Grieche im ersten Training in der A-Elf. Todt bestätigt Gespräche über Halilovic und Hunt. Sammer stichelt, Adler ist zurück.
Papadopoulos' Knie hält
Mit einem kräftigen "Moin, moin", wurde Kyriakos Papadopoulos von den Zaungästen zu seiner ersten Trainingseinheit mit den neuen Kollegen begrüßt. Bei minus drei Grad Celsius stürzte sich der griechische Abwehrrecke direkt auf den Ball – und wurde von Trainer Markus Gisdol im Wechsel mit dem zweiten Neuzugang Mergim Mavraj sowie Ex-Kapitän Johan Djourou direkt mal in die Innenverteidigung der A-Elf beordert.
„Papa ist einer, der dahin geht, wo es weh tut. Das ist im Abstiegskampf von Vorteil“, sagte Sportdirektor Jens Todt am Dienstag im Volksparkstadion. Das gesundheitliche Risiko nach mehreren Knieverletzungen sei vertretbar: „Wir haben uns lange mit ihm beschäftigt.“ Der bis Saisonende ausgeliehene 24 Jahre alte Grieche hat nach einer Knie-Operation im Herbst die volle Vorbereitung bei RB Leipzig mitgemacht und ist am Dienstag beim HSV ins Training eingestiegen.
Die gute Nachricht: "Papas" Knie hält auch den ersten Übungen im Volkspark Stand. „Ich hatte viel Pech in meiner Karriere, aber jetzt bin ich in einem guten Zustand“, sagte der 24-Jährige, für den ein Einsatz am Sonnabend beim VfL Wolfsburg wohl noch zu früh kommt. „Ich bin hergekommen, um die Mannschaft sofort zu unterstützen und dass der Verein aus der schwierigen Lage rauskommt. Ich brauche noch Zeit, aber ich hoffe, dass es schnell geht“, betonte er.
Papa gibt die "falsche Neun"
Papas Rückennummer steht nun auch fest: Beim HSV wird der Innenverteidiger überraschend mit der "9" auflaufen. "In meiner Jugend war ich mal Stürmer", sagte der Defensivspezialist zu seiner ungewöhnlichen Auswahl. Beim HSV hatte die Nummer zuletzt Sven Schipplock inne, der derzeit an Darmstadt 98 ausgeliehen ist.
Todt bestätigt Halilovic-Verhandlungen
Jens Todt hat bestätigt, dass die Planung für die Innenverteidigung durch die Verpflichtung Papdopoulos' abgeschlossen ist. Gesucht werde allerdings noch ein Spieler für die Sechser-Position. Auf der Abgabenseite könnte der neue Sportchef dagegen schon bald Alen Halilovic und Aaron Hunt verbuchen. "Beide haben den Wunsch geäußert, zu wechseln", sagte Todt am Dienstag.
Im Fall Halilovic gebe es bereits konkrete Verhandlungen mit einem Verein aus der spanischen Primera Division. Dabei handele es sich allerdings nicht um den zuletzt genannten FC Valencia, wie Todt verriet. Wegen Hunt fänden ebenfalls Gespräche mit Trabzonspor statt. Dabei geht es um ein mögliches Leihgeschäft.
Bilder vom HSV-Training:
Papas erstes HSV-Training
Sammer stichelt gegen den HSV
Anfang 2011 wäre Matthias Sammer fast beim HSV gelandet, eine Verpflichtung scheiterte damals an einem Rückzieher des damaligen DFB-Sportdirektors. Es sei vom Aufsichtsrat "unnötig Zeitdruck aufgebaut" worden, monierte Sammer. Dennoch gab es gut sechs Jahre später erneut Spekulationen über ein Engagement des nun 49-Jährigen in Hamburg. Daraus wurde nichts, inzwischen hat Heribert Bruchhagen den Posten des Clubchefs übernommen, der neue Sportdirektor heißt Jens Todt.
Jetzt hat Sammer noch einmal durchblicken lassen, dass ein Job beim HSV für ihn ohnehin nicht in Frage gekommen wäre. "Ich gehe ja nicht aus dieser fantastischen Konstellation dort in eine fragwürdige Konstellation woanders rein", sagte Sammer bei seiner Vorstellung als neuer Eurosport-Experte zu seinem Abschied als Sportvorstand bei Bayern München und die Situation beim HSV. "Es gibt ein Leben neben dem Fußball mit anderen Themen. Sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag wollte ich nicht mehr", wurde Sammer außerdem vom "Kicker" zitiert.
Adler ist zurück im Teamtraining
René Adler ist vier Tage vor dem Bundesliga-Jahresauftakt beim VfL Wolfsburg ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Damit kann sich der 32-Jährige wieder dem Duell mit Christian Mathenia um den Platz zwischen den Pfosten stellen. Trainer Markus Gisdol hat noch nicht durchblicken lassen, wer bei der Partie in Niedersachsen am Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) seine Nummer eins sein wird.
"Ich würde mich freuen, wenn ich im Tor stehe und dem Trainer zeigen könnte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat", sagte Mathenia der "Bild"-Zeitung. Der frühere Darmstädter hatte den immer wieder verletzungsgebeutelten Adler in den letzten sechs Liga-Spielen 2016 vertreten und dabei mit seinen Leistungen zum Aufwärtstrend des HSV beigetragen. Adler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, stoppte erst eine Ellbogen-Operation. In den vergangenen Tagen trat er wegen Adduktorenproblemen kürzer.
Mathenia betonte unterdessen, dass beide Konkurrenten ein "kollegiales Verhältnis" hätten: "Kindergarten-Spiel brauchen wir beide nicht. Wir treiben uns auf dem Platz zu bestmöglichen Leistungen."