Tabellenplatz 17, nur zwei Tore und seit vier Heimspielen ohne Sieg: Dennoch gibt es auch Gründe, die den Fans Hoffnung machen.
Hamburg. „Ich erwarte ein aggressives Spiel“, mutmaßt Niko Kovac, der in 55 Bundesligaspielen für den HSV 20 Tore schoss und nun als Trainer von Eintracht ins Volksparkstadion zurückkehrt. Angesicht der Spielweise beider Teams ist dies keine steile These. Beide Mannschaften befinden sich im Keller der Fairness-Tabelle, nur Ingolstadt foulte noch häufiger. Mit jeweils 18 Gelben Karten stellen beide Clubs ebenfalls den Spitzenwert. Doch wer kauft am Freitagabend (20.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) wem den Schneid ab? Sieben Gründe, warum der HSV heute Abend den ersten Saisonsieg einfahren wird:
Lasogga, der Freitagstorjäger
Unter Bruno Labbadia war Pierre-Michel Lasogga außen vor und kämpfte um einen Platz im Kader. Seit Markus Gisdol übernommen hat, ist der bullige Angreifer plötzlich wieder gesetzt. Wahrscheinlich wird der Stoßstürmer auch gegen die Eintracht von Beginn an auflaufen und Konkurrent Bobby Wood auf die Bank verdrängen. Damit hätte der HSV einen Glücksbringer in der Startelf. Denn Lasogga erzielte sechs seiner acht Saisontore im Vorjahr an einem Freitag. In allen vier Spielen gingen die Hamburger als Sieger vom Platz. So auch gegen Frankfurt?
HSV ist auch ein Freitagsspezialist
Nicht nur Lasogga, auch der HSV weiß, wie man unter Flutlicht auftreten muss. Vier von sieben Freitagsspielen konnten die Rothosen letzte Saison siegreich bestreiten. Die drei Niederlagen waren kein Zufall. Zweimal fehlte Freitagsspezialist Lasogga in der Startelf, einmal empfing der Dino die schier übermächtigen Bayern.
Der Schiedsrichter
Nach dem Wirbel um die Fehlentscheidungen von Wolfgang Stark (46) am letzten Spieltag beim Auswärtsspiel in Gladbach soll der Schiedsrichter diesmal nicht im Fokus stehen. Günter Perl (46) wird die Partie im Volksparkstadion leiten. Unter ihm fuhr der HSV drei Siege in den letzten vier Heimspielen ein.
Zweikampfstarker HSV
Nach zwei Punkten und zwei mageren Toren an den ersten sieben Spieltagen liegt der HSV in nahezu allen Statistiken hinter der Konkurrenz. Doch wenn die Hamburger eins können, dann sind es Zweikämpfe zu gewinnen. 50,5 Prozent der Duelle gingen an die HSV-Profis – das ergibt ligaweit Rang sieben. Dass außerdem nur sechs Mannschaften überhaupt mehr Zweikämpfe als die Hanseaten bestritten haben, spricht für eine aggressive Spielweise. Frankfurt ist in dieser Wertung im Übrigen nur Vorletzter (47,1 Prozent).
Frankfurts Auswärtsschwäche
Unter Kovac verloren die Frankfurter drei der letzten vier Gastspiele mit 0:1 und erzielten nur vier Tore in den vergangenen acht Auswärtspartien. Die Eintracht gewann gerade mal zwei der letzten 14 Spiele in der Fremde. Letzte Saison stellte Frankfurt mit zwölf Punkten aus 17 Spielen sogar das schlechteste Auswärtsteam.
Frankfurts Schlüsselspieler schwächelt
In Frankfurt von den Fans als „Fußballgott“ gefeiert, war von Alex Meiers vermeintlich übermächtigen Fähigkeiten bei seinen bisherigen Auftritten im Volksparkstadion nicht viel zu sehen. Zu Hause traf der 33-Jährige schon siebenmal gegen seinen Ex-Club, doch in Hamburg wollte ihm noch nie ein Treffer gelingen.
Die Fans
Gerade mal 16 Siege holte der HSV in den letzten 54 Heimspielen. Dennoch pilgern die Fans immer wieder in Scharen ins Volksparkstadion. Mit 53.763 Anhängern hatte der HSV letzte Saison den viertbesten Zuschauerschnitt. Da Gisdol auf der Spielmacherposition entweder auf Fanliebling Alen Halilovic oder den unter Anhängern ebenfalls für die Startelf geforderten Luca Waldschmidt setzen wird, kann er sich der bedingungslosen Unterstützung der Fans bei seiner Heimpremiere sicher sein. Jetzt muss nur noch der erste Saisonsieg gelingen.