zurück
Die grippekranken Profis von RB Leipzig sind ins Training zurückgekehrt. Top-Torjäger Timo Werner (20 Jahre) sowie die beiden Mittelfeldspieler Diego Demme (25) und Marcel Sabitzer (22) nahmen wieder an der Einheit des Liga-Zweiten teil und sind damit auch am Sonnabend im Heimspiel gegen den HSV einsatzfähig (15.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker). Außerdem kann der Aufsteiger wieder auf die Dienste von Topscorer Emil Forsberg nach seiner abgesessenen Rotsperre setzen.
Albertz mit kuriosem HSV-Rat
Nanu? Der frühere Publikumsliebling und Kapitän "Ali" Albertz rät dem HSV zu einem Abstieg. Wieso, weshalb, warum, lesen Sie HIER.
Halilovic wieder nur mit Kurzeinsatz
Den HSV-Fans wurde er als Granate angekündigt, jetzt ging es für Alen Halilovic erst einmal gegen Granada. Bei seinem zweiten Spiel mit UD Las Palmas kam die kroatische HSV-Leihgabe am späten Montagabend zu einem noch kürzeren Kurz-Einsatz als beim Debüt gegen Valencia (17 Minuten).
Und so konnte Halilovic nach seiner Einwechslung in rund zehn Minuten Spielzeit die 0:1 (0:1)-Niederlage beim bisherigen Letzten der Primera Division auch nicht mehr verhindern.
Für ein paar Aktionen, darunter eine Fallrückzieher-Vorlage per Eckball auf Kevin-Prince Boateng, hat es für den 20-Jährigen dennoch ebenso gereicht wie zu einem Highlight-Clip auf YouTube.
Heute erstmals vier Auswechslungen
Sollte es heute Abend im Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln (18.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) in die Verlängerung gehen, dürften Markus Gisdol und sein Trainerkollege Peter Stöger erstmals einen vierten Profi einwechseln.
Einem entsprechenden DFB-Antrag hatte das für Regeln zuständige International Football Association Board (IFAB) im Dezember zugestimmt.
Der vorläufige HSV-Kader gegen Köln: Adler, Mathenia, Djoruou, Mavraj, Papadopoulos, Diekmeier, Sakai, Douglas Santos, Ostrzolek, Porath, Jung, Ekdal, Walace, Holtby, Janjicic, Hunt, Waldschmidt, Jatta, Müller, Kostic, Lasogga, Wood.
"Papa" hat es nicht geschafft
Die Fans und Experten hat Kyriakos Papadopoulos beim 1:0-Sieg gegen Leverkusen überzeugt, ein bestimmtes i-Tüpfelchen blieb dem Matchwinner allerdings verwehrt.
Denn bei der am Montagabend zu Ende gegangenen DFL-Wahl zum "Spieler des Spieltages" musste "Papa" mit 16 Prozent der Stimmen dem Herthaner Genki Haraguchi (49 Prozent) und BVB-Star Pierre-Emerick Aubameyang (25 Prozent) den Vortritt lassen.
Bilder vom Spiel gegen Leverkusen:
HSV feiert wichtigen Sieg im Abstiegskampf gegen Leverkusen
Grindel mag den HFC Falke
DFB-Präsident Reinhard Grindel ist ein aufmerksamer Beobachter des HFC Falke. Das verriet der gebürtige Hamburger in einem Interview mit der aktuellen Ausgabe des Magazins "Sporting".
Der Erfolg des 2014 von enttäuschten HSV-Mitgliedern gegründeten Vereins imponiere ihm, sagte Grindel. "Ich finde es spannend und beobachte aufmerksam die Tabelle der Kreisliga, um zu sehen, wann Falke in die Bezirksliga aufsteigt", sagte der heimliche HSV-Fan.