Leverkusen. Während Bobby Wood der einzige Lichtblick nach dem 1:3 von Leverkusen ist, muss sich Pierre-Michel Lasogga als großer Verlierer fühlen.
Am Ende wollte er nur noch weg. Bobby Wood nahm den Hinterausgang der Leverkusener Bay-Arena und verschwand wortlos im Mannschaftsbus. Der Stürmer war nach der 1:3 (0:0)-Niederlage sichtlich genervt. Zum zweiten Mal in Folge hatte Wood den HSV in Führung geschossen, zum zweiten Mal in Folge reichte es nicht zu einem Sieg. Dafür aber für reichlich lobende Worte seiner Kollegen. „Ich freue mich für Bobby. Er bringt richtig Qualität mit“, sagte etwa Mittelfeldspieler Aaron Hunt.
HSV-Profis in der Einzelkritik
Für Wood ist es trotz des Fehlstarts der Mannschaft ein hervorragender Einstand beim HSV. Der 23 Jahre alte US-Nationalspieler war der erste Neuzugang, den der HSV bereits im Mai vermelden konnte. Nach der Copa América stieß Wood aber erst Ende Juli zu seiner neuen Mannschaft. Umso erstaunlicher ist sein Start in Hamburg. Erstmals seit zehn Jahren hat es ein HSV-Spieler geschafft, in den ersten beiden Ligapartien jeweils ein Tor zu erzielen. Zuletzt gelang das im Jahr 2006 Boubacar Sanogo.
Woods Einsatz stand auf der Kippe
Während Sanogo damals allerdings nicht mehr viele Tore folgen ließ, macht Woods Auftritt in Leverkusen dem HSV Hoffnung, einen Stürmer mit großem Potenzial gefunden zu haben. Der Hawaiianer nutzte nach einem Konter nicht nur den Torwartfehler von Bayer-Keeper Bernd Leno eiskalt aus (59.), er behauptete gegen Leverkusens Topverteidiger Ömer Toprak und Jonathan Tah auch immer wieder die Bälle. „Bobby macht das sehr gut, er arbeitet viel mit nach hinten, er hilft uns sehr“, sagte Gotoku Sakai über den Torschützen.
Dabei war es bis zum Spieltag selbst noch gar nicht klar, ob Wood überhaupt würde spielen können. Nach der Länderspielreise mit langen Flugzeiten und der Zeitverschiebung war Wood erst am Donnerstag müde und mit muskulären Problemen nach Hamburg zurückgekehrt. Bis zuletzt überlegte Labbadia, ob er seinen Neuzugang zunächst auf der Bank lassen und Pierre-Michel Lasogga eine Chance geben würde. Labbadia entschied sich für Wood. „Ich bin froh, dass ich ihm vertraut habe. Er hat einen frischen Eindruck gemacht und ein sehr engagiertes Spiel abgeliefert.“
Bilder der 1:3-Niederlage:
Leverkusens Pohjanpalo schlägt den HSV
Kritik an Lasogga durch die Blume
Nach 80 Minuten ging allerdings nichts mehr. „Bobby hat mir schon unmittelbar vor dem Ausgleich signalisiert, dass er nicht mehr kann. Er ist über die Grenze gegangen“, sagte Labbadia. Lasogga kam rein – und das Spiel kippte. Der HSV hielt vorne keine Bälle mehr. „Wir haben keine Entlastung mehr gefunden“, sagte Mittelfeldmann Lewis Holtby.
Als Bayer das Spiel drehte, saß Wood entkräftet auf der Bank. Auch am Sonntag fehlte er beim Auslaufen. Sein Einsatz gegen Leipzig ist aber nicht in Gefahr. Dass er Sonnabend wieder spielen wird, gilt in dieser Woche frühzeitig als gesichert.