Lasogga rechtfertigt seine Aufstellung doppelt und dreifach
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Berlin/Hamburg. HSV-Stürmer ist bei der 0:2-Niederlage in Berlin einer der offensiven Hamburger Lichtblicke. Ein Neuer ist schon am Tiefpunkt.
Offensiv zumindest ein bisschen mehr hui als zuletzt, defensiv erneut anfällig. Bei der Debüt-Niederlage von Trainer Markus Gisdol in Berlin boten die HSV-Profis etwas Licht, aber auch wieder viel Schatten. Die Einzelkritik:
René Adler: Chancenlos beim 0:1, chancenlos beim 0:2. So bringt ein Kurztrip in die Hauptstadt am Wochenende der deutschen Einheit nur bedingt Spaß.
Gotoku Sakai: Fleißig, ohne allerdings einen konstruktiven Beitrag zum Berliner Betriebsausflug beigesteuert zu haben.
Cléber: Rutschte für den verletzten Djourou in die Startelf und lieferte für einen Brasilianer eher ungewöhnliche deutsche Hausmannskost ab.
Emir Spahic: Hatte die meisten Ballkontakte (103), was im Fall eines Innenverteidigers allerdings selten ein Qualitätsmerkmal für einen gelungenen und durchdachten Spielaufbau ist.
Douglas Santos: Sein bislang schwächster Auftritt im HSV-Trikot.
Gisdols HSV-Debüt bei Hertha BSC
1/22
Albin Ekdal (bis 71.): Die automatische Rechtschreibkorrektur bietet beim Namen des Nationalspielers "Eklat" an und liegt damit nicht so falsch. Der gerade einmal 27 Jahre alte Schwede sah nicht nur beim tollpatschig verschuldeten Strafstoß ziemlich alt aus. Das defensive Mittelfeld war so offen wie ein Brandenburger Scheunentor.
Michael Gregoritsch (ab 71.): Als der Österreicher kam, war das Spiel längst gelaufen.
Lewis Holtby: Wie immer. Lief viel - aber viel gelingen wollte ihm nicht. Konnte am Ende sogar noch froh sein, dass nach seinem gedankenlosen Ballverlust in der Nachspielzeit Esswein am leeren Tor vorbeischoss.
Filip Kostic: In seinem Fall irritiert die automatische Rechtschreibkorrektur mit dem Vorschlag "köstlich". Appetit auf mehr bekamen die 8000 mitgereisten Hamburger aber immer nur dann, wenn der Serbe zwischenzeitlich von rechts nach links auf seine angestammte Position im Mittelfeld wechselte. Hätte zudem einen Treffer machen müssen.
Nicolai Müller: Nach dem Trainerwechsel im gleichen Formtief wie vor dem Trainerwechsel. Muss seine Topform der vergangenen Saison und der Vorbereitung im Bermudadreieck zwischen Zwickau, Hamburg und Cagliari verloren haben.
Die Höhepunkte des Spiels
3. Minute
Douglas Santos setzt direkt ein Zeichen, handelt sich für sein hartes Einsteigen gegen Esswein allerdings eine Gelbe Karte ein.
7. Minute
Adler beweist - wie kurz zuvor bvei einer Kopfballabewehr - auch nach einem Eckball gutes Stellungsspiel und pflückt einen Langkamp-Kopfball sicher runter.
11. Minute
Erstes Lebenszeichen der diesmal weißen Rothosen: Douglas Santos wirft ein, Kostic und Lasogga verlängern jeweils per Kopf, ehe Müller links im Strafraum über den Kasten nickt.
12. Minute
Doppelchance für den HSV: Wieder leitet Lasogga mit dem Kopf weiter. Der Ball landet rechts bei Kostic, dessen Schuss aber links über das Hertha-Tor fällt.
15. Minute
Glück für den HSV! Esswein hat auf rechts viel Platz und legt in die Mitte zu Weiser, der direkt abzieht und die Latte trifft.
16. Minute
Jetzt kommt auch Hertha zur Doppelchance: Haraguchi zwingt Adler zum Abtauchen. Nach der anschließenden Ecke gerät die Kugel wieder zu Berlins Japaner, dessen erneuter Schussversuch diesmal neben dem erstarrten Adler an den linken Pfosten klatscht.
29. Minute
Tor für die Hertha. Einer der zahlreichen Eckbälle landet an der Sechzehner-Grenze bei Esswein, dessen Schuss zwar misslingt, aber von Lasogga abgefälscht bei Ibisevic landet. Der Bosnier reagiert sofort und zieht mit rechts ab. Adler ist noch dran, der Ball schlägt aber trotzdem ein.
37. Minute
Großchance für den HSV! Lasogga schnibbelt einen Freistoß aus gut 35 Metern direkt aufs Tor, Jarstein lenkt den Hammer an die Latte.
45. Minute
Der HSV kontert über Müller und Kostic. Der Serbe zieht links in den Strafraum und will zum mitgelaufenen Lasogga in die Mitte legen. Langkamps Bein ist dazwischen und klärt zur Ecke.
49. Minute
Lasogga setzt mit einem Kopfball neben das Berliner Tor das erste Ausrufezeichen nach dem Wechsel.
56. Minute
Spahic köpft nach Kostic-Ecke einen Berliner an, von dessen Haupt der Ball knapp übers Tor fliegt. Die fällige Ecke verwehrt Schiedsrichter Winkmann dem HSV aber.
57. Minute
Berlin kontert über Esswein, der Holtby und Cléber aussteigen lässt und in den Strafraum durchsteckt. Doch Adler ist kurz vor Stocker am Ball.
58. Minuten
Chancen im Minutentakt: Doch auch diesmal kommt Stocker nicht mehr so richtig zum Abschluss, weil Douglas Santos stört.
60. Minute
Auch das ist ein Höhepunkt: Gisdol bringt Halilovic ins Spiel, weichen muss der blasse Wood.
70. Minute
Tor für die Hertha. Ekdal erwischt Stocker am Boden liegend. Wirkt nicht unbedingt nach Absicht, reicht Winkmann aber dennoch für einen Elfmeterpfiff. Ibisevic tritt an, verlädt Adler und erzielt seinen zweiten Treffer.
74. Minute
Berlin zaubert: Esswein passt mit der Hacke zu Plattenhardt, der flankt in die Mitte, wo einmal mehr Ibisevic lauert. Doch diesmal streicht der Schuss des Bosniers am Tor vorbei.
75. Minute
Abseitstor für den HSV! Holtby läuft einige Meter mit dem Ball, zieht ab und zwingt Jarstein zur Abwehr nach vorne. Müller verwertet den Abpraller, stand bei Holtbys Schuss aber im Abseits.
89. Minute
Beinahe noch das 3:0 für die Hertha, doch Essweins Schuss nach Fehler von Holtby segelt knapp am leeren HSV-Kasten vorbei.
90. Minute + 3
Auch der für Matchwinner eingewechselte Schieber vergibt die Möglichkeit auf den dritten Berliner Treffer.
1/19
Bobby Wood (bis 60.): Stritt sich mit Ekdal um den inoffiziellen Titel "schwächster Hamburger des Tages." Auch dieses Duell verlor der US-Amerikaner.
Alen Halilovic (ab 60.): Sollte für frischen Schwung sorgen, was dem Kroaten lediglich für ein paar Minuten gelang.
Pierre-Michel Lasogga: Nicht nur wegen seiner fünf Torschüssen bester Hamburger. Sein Freistoß an die Latte hätte es verdient gehabt, fünf Zentimeter tiefer zu fliegen.
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