Dass Gojko Kacar am Sonntag in der 79. Minute eingewechselt wurde, dürfte beim HSV nur noch die Fans interessieren, die sich über Niederlagen von Werder Bremen freuen. Kacar half am Ende mit, das 2:1 des FC Augsburg über die Zeit zu bringen. Und genau an dieser Stelle kommt dann doch der HSV ins Spiel. Auch die Hamburger hätten Kacar am Sonnabend in der 79. Minute gut gebrauchen können, als es galt, die Führung in Leverkusen über die Zeit zu bringen. Doch der HSV hatte keinen Kacar mehr, den er hätte einwechseln können.
Rund drei Monate ist es her, dass der Club sich entschied, dem Serben keinen neuen Vertrag mehr zu geben. Dafür gab es Gründe. Der HSV wollte sich verjüngen, sein Gesicht verändern. Drei Monate hatte Sportchef Dietmar Beiersdorfer also Zeit, einen Ersatz für den vielseitig einsetzbaren Defensivmann zu finden. Noch Anfang August sagte Beiersdorfer, man suche auf dieser Position. Allein es kam kein neuer Kacar mehr.
Dass der HSV sowohl gegen Ingolstadt als auch in Leverkusen die Führung verspielte, hatte viel zu tun mit der dünnen Personaldecke im Defensivzentrum. Natürlich konnte Beiersdorfer nichts dafür, dass sich Abwehrallrounder Gideon Jung verletzte. Dass er mehrere Wochen fehlen würde, war aber schon vor Ende der Transferfrist bekannt. Beiersdorfer ging ein Risiko ein, dessen Folgen er jetzt verantwortet. Ausbaden muss es aber Trainer Bruno Labbadia.