Slomka blickt betroffen zurück. Kostic könnte verdrängt werden. An Bahoui gab es Interesse aus Deutschland. Wohin geht Spahic?
Papadopoulos war sauer auf Leipzig
Am Sonnabend trifft HSV-Leihspieler Kyriakos Papadopoulos auf seinen eigentlichen Arbeitgeber Bayer Leverkusen. Für den Griechen sei dieses Spiel etwas Besonderes, doch er wolle "die Situation für 90 Minuten ausblenden“, sagte der Innenverteidiger in einem Interview auf der Homepage der Werkself. Eigentlich sollte Papadopoulos diese Saison bei RB Leipzig Spielpraxis erhalten und sich so wieder für mehr Einsätze bei Bayer 04 empfehlen. Doch die Ausleihe zum Aufsteiger entpuppte sich als Missverständnis. "Papa" kam in der Hinrunde nicht über die Rolle des Reservisten hinaus und schloss sich im Winter mit Wut im Bauch dem HSV an. "Ich würde lügen, wenn mich diese Situation nicht ziemlich sauer gemacht hätte. Als Profi willst du immer spielen und deshalb wollte ich auch nicht in Leipzig bleiben.“
Todt bleibt beim alten Walace
Walace Souza Silva. Oder einfach nur Walace (mit einem "l"). Gut und schön, schreiben ist das eine. Die Aussprache des neuen Brasilianers das andere. Zwar hat der HSV über seinen clubeigenen TV-Kanal diesbezüglich bereits Aufklärung betrieben, doch für manch einen wird Walace wohl ein Zungenbrecher bleiben.
Da macht Jens Todt keine Ausnahme, und so blieb der Sportchef auch am Mittwoch trotz eines Korrekturversuchs bei der englischen Aussprache von Walace. Dem Angesprochenen selbst war's wohl schon vorher egal, schließlich konnte ihn Todt auch so zur Vertragsunterschrift bewegen. Bleibt die Frage, wie der 21-Jährige künftig von Stadionsprecher Lotto King Karl und den Fans gerufen wird. Einfach nur "Nr. 12"? Oder doch "Wollassie". Wolln wa doch ma seh'n.
Was Todt am Tag nach dem "Deadlineday" sonst noch zu sagen hatte, lesen Sie hier.
Porath und Janjicic in der Startelf?
Wie üblich, finden die letzten beiden Trainingseinheiten vor dem nächsten Bundesligaspiel am Freitag gegen Bayer Leverkusen (20.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Was die zahlreichen Zaungäste allerdings gestern schon zu sehen bekamen, dürfte einige Kiebitze überrascht haben: Denn im Abschlussspiel agierte Linksaußen Finn Porath in der ersten Elf, für Filip Kostic blieb dagegen nur ein Platz in der B-Elf.
Auch Mittelfeld-Talent Vasilije Janjicic stand in der A-Elf. Ein Fingerzeig von Markus Gisdol für das richtungsweisende Heimspiel? Zuletzt hatte der Trainer jedenfalls seinen Talenten erste (Janjicic) beziehungsweise weitere (Porath) Einsätze in der Bundesliga in Aussicht gestellt.
Erstes Training von Walace:
Walace sieht erstmals Schnee und den Volkspark
Hunt und Bahoui bleiben vorerst
Im Training erwartet werden auch Aaron Hunt und Nabil Bahoui. Die Mittelfeldspieler wollten eigentlich wechseln, fanden bis zum Ende der deutschen Transferperiode allerdings keinen Abnehmer.
Bahoui wäre gerne in seiner schwedischen Heimat untergekommen, ein Kontrakt mit Malmö FF kam allerdings ebensowenig zustande wie ein Wechsel innerhalb Deutschlands. Dort sollen je ein Erst- und ein Zweitligist an dem 25-Jährigen interessiert gewesen sein.
Chicharito fällt gegen den HSV aus
Hiobsbotschaft für den nächsten Gegner: Bayer Leverkusen muss in Hamburg auf Javier "Chicharito" Hernández verzichten. Wie der Club am Mittwoch mitteilte, hatte sich der mexikanische Torjäger im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Sonnabend (2:3) einen kleinen Faserriss im Bereich der linken Adduktoren zugezogen. Wie lange der 28-Jährige ausfällt, ist noch nicht absehbar. In dieser Spielzeit erzielte Chicharito bislang sechs Treffer.
Spahic hat noch Optionen
Wie hoch die Abfindung für Emir Spahic nach der einvernehmlichen Vertragsauflösung (lief bis zum 30. Juni) ist, wurde weder vom HSV noch vom Arbeitsgericht kommuniziert. Sie soll allerdings nah an die Vorstellungen des Bosniers heranreichen und damit gut knapp einer Million Euro liegen.
"Wir haben eine Lösung gefunden, die für beide Seiten zufriedenstellend ist“, hatte Clubchef Heribert Bruchhagen gesagt. Fußballspielen will Spahic weiterhin, in Frage kommt für den 36-Jährigen unter anderem ein Engagement in Kroatien. Angewiesen auf Transferfristen ist der nun vertragslose Innenverteidiger jedenfalls nicht mehr.
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Slomka fühlte sich durch HSV "ausgelaugt"
Mirko Slomka hat erneut betont, wie sehr ihn die Entlassung im September 2014 zu schaffen gemacht hat. "Der HSV hat mich ausgesaugt", sagte Slomka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zu seiner anschließenden mehr als zweijährigen Auszeit.
"Die Beurlaubung kam für mich überraschend. Deswegen brauchte ich Zeit, um das alles zu verarbeiten", sagte der 49-Jährige weiter. Kurz nach dem Rauswurf in Hamburg - sogar nach einer schon vorläufigen Zusage - sowie auch noch einmal später habe er deswegen auch Angebote anderer Klubs abgelehnt: "Ich habe bemerkt, dass ich noch so weit gewesen bin." Ähnlich hatte sich Slomka bereits vorletzte Woche im ARD-"Sportschau Club" geäußert.
Erst in der zurückliegenden Winterpause übernahm Slomka beim KSC wieder eine neue Aufgabe. Trotz vorheriger Engagements bei Schalke, Hannover 96 oder eben dem HSV sieht der Trainer seine derzeitige Tätigkeit beim vom ehemaligen HSV-Sporchef Oliver Kreuzer gemanagten Zweitliga-Abstiegskandidaten nicht als Abstieg: "Die Liga-Zugehörigkeit war mir völlig egal. Im Club selbst herrscht eine richtige Besessenheit, und die Chance, damit etwas bewegen zu können, ist sehr groß."
Slomka kritisierte darüber hinaus, dass es in der laufenden Bundesliga-Saison bereits sieben Trainer-Entlassungen gab. "Alle Kollegen haben ihre Idee vom Fußball, eine Philosophie, die sie auf ihre Mannschaften übertragen wollen. Da ist die Zeit, die einigen Kollegen dafür eingeräumt wird, manchmal wirklich sehr knapp“, sagte er. "Wie bei mir in Hamburg. Sieben Monate. Da frage ich mich dann schon: Ist das jetzt der richtige Weg für einen Verein?“