Auf neuen Sportchef kommt Mammutaufgabe zu. Heldt oder Hoogma sollen diese angehen. Doch genau darin liegt das Problem. Eine Analyse.

Hamburg. „Wir befinden uns in einer Ergebniskrise“, hatte Club-Boss Dietmar Beiersdorfer nach dem erneuten Debakel in Köln gesagt. Diese beschönigende Formulierung der aktuellen sportlichen Situation wirkt fast schon naiv. Beiersdorfer hat weiterhin Vertrauen in die Spieler, die er geholt hat, auch wenn das 0:3 in Köln erneut offenbarte, dass der Kader falsch zusammengestellt ist.

Es fehlt an Leadern in der Mannschaft sowie bundesligatauglichen Defensivspielern. Mittlerweile hat auch Markus Gisdol wie bereits Vorgänger Labbadia Verstärkungen im Winter auf den Problempositionen gefordert. Intern ist man sich einig, im Januar noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Doch vorher wollen die Hamburger einen neuen Sportchef präsentieren. Beiersdorfer, der momentan Vorstandsvorsitzender und Sportdirektor in Personalunion ist, soll in der nächsten Transferperiode nicht mehr hauptverantwortlich für Neuzugänge sein.

Auf den neuen starken Mann im Verein kommt gleich eine Mammutaufgabe zu. Ihm muss es gelingen, den ohnehin überschaubaren Markt im Winter zu sondieren und die richtigen Spieler zu verpflichten. Fehlgriffe wird sich der neue Sportchef angesichts der desolaten Hinrunde – so viel lässt sich nach neun Spieltagen jetzt schon sagen – nicht leisten können.

Hoogmas öffentliche Aussagen ein Problem

Als Favoriten auf die Nachfolge Peter Knäbels, den Beiersdorfer bereits im Mai entlassen hatte, gelten Nico-Jan Hoogma und Horst Heldt. Mit beiden Kandidaten führte der HSV bereits Gespräche. Doch während der Ex-HSV-Profi dieser Tage viel in den Medien über sein mögliches Engagement in Hamburg erzählt, soll nach „Bild“-Informationen Heldts Verhältnis mit Gisdol aus gemeinsamer Zeit bei Schalke angespannt sein.

Darüber hinaus soll Beiersdorfer nach "Matz ab"-Informationen Heldt favorisieren, Aufsichtsratschef und Kühne-Vertraute Karl Gernandt hingegen Hoogma. Holt der HSV den Niederländer, grübe diese Personalentscheidung die Autorität des ohnehin von Gernandt schön angezählten Beiersdorfers unter. Und genau darin liegt das Dilemma des HSV. Denn beide Top-Kandidaten sind schon im Vorfeld geschwächt.

Matz ab nach der 0:3-Niederlage des HSV in Köln

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