Ancelotti beobachtet den HSV genau. Pokalduell in Halle terminiert. Aufschwung für die Marke HSV. Labbadia macht Jatta Hoffnung.
Ancelotti betreibt HSV-Fernsehstudium
In knapp zwei Wochen kommt Bayern München in den Volkspark, und Carlo Ancelotti will vor dem Duell mit dem Dino augenscheinlich nichts dem Zufall überlassen. Nach eigener Auskunft besah sich der neue Trainer die Hamburger am Sonnabend vor dem TV-Gerät haargenau. Die 1:3-Niederlage in Leverkusen verfolgte Ancelotti ebenso in voller Länge im Fernsehen wie am Abend die Partie Leipzig gegen Dortmund (1:0). Am Sonntag folgte dann noch Mainz gegen Hoffenheim (4:4). Durch den Fernseh-Crashkurs will der Italiener die kommenden Konkurrenten noch besser kennenlernen.
"In jedem Spiel kann es in der Bundesliga Überraschungen geben“, lautete das Resümee des neuen Bundesliga-Fans Ancelotti. Bleibt aus Hamburger Sicht zu hoffen, dass diese Aussage auch auf das Spiel am 24. September um 15.30 Uhr im Volksparkstadion zutrifft.
Spätspiel für den HSV im Pokal
Nächster Eintrag in den Terminkalender für die HSV-Fans: Das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal bei Drittligist Halle ist vom DFB auf Dienstag, den 25. Oktober angesetzt worden. Angepfiffen wird die Partie im Spätblock um 20.45 Uhr. Ausreichend Zeit auf die Vor- bzw. Nachbereitung bleibt Trainer Bruno Labbadia dadurch allemal - am voranstehenden Bundesligaspieltag darf der HSV schon freitags zuhause gegen Frankfurt ran (21.10.), nach dem Halle-Duell steht erst am darauffolgenden Sonntag das Spiel beim 1. FC Köln auf dem Plan (30.10., 17.30 Uhr). Halle dagegen muss vor und nach dem Pokalspiel jeweils sonnabends antreten.
Diekmeier fällt vorerst aus
Heute hatten die HSV-Profis frei - bis auf Dennis Diekmeier. Für den Rechtsverteidiger stand wegen Problemen mit der linken Wade ein Termin am UKE an - mit unerfreulichem Ausgang. Diagnostiziert wurde ein Faszieneinriss, wodurch der 26-Jährige für rund zwei Wochen ausfällt. Auch Cléber musste sich weiter pflegen, schließlich stand der Brasilianer trotz Adduktorenproblemen am Sonnabend in der Startelf. Lewis Holtby sollte den Montag ebenfalls zur weiteren Regeneration nutzen und nach seiner Pause am Sonntag am morgen Dienstag wieder ins Training einsteigen.
HSV klettert in der Markentabelle
Der HSV steht auf Platz acht - im Vereinsmarkenranking. Die besondere Tabelle für die 36 deutschen Erst- und Zweitligisten haben Wissenschaftler der TU Braunschweig und der Aston Business School aus Großbritannien anhand einer repräsentativen Umfrage erstellt. 4122 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren sollten die Vereine in elf verschiedenen Kategorien bewerten. Daraus wurde die Attraktivität der Gesamtmarke ermittelt, die den HSV von Rang 16 im Vorjahr nun acht Plätze klettern ließ.
Damit zogen die Rothosen unter anderem an Bayer Leverkusen (Platz 11) und dem SC Freiburg (9.) vorbei. Die Breisgauer entschieden allerdings gleich drei Kategorien ("handelt nachhaltig", "vertrauenswürdig" und "bodenständig") für sich. Werder Bremen (6.) und St. Pauli (4.) bleiben für die Marke HSV allerdings vorerst unerreicht. Der Stadtrivale gilt für die Befragten als besonders "einzigartig", "emotional" und "authentisch". Das Gesamtranking wird angeführt von Borussia Dortmund vor Bayern München, RB Leipzig stieg vom letzten auf Platz 32. Weitere Infos zur Studie gibt es hier.
Glückwünsche an Jung und Wawrinka
Zwei zuletzt verletzten Akteure hält der Wochenstart indes neue Motivation für ihre Rückkehr auf den Platz bereit. Gideon Jung (Muskelfaserriss) feiert heute seinen 22. Geburtstag - und Johan Djourou erfreut sich an dem Erfolg eines Landsmanns. "Du bist genial, mein kleine Bruder", schrieb der Schweizer via Twitter an US-Open-Sieger Stan Wawrinka. Dazu gab es ein Bild von sich, dem Tennisspieler und einer riesigen Buddel Schaumwein, garniert mit einer Warnung: "Aber trink nicht zu viel Champagner!"
Investor Burmeister stirbt nach Überfall
Schock für den HSV: Anteilseigner Ernst Burmeister ist am Sonntag an den Folgen eines brutalen Raubüberfalls in seinem Haus in Stade gestorben. Anfang des Jahres hatte der 79-Jährige gemeinsam mit seinen Söhnen Heino, Maik und Gerhard Burmeister für 4,03 Millionen Euro 1,5 Prozent Anteile an der HSV Fußball AG erworben. Mehr zu dem Todesfall lesen Sie hier.
Ferati spielt endlich - und wie!
Das wird ihm guttun: Arianit Ferati hat sich nach zwei Verletzungspausen in der Vorbereitung am Wochenende endgültig erfolgreich zurückgekämpft. Der deutsche U19-Nationalspieler, im Sommer vom VfB Stuttgart verpflichtet und direkt an Fortuna Düsseldorf verliehen, rettete den Rheinländern am Sonntag das Remis. Gegen Fürth wurde Ferati in der 57. Minute beim Stand von 0:1 eingewechselt und leitete 20 Minuten später mit feinem Pass auf Torvorbereiter Rouwen Hennings den Ausgleich durch Oliver Fink ein. Auch der "Kicker" sah Ferati stark und gab dem gerade 19 Jahre alt gewordenen Mittelfeldspieler die Düsseldorfer Bestnote 2,5.
Pleiten für Gouaida und Altintas
Weniger gut läuft es dagegen für die Leihspieler Mohamed Gouaida und Batuhan Altintas. Beide wurden am Wochenende bei den Niederlagen ihrer Clubs eingewechselt. Altintas sammelte mit 69 Minuten bei Kasimpasas 1:3-Niederlage bei Basaksehir immerhin so viel Spielpraxis wie nie zuvor in der Süper Lig. Gouaida hat bei St. Gallen hingegen seinen anfänglichen Stammplatz längst verloren und wurde bei der 0:2-Pleite gegen Lugano von Ex-HSV-Trainer Joe Zinnbauer diesmal sogar erst in der 67. Minute als letzte Option ins Spiel gebracht.
Die HSV-Pleite in Leverkusen:
Leverkusens Pohjanpalo schlägt den HSV
Ärgerlicher Verlauf für van der Vaart
Und wie erging es den ehemaligen Spielführern am Wochenende? Eher mäßig. Während Rafael van der Vaart bei Midtjylland immerhin zu seinem Startelf-Debüt kam, kommt Heiko Westermann bei Ajax Amsterdam noch immer nicht in Tritt. Den 1:0-Sieg seines neuen Vereins am fünften Spieltag der Eredivisie erlebte der 33-jährige Innenverteidiger 90 Minuten von der Bank. Damit stehen für "HW4" bei Ajax bislang lediglich 47 Minuten Spielzeit in der Liga und ein Einsatz in der Champions-League-Qualifikation zu Buche. Mehr Praxis erhält sein gleichaltriger Ex-Kollege in Dänemark - allerdings wurde van der Vaart gegen Esbjerg nach 61 Minuten ausgewechselt. Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:0, anschließend drehte Midtjylland auf und schoss noch einen 3:0-Sieg heraus.
Labbadia macht Jatta Hoffnung
Bakery Jatta ist nicht erst seit seinem furiosen Debüt in der U21 der heimliche Liebling der HSV-Fans. Nach seinem Doppelpack zum 2:0-Sieg der Reserve in der Regionalliga Nord beim BSV Rehden sind auch die Trainer und Mitspieler voll des Lobes über den 18-jährigen Flüchtling. "Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass alle Jungs mit Bakery gefeiert haben", sagte HSV-II-Coach Dirk Kuhnert. Und Bruno Labbadia versprach zumindest, Jatta weiter bei den Profis mittrainieren zu lassen. Ob er auch in der Bundesliga eingesetzt wird, will der Cheftrainer jeweils kurzfristig entscheiden. "Wir schauen von Woche zu Woche", sagte Labbadia.