Mittelfeld-Kämpfer Holtby musste mit sieben Stichen genäht werden. Gisdol will von im Pokal von Schongang nichts wissen.

Hamburg. Zwei Tage nach dem schwer erkämpften Sieg über Bayer Leverkusen zählte Markus Gisdol seine gesunden Profis. Beim Training am Sonntag fehlten Albin Ekdal, Mergim Mavraj, Kyriakos Papadopoulos und Lewis Holtby, die muskuläre Probleme oder Blessuren davongetragen hatten. „Das Spiel war sehr intensiv gegen Leverkusen“, sagt der HSV-Trainer. „Wir haben eine ganze Reihe angeschlagener Spieler, viele sind am Freitag über ihre Grenzen gegangen.“

Am Dienstag (18.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) erwartet der HSV im Pokal-Achtelfinale den 1. FC Köln. „Wir freuen uns, ein Heimspiel bekommen zu haben. Unsere Fans haben uns die letzten Heimspiele getragen. Vielleicht erfahren wir im Pokal noch mal eine ganz besondere Atmosphäre“, erhofft sich Gisdol, der schon einmal als Co-Trainer bei Schalke den DFB-Pokal gewinnen konnte.

Der Coach setzt auf den 12. Mann, denn wie die erste Elf aussehen wird, ist derzeit noch fraglich. „Wir müssen schauen, wer einsatzfähig ist“, so Gisdol, der auch seinen Ehrgeiz äußerte, „die bestmögliche Mannschaft“ aufs Feld schicken zu wollen. „Das Viertelfinale ist unser großes Ziel.“

Mavraj will gegen Ex-Club Köln treffen

Von seinem neuen Abwehrchef Mavraj, der in der Hinrunde noch alle Spiele für den FC bestritten hatte, habe sich Gisdol noch keine Tipps geben lassen. „Ich glaube nicht, dass der Trainer meine Hilfe braucht“, sagt der 30 Jahre alte Albaner, dessen Einsatz gegen seinen Ex-Verein offen ist. „Ich habe Probleme mit dem Oberschenkel, die aus einer Rückenblockade resultieren“, so Mavraj, der noch wie vor gute Kontakte zu seinen ehemaligen Mitspielern pflegt.

Der Innenverteidiger will im Montag-Training testen, ob er am Dienstagabend auflaufen kann. Lust hätte er schon: „Mit dem Sieg im Rücken ist es noch mal schöner gegen Köln.“ Außerdem wolle er wie sein Partner im Abwehrzentrum gegen seinen Ex-Club treffen. „Liebend gerne“, antwortet Mavraj auf eine entsprechende Frage. „Aber Hauptsache wir machen vorne überhaupt die Kirsche.“

Wie viel Risiko geht HSV-Trainer Gisdol?

Bevor er sich Gedanken über mögliche Torschützen macht, hofft Gisdol erst einmal auf den Einsatz von Papadopoulos, der sich nach seiner bärenstarken Defensiv-Vorstellung und seinem Tor gegen Leverkusen auch ein langfristiges Engagement in Hamburg vorstellen kann. Doch zunächst steht das Pokalspiel an, für das der Grieche auszufallen droht. Wahrscheinlich ist daher ein Einsatz von Djourou – entweder für Mavraj oder Papadopoulos. Das Risiko, zwei angeschlagene Innenverteidiger aufs Feld zu schicken, wird Gisdol wohl kaum eingehen.

5309910926001_videostill_1486165021343.jpg
Matz ab nach dem Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen

weitere Videos

    Fraglich ist auch Lewis Holtby. Der Mittelfeld-Kämpfer zog sich gegen Leverkusen eine Fleischwunde am Unterschenkel zu und musste mit sieben Stichen genäht werden. „Sein Einsatz gegen Köln ist offen“, sagte Gisdol, der mit Albin Ekdal einen weiteren angeschlagenen Sechser zu beklagen hat. Somit muss Gisdol der Spagat gelingen, eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufs Feld zu schicken und gleichzeitig den Bundesliga-Abstiegskampf im Hinterkopf zu behalten.

    Ist der Pokal also nur ein Bonus für den abstiegsbedrohten HSV? „Nein“, stellt Mavraj klar. „Ich denke, es ist eine Chance unter Beweis zu stellen, dass wir in der Lage sind, Topmannschaften zu schlagen.“ Das gelte auch für das anstehende Bundesligaspiel am Sonnabend in Leipzig. „Der Sieg gegen Leverkusen kann ein Brustlöser sein“, gibt Sportchef Jens Todt die Marschroute für die kommenden Wochen vor.