Alle lieben Ekdal: Ist er die Lösung für die Abwehrnot?
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Lesezeit: 2 Minuten
Mönchengladbach. Auf der Suche nach einem Innenverteidiger findet Trainer Gisdol eine Lösung. Für Ekdal könnte eine neue Zeitrechnung beginnen.
Er konnte kaum noch atmen, doch für einen Scherz reichte die Luft noch. „Es ist viel einfacher in der Abwehr“, sagte Albin Ekdal unmittelbar nach dem 0:0 bei Borussia Mönchengladbach. Dabei musste der 27-Jährige noch kräftig durchpusten. Die 95 Minuten im Borussia-Park hatten dem Schweden alles abverlangt. Weil Innenverteidiger Cléber mit einer Roten Karte früh vom Feld musste (25.), rückte der Mittelfeldspieler in das Abwehrzentrum – zum ersten Mal in seiner Profikarriere.
Es war eine Premiere, die Ekdal erstaunlich gut löste, wie alle Beteiligten ausnahmslos bestätigten. „Albin hat das tadellos gemacht“, sagte Markus Gisdol. Der HSV-Trainer hatte sich angesichts der Personalnot auf dieser Position schon zuvor mit der Idee beschäftigt. „Wir hatten damit gerechnet, dass so eine Situation kommen kann“, sagte Gisdol. Nach dem Ausfall von Kapitän Johan Djourou verfügte der HSV mit Emir Spahic und Cléber nur noch über zwei gesunde Innenverteidiger. Der Brasilianer dürfte bereits an diesem Montag für ein Spiel gesperrt werden und fehlt somit am Freitag im Spiel gegen Eintracht Frankfurt.
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Aus der Notnummer könnte nun also eine Dauerlösung werden. Zumindest eine vorübergehende. „Wenn der Trainer mich da aufstellen will, kann ich es machen“, sagte Ekdal. Sportchef Dietmar Beiersdorfer, der im Sommer auf der Suche nach einem Innenverteidiger nicht fündig wurde, sah auf der Tribüne eine neue Alternative. „Albin ist ein routinierter Spieler. Es hat mich nicht überrascht, dass er die Rolle taktisch ausfüllen kann. Das hat mit Spielintelligenz zu tun“, sagte Beiersdorfer. Ekdal selbst suchte während des Spiels Orientierung bei seinem Nebenmann. „Ich habe immer nur geguckt, was Spahic neben mir macht.“ Und das machte er gut.
Die Höhepunkte des Spiels
2. Minute
Erster gefährlicher Vorstoß der Borussia: Hahn lupft den Ball über den herausgeeilten Adler hinweg ins Toraus, bekommt aber noch einen Freistoß. Denn Cléber hatte den Gladbacher zu hart attackiert.
3. Minute
Den anschließenden Freistoß setzt Wendt von der Strafraumgrenze hoch rechts am Tor vorbei.
11. Minute
Erster Eckball für den HSV, doch nach der Hereingabe durch Kostic von links pfeift Schiedsrichter Stark Stürmerfoul.
17. Minute
Auch die zweite Ecke durch Kostic muss bis dato schon als offensiver Höhepunkt der Gäste bezeichnet werden.
25. Minute
Rot für Cléber und Elfmeter gegen den HSV! Dahoud schickt Stindl in den Straufraum, der Borusse nimmt den Kontakt mit Cléber dankend an und fällt. Stark zeigt auf den Elfmeterpunkt und dem HSV-Abwehrspieler die Rote Karte.
27. Minute
Adler hält!! Hahn schnappt sich den Ball und schießt mit rechts, doch der HSV-Keeper kann den halbhohen Schuss des ehemaligen Hamburger Nachwuchsspielers nach rechts wegfausten.
45. Minute
Kurz vor dem Pausenpfiff wird es noch einmal hitzig: Zuerst hat Adler Glück, dass er für einen Wiese-ähnlichen Kunf-Fu-Tritt gegen Hahn ohne Verwarnung bleibt. Anschließend kassiert Stindl die Gelbe Karte für einen Ellbogencheck gegen Spahic.
58. Minute
Nach einer knappen Stunde erst der zweite Schuss auf Adlers Kasten, doch Stindl zielt im Sechzehner genau in die Arme des HSV-Kapitäns
60. Minute
Der zweite Elfmeter gegen den HSV! Traore kommt im Laufduell mit Douglas Santos zu Fall, Stark zeigt schon wieder auf den Punkt. Doch diesmal roch der Faller schon eher nach Schwalbe.
61. Minute
Stindl verschießt!! Unglaublich, diesmal rettet die Latte für den HSV. Stindl jagt den Ball mittig an die Unterkante, Adler wäre geschlagen gewesen.
77. Minute
Adler wird zum großen Rückhalt, diesmal pariert er famos gegen einen strammen Schuss von Johnson
90. Minute
Jetzt rettet der Pfosten, der einen Distanzschuss von Wendt allerdings genau zu Stindl abprallen lässt. Doch der Gladbacher Spielführer kann den Ball nicht kontrollieren.
90. Minute + 5
Um ein Haar doch noch die bittere Niederlage, doch Elvedi verstolpert die letzte Chance der "Fohlen" in der Nachspielzeit.
1/13
Für seine Mitspieler war das Abwehrdebüt des Nationalspielers keine Überraschung. „Ich habe Albin schon mal gesagt, er soll mal in der Innenverteidigung spielen bei unserer notorischen Knappheit“, sagte Torhüter René Adler, der sich in seinem Vorschlag bestätigt sah. „Er ist ein cleverer, intelligenter Spieler. Heute hat er das meines Erachtens nach sensationell gemacht.“
Für Ekdal könnte nach Monaten mit vielen Verletzungen eine neue Zeitrechnung beginnen. Lewis Holtby, sein Nebenmann auf der Doppelsechs, hofft vor allem auf einen gesunden Ekdal. „Albin ist sehr wichtig für uns“, sagte Holtby. „Ich bin jeden Tag dankbar, an dem nichts passiert bei ihm.“
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