Gisdol dürfte Wood oder Lasogga für einen Fan-Liebling opfern. Rückkehrer Kovac schwärmt von Halilovic und leidet mit dem HSV.

Hamburg. Selten stand ein Spieler derart im Fokus, ohne zu spielen. Hype-Einkauf Alen Halilovic wird weiterhin in sämtlichen Fanforen sowie den sozialen Netzwerken für die Startelf des HSV gefordert. Seine Trikots verkaufen sich nach wie vor am besten, auf dem Platz durfte er sein Können aber erst 92 Minuten bei fünf Kurzeinsätzen zeigen. Beim Training am Mittwochabend deutete sich nun aber an, dass Markus Gisdol den Edeltechniker für das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Freitag, 20.30 Uhr) von der Leine lässt. Der Trainer ließ Halilovic für den zuletzt enttäuschenden Aaron Hunt hinter der einzigen Spitze Pierre-Michel Lasogga wirbeln.

Nach einer Weile tauschte Gisdol das Personal auf den beiden Positionen aus. Doch zu aller Überraschung war Hunt erneut außen vor. Diesmal durfte Luca Waldschmidt als Spielmacher hinter Stürmer Bobby Wood für Akzente in der A-Elf sorgen. Auch Waldschmidt wird aufgrund starker Testspielauftritte und engagierter Trainingsleistungen immer wieder von den Fans gefordert. Bei seiner Heimpremiere will Gisdol den größten Wunsch der Anhänger offenbar nicht länger unerfüllt lassen, denn von den beiden Fan-Lieblingen Halilovic und Waldschmidt scheint es zumindest einer in die Startelf zu schaffen.

Kovac schwärmt von Halilovic

Nicht nur die Fans, auch Gäste-Trainer und Rückkehrer Niko Kovac freue sich auf den möglichen Einsatz seines ehemaligen Schützlings bei der kroatischen Nationalmannschaft. "Er ist technisch sehr gut und hat außergewöhnliche Möglichkeiten nach vorne", sagte der frühere HSV-Profi, der Halilovic sogar mit den Spielern des FC Bayern vergleicht. "Wir haben gegen Bayern gezeigt, dass wir solche Qualitäten ausschalten können."

Kovac blicke noch immer mit einem Auge nach Hamburg. "Die Situation des HSV tut mir in der Seele weh", sagte der 45-Jährige, der dem Dino aber erst nach dem direkten Aufeinandertreffen wieder die Daumen drücken wolle. "Vielleicht wirkt sich die aktuelle Situation erschwerend auf den HSV aus." Der Respekt sei dennoch groß. "Ich erwarte einen aggressiven Gegner und ein aggressives Spiel, für das Gisdol steht."

Sichert Sakai Halilovic ab?

Aggressiv auftreten soll auch wieder Albin Ekdal, der erneut in der Innenverteidigung gebraucht wird. Daher könnte Gotoku Sakai die Position des Schweden im defensiven Mittelfeld an der Seite Lewis Holtbys übernehmen. Auch wenn Gisdol Dauerläufer Holtby wegen seines grippalen Infekts als "fraglich" bezeichnete, testete er den 26-Jährigen nahezu die komplette Einheit in der Mittelfeldzentrale neben dem Japaner.

Somit könnte auf Sakai bei seinem Debüt auf der Sechs gleich eine besondere Rolle zukommen. Spielt der defensivschwache Halilovic, dürfte sich Sakai hauptsächlich um die Absicherung des teilweise riskant spielenden Kroaten kümmern. Eine Variante, die der frühere HSV-Profi Stefan Schnoor bereits unter Bruno Labbadia gefordert hatte. „Wenn man einen wie Halilovic in der Mannschaft hat, muss man den auch spielen lassen. Die Ausrede, er sei in der Defensivarbeit zu schwach, zählt für mich nicht. Dann muss ich Sakai auf die Sechs stellen und ihm verinnerlichen, dass er die gesamte Partie Halilovic absichern soll“, sagte der Fußball-Experte vor wenigen Wochen bei „Matz ab live“.

Nun scheint auch Gisdol, der Halilovic behutsam aufbauen will, Gefallen an dieser Mittelfeld-Option gefunden zu haben. Gleichzeitig kann er sich dadurch der bedingungslosen Unterstützung der ohnehin treuen Fans sicher sein. Noch glücklicher würde Gisdol die Fans allerdings machen, wenn er ihnen endlich den ersten Saisonsieg beschert.

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HSV-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Frankfurt

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