Hamburg. Dem suspendierten Innenverteidiger steht noch gut eine Million Euro bis Saisonende zu – sowie die Teilnahme am Profitraining.

Auch eine Woche vor dem Ende der Transferfrist am 31. Januar ist eine Lösung zwischen dem HSV und dem suspendierten Emir Spahic (36) nicht in Sicht. Der Innenverteidiger, dem noch bis zum Ende der Saison eine gute Million Euro zustehen, klagt per einstweiliger Verfügung gegen den Verein. Der Hintergrund: Spahic pocht nicht nur auf die vollen Bezüge seines noch ausstehenden Gehalts, er will auch am vertraglich zugesicherten Teamtraining teilnehmen.

Wie das Arbeitsgericht mitteilte, kommt es am Dienstag in einer Woche zur mündlichen Verhandlung im Saal 119. Sowohl der Bosnier als auch der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen sind persönlich geladen. Der HSV wollte dies nicht kommentieren. Der Vertrag des Innenverteidigers, mit dem Trainer Markus Gisdol nicht mehr plant, läuft noch bis zum 30. Juni.

Spahic hat gute Chancen, sich ins Profitraining einzuklagen. Ein Trainingsangebot bei der U21 würde juristisch wohl nicht ausreichen. Das weiß auch der HSV.

Matz ab nach dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg

weitere Videos

    Rüpel-Image wird Spahic zum Verhängnis

    Der Verein hatte Spahic vor dem Trainingsauftakt nach der Winterpause überraschend freigestellt. Gisdol hatte dies mit dem „Veränderungsprozess“ im Club begründet. Gegen den Routinier sprachen sein hohes Alter, seine zuletzt gezeigte Form und vor allem sein Rüpel-Image. Dies stammt allerdings schon aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen, wo er nach einer von ihm angezettelten Keilerei mit Bayer-Ordnern rausgeworfen wurde und vor dem Karriereende stand.

    Der HSV gab Spahic aber eine Bewährungschance. Auf dem Platz zeigte die Abwehrkante anfangs gute Leistungen, doch auch in Hamburg kam es wiederholt zu Vorfällen. Spahic legte sich mit Teamkollegen an. Bekannt sind handgreifliche Auseinandersetzungen mit Pierre-Michel Lasogga und Josip Drmic. Erschwerend kam hinzu, dass Spahic wegen seiner Verletzungsanfälligkeit zuletzt auch nicht mehr uneingeschränkt zum Stammpersonal zählte. Mittlerweile hat der HSV bereits Mergim Mavraj (vom 1. FC Köln) und Kyriakos Papadopoulos (RB Leipzig) als Ersatz verpflichtet. Gegen Wolfsburg, als Johan Djourou kurzfristig ausgefallen war, zeigte das Duo im Abwehrzentrum eine starke Leistung.