Lasogga einsame Spitze? Schiri feiert Premiere. Seeler versteht “manches nicht“. Son schafft Historisches. Adler plant Familie.
Gregoritsch fällt für Gladbach aus
Nächster Ausfall für Markus Gisdol: Michael Gregoritsch muss in Gladbach mit Adduktorenproblemen passen. Das teilte der HSV via Twitter mit. Mit auf die Reise nach Nordrhein-Westfalen gehen dafür die zuletzt angeschlagenen Bobby Wood und Alen Halilovic. Damit stellt sich der Kader für das Auswärtsspiel nahezu von selbst auf. Das sind die 18 Spieler, die Gisdol auf den Spielberichtsbogen setzen wird: René Adler, Christian Mathenia, Matthias Ostrzolek, Emir Spahic, Cléber, Dennis Diekmeier, Gotoku Sakai, Douglas Santos, Gideon Jung, Albin Ekdal, Lewis Holtby, Nicolai Müller, Filip Kostic, Alen Halilovic, Aaron Hunt, Luca Waldschmidt, Bobby Wood und Pierre-Michel Lasogga.
Bringt Starks Einsatz einen Punkt?
Trotz Optimist Markus Gisdol: Die Gesamtbilanz gegen Mönchengladbach macht wenig Mut (33 Siege bei 25 Unentschieden und 38 Niederlagen/150:149 Tore), die Auswärtsbilanz bei der Borussia noch weniger (12 S, 14 U, 22 N/64:92). Beim Blick auf den Schiedsrichter der morgigen Partie (15.30 Uhr) wird Gisdol dagegen schon eher frohlocken. Denn unter Wolfgang Stark (Ergolding) weist der HSV eine leicht positive Bilanz auf (17 S, 17 U, 15 N). Kurios allerdings, dass der letzte Sieg in einem Spiel unter Leitung des ehemaligen Fifa-Referees schon fast sechs Jahre her ist. Letztmals jubelte Hamburg mit Stark auf dem Platz am 21. Januar 2011 beim 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt (Torschütze: Mladen Petric). Anschließend blieb der Dino 15 Stark-Partien lang ohne einen Dreier.
Nicht weniger missmutig dürften auch Gladbachs Anhänger auf die Schiedsrichter-Ansetzung blicken, denn mit Stark an der Pfeife fällt die Statistik deutlich negativ aus (13 S, 9 U, 23 N). Ebenfalls außergewöhnlich: Bei bislang 329 Spielen in der ersten Bundesliga ist das Duell Borussia Mönchengladbach gegen den Hamburger SV morgen eine echte Premiere für den 46-Jährigen. Nicht auszuschließen, dass die Begegnung mit einem Remis endet. Denn auch Gladbach konnte vor dem letzten Spiel unter Stark (3:1 gegen Schalke) mit dem bayerischen Unparteiischen gleich neun Mal in Folge nicht gewinnen - und der HSV spielte mit ihm zuletzt viermal unentschieden. Davor mussten die Rothosen allerdings eine ganz bittere Pille schlucken: Zum Einstand von Bruno Labbadia pfiff Stark im Nordderby bei Werder Bremen einen Elfmeter gegen den HSV und schickte Valon Behrami mit glatt Rot vom Platz. Das Spiel endete 0:1.
Seeler findet alles schlimm
Bei einer weiteren Niederlage wäre der schlechteste Saisonstart der HSV-Geschichte perfekt. Mit 12 Gegentoren hat Hamburg zusammen mit Ingolstadt die zweischlechteste Defensive nach Werder Bremen mit 17 gegnerischen Treffern. Große Sorgen macht sich da Uwe Seeler: "Es ist schlimm, was bei uns passiert ist. Manches verstehe ich nicht.“ Das HSV-Idol stellt sich zudem die Frage, ob Dietmar Beiersdorfer in seiner Doppelfunktion als Chef und Sportdirektor überfordert ist. Neben dem neuen Trainer sucht Beiersdorfer nun einen Kaderplaner, der ihn entlastet.
Son schafft Historisches
Große Ehre für Heung-Min Son: Der ehemalige HSV-Profi ist in England als erster Asiate überhaupt zum "Spieler des Monats" der Premier League gewählt worden. Damit erntet Son den Lohn für einen starken September, in dem der 24 Jahre alte Stürmer aus Südkorea für seinen Club Tottenham Hotspur in der Liga gleich viermal traf und zwei weitere Treffer vorbereitete. Außerdem schoss der Linksaußen die "Spurs" in der Champions League zum 1:0-Sieg bei ZSKA Moskau. Gewählt wird der Sieger sowohl von einem Expertengremium als auch den Fans. Den Titel "Teammanager des Monats" holte sich Jürgen Klopp vom FC Liverpool - als erster Deutscher.
5000 HSV-Fans in Gladbach
Der Borussia-Park wird morgen vermutlich ausverkauft sein. Stand Freitagmorgen gab es lediglich noch rund 150 Restkarten für den Gästebereich. Somit ist auch der HSV-Block rappelvoll, rund 5000 Hamburger Fans unterstützen das Team von Trainer Markus Gisdol.
Lasogga als einsame Spitze?
Wie üblich wird auch das heutige Abschlusstraining unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Bei der gestrigen Einheit entging den Kiebitzen die Aufstellung im Trainingsspiel aber nicht - und die A-Elf wies durchaus Überraschungen auf. Denn in dieser Formation ließ Gisdol in Pierre-Michel Lasogga nur einen Angreifer agieren. Nicht auszuschließen also, dass der neue Trainer nach seinem verlorenen Debüt bei der Hertha (0:2) wieder von der Doppelspitze auf einen Stürmer umstellt. Dieser würde dann aller Voraussicht nach Lasogga heißen, da Bobby Wood nach seiner US-Länderspielreise nach Kuba noch an Oberschenkelproblemen laboriert. Außerdem hatte Lasogga in der vergangenen Saison mit zwei Treffern beim 3:0-Sieg in Gladbach einen seiner letzten großen Auftritte.
Die Sturm-Alternative Luca Waldschmidt müsste damit in die Röhre schauen. Auf einen zweiten Angreifer könnte Gisdol auch deshalb verzichten, weil er Aaron Hunt als echten Zehner hinter den Spitzen sieht. Das betonte er jedenfalls in der Pressekonferenz und ließ Hunt im anschließenden Trainingsspiel dann auch genau auf dieser Position ran. "Es ist offen, was wir auf den Offensivpositionen machen. Frische spielt sicherlich eine große Rolle", hatte Gisdol am Donnerstag gesagt.
Adler will Familie gründen
Beim HSV hat Dennis Diekmeier mit drei Kindern die Nase vorn (Delani, Dion und Dalina), doch René Adler möchte gerne so schnell wie möglich nachziehen. Wie der frisch vermählte Torhüter der "Bunten" verriet, solle ihm seine Lilli "mindestens drei" Kinder schenken. Der 31-jährige Ex-Nationalspieler und die ein Jahr jüngere Schauspielerin hatten sich am Montag im Altonaer Rathaus das Ja-Wort gegeben.