Todt empfängt Wunschspieler. Im Video: Ex-Hamburger düpiert Buffon. Mavraj empfindet Hamburg als “krass.“ Hrubesch steigt auf.
Wechsel von Papadopoulos ist perfekt
Der zweite Winterzugang beim HSV ist perfekt: Nachdem der griechische Nationalspieler Kyriakos Papadopoulos am Montag von HSV-Sportchef Jens Todt zum Medizin-Check in Empfang genommen wurde, hat der 24-Jährige bereits am Abend einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnet. Das gab der Club auf seiner Homepage bekannt.
"Wir bekommen mit Papadopoulos einen variablen Defensivspezialisten mit großem Kämpferherz", sagte Todt über den Neuzugang. Zuvor war der Innenverteidiger zu Beginn der aktuellen Saison auf Leihbasis von Bayer 04 Leverkusen zu RB Leipzig gewechselt, nun soll er vorerst das Trikot der Rothosen überstreifen. Dem Vernehmen nach übernimmt der HSV den zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen abgeschlossenen Leihvertrag. Kosten: Zwei Millionen Euro. In Leipzig kam Papadopoulos bisher kaum zum Einsatz. Er absolvierte nur 27 von 1440 Minuten.
"Es freut mich, dass es mit dem Wechsel geklappt hat. Der HSV ist ein großer Verein. Ich hoffe, ich kann dem Klub und der Mannschaft helfen, ihr Ziele zu erreichen. Ich bin fit und freue mich darauf, morgen ins Training einsteigen zu können", sagt Papadopoulos. Er bekommt die Rückennummer 9.
Papadopoulos ist nach Mergim Mavraj die zweite Verstärkung für die Defensiv-Abteilung, die durch die Abgänge der Innenverteidiger Cléber zum FC Santos und den freigestellten Emir Spahic dezimiert war.
Bis zum Ablauf der Wechselfrist Ende Januar sucht der HSV noch einen defensiven Mittelfeldakteur. Der Verein möchte aber auch weitere Spieler abgeben. Kandidaten für einen Wechsel sind der vom türkischen Club Trabzonspor umworbene Mittelfeldakteur Aaron Hunt, der unter Trainer Markus Gisdol zuletzt keine Rolle spielte. Zudem können die Edelreservisten Alen Halilovic und Nabil Bahoui den Club verlassen.
DFB bestraft HSV für zwei Pokalspiele
Dem HSV kommt das Fehlverhalten seiner Fans teuer zu stehen. Das DFB-Sportgericht belegte den Dino mit einer Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro, nachdem Anhänger im DFB-Pokal beim Halleschen FC (4:0) und beim FSV Zwickau (1:0) Pyrotechnik abgebrannt hatten.
Bis zu 15.000 Euro der Strafe muss der HSV für "sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen" ausgeben, insbesondere zur Anschaffung einer mobilen Kameratechnik. Ein Nachweis darüber ist dem DFB bis zum 30. Juni 2017 zu erbringen, teilte der Verband am Montag mit. Der HSV hat dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.
In der vergangenen Saison hatte der HSV insgesamt 74.000 Euro für Verfehlungen seiner Anhänger zahlen müssen. Nur Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, der VfL Wolfsburg und der 1. FC Nürnberg wurden noch härter zur Kasse gebeten.
Badelj düpiert Buffon und siegt gegen Rincón
Von 2012 bis 2014 standen Milan Badelj und Tomás Rincón zwei Spielzeiten gemeinsam in Diensten des HSV, inwzischen hat es die Internationalen nach Italien verschlagen.
Das direkte Aufeinandertreffen der Ex-Kollegen in der Serie A ging am Sonntagabend klar an den Kroaten – und wie: Mit einem wohl eher unfreiwilligen Treffer zum 2:0 brachte Badelj seine Fiorentina gegen Meister Juventus endgültig auf die Siegerstraße. Torwart-Legende Gianluigi Buffon machte dabei keine sonderlich gute Figur.
So konnte auch Rincón die spätere 1:2-Niederlage nicht mehr abwenden – Juves Winterneuzugang (kam für acht Millionen Euro vom CFC Genua) wurde erst in der 77. Minute eingewechselt.
HSV beliebter als Werder
Der HSV auf Rang vier – lange scheint es her zu sein. Glaubt man einer Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Nielsen Sports, ist diese Platzierung jedoch äußerst aktuell. Zumindest im Beliebtheits-Ranking. Demnach ist der HSV für 4,5 Prozent der befragten 1000 Fußballfans der tollste Club der Republik. Beliebter sind nur Bayern München (25,6 Prozent), Borussia Dortmund (19,0) und Borussia Mönchengladbach (5,3). Dahinter folgt der HSV punktgleich mit Schalke – aber noch vor Werder auf Platz sechs (4,0).
Kleine Fans: Das Nordderby der jüngsten Mitglieder
In den norddeutschen Bundesländern (ausgenommen Mecklenburg-Vorpommern) macht dem HSV dagegen niemand etwas vor: Dort liegt der Dino mit 20 Prozent an der Spitze vor den Bayern (19) und Werder (14). Aber Vorsicht: Von hinten pirscht sich bereits Emporkömmling RB Leipzig heran (3,9). Schlusslicht ist der FC Ingolstadt, den nur 0,2 Prozent der Befragten als Lieblingsverein angaben. Knapp davor rangiert Hamburgs nächster Gegner Wolfsburg (0,4).
Hrubesch rückt beim DFB auf
Viele Fans hoffen bei Horst Hrubesch immer wieder auf ein Engagement beim HSV. Zuletzt hatte sich "Hotte" eindeutig pro DFB positioniert – und das wird sich wohl vorerst auch nicht ändern. Jetzt hat der 65-Jährige sogar kommissarisch den Posten des Sportdirektors übernommen, nachdem die Stelle durch den überraschenden Rücktritt Hansi Flicks vorübergehend frei geworden ist. Mehr dazu lesen Sie hier.
Mavraj: Nicht nur Beiersdorfer war wichtig
Mergim Mavraj hat eine interessante Erklärung für die Tatsache, dass sich in Hamburg viele Neuzugänge schwer tun. "Der HSV ist einfach ein krasser Verein. Beckenbauer hat dieses Trikot getragen, Seeler, Hrubesch – große Idole für den gesamten deutschen Fußball“, sagte der 30-Jährige dem "Kicker". "Die Größe eines Clubs bedeutet aber eben immer auch Druck. Es ist eine Typenfrage, ob man dem gewachsen ist“, ergänzte der Abwehrspieler, der in der Winterpause für 1,8 Millionen Euro vom 1. FC Köln verpflichtet wurde.
Der albanische Nationalspieler geht davon aus, dass es ihm gelingen wird, seine zuvor gezeigte Qualität auch im HSV-Dress aufzubieten. "Jeder individuell noch so starke Spieler ist abhängig davon, wie der Verein und die Gruppe funktionieren. Und genau in der Hinsicht habe ich ein gutes Gefühl. Es kehrt gerade Ruhe in Hamburg ein, die Mannschaft harmoniert, das sind wichtige Voraussetzungen.“
Zum Wechsel vom Europacup-Anwärter Köln zum Abstiegskandidaten HSV habe er sich einerseits wegen seiner ungeklärten Zukunft beim FC entschieden, wo der Vertrag im Sommer ausgelaufen wäre. Elementar sei ihm aber auch das Bemühen aller HSV-Verantwortlichen gewesen, ihn unbedingt an die Elbe lotsen zu wollen, berichtete Mavraj. "Es war nicht nur Dietmar Beiersdorfer, der mich wollte, es waren auch der Trainer und die neuen Verantwortlichen. Das war mir wichtig“, betonte der Albaner.
Das Trainingslager in Dubai:
Der HSV in Dubai: Die besten Bilder
Todt stiehlt sich für Geheimmission davon
Fast unbemerkt hatte sich Sportchef Jens Todt nach dem letzten Test des HSV in Dubai gegen Henan (2:1) abgesetzt und war nicht zusammen mit der Mannschaft am Sonnabend zurück nach Hamburg gereist. Die Erklärung: Todt war in Sachen Transfers unterwegs, sein Reiseziel blieb allerdings geheim.
Hunt, Halilovic und Bahoui auf der Liste
Nicht mehr wirklich geheim ist das Interesse von Trabzonspor an Aaron Hunt (30). Bereits vor einigen Tagen hatten sich die Türken direkt bei Hunt, dessen türkische Ehefrau Semra mit im HSV-Trainingslager in Dubai war, gemeldet. Die Verhandlungen laufen. Neben Hunt stehen auch Alen Halilovic und Nabil Bahoui zum Verkauf.