Kostic, Halilovic, Wood: Die Neuzugänge versetzen die Fans in Euphorie. HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer macht klare Ansagen.

"Von ganz oben träumen?"

Nach den Top-Transfers von US-Stürmer Bobby Wood, Barca-Talent Alen Halilovic und Flügelflitzer Filip Kostic ist eine Art Aufbruchstimmung beim HSV zu erkennen. Besonders unter den Fans wächst die Vorfreude auf den Saisonstart mit einer der schnellsten Offensivabteilungen der Liga. Diese neue Euphorie ist auch Club-Boss Dietmar Beiersdorfer nicht entgangen, der eine Fragerunde beim Trainingslager in Harsewinkel dazu nutzte, auf die Bremse zu treten. Die hochkarätigen Neuverpflichtungen, die dank der Millionen von HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne nach Hamburg gelockt werden konnten, bedeuten nicht zwangsläufig, dass "wir von ganz oben träumen", so Beiersdorfer, der sich in Demut übte. "Wir sind nicht euphorisch, sondern positiv und realistisch."

Dennoch sei es den Hanseaten gelungen, den Kader "besser zu strukturieren, nachdem es in den letzten zwei Jahren überwiegend ums Überleben ging". Dass der HSV bislang so erfolgreich auf dem Transfermarkt agieren konnte und im Fall von Kostic sogar den deutlich finanzstärkeren VfL Wolfsburg ausstechen konnte, habe der Verein vor allem Kühne durch seine Finanzspritzen zu verdanken.

"Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu werden, haben wir viel verändern müssen, was uns dank der Hilfe von Herrn Kühne auch gelungen ist", sagte der Interims-Sportchef. "Wir sind einen guten Schritt in diese Richtung gegangen, aber natürlich ist es uns nach wie vor allen bewusst, dass es weiterhin eine unglaublich schwere Zeit sein wird."

NPD wirbt mit Volksparkstadion

Der HSV hat sich in einem Facebook-Posting deutlich von einem Wahlplakat der rechtsextremen Partei NPD distanziert. Auf dem Plakat war das Volksparkstadion zu sehen. Die Stellungnahme:

„Wir sind der HSV. Wir stehen für Hamburg. Und damit für das Tor zur Welt, für Offenheit und Toleranz, für ein Miteinander aller Kulturen. Unser HSV gibt in seiner Bundesliga-Mannschaft zwölf Nationen eine Heimat, sogar ein Vielfaches mehr in unserer großen HSV-Familie mit allen Mitgliedern, Fans und Freunden. Und alle gemeinsam lieben und leben wir unsere Leidenschaft. Das Volksparkstadion ist hierbei der Ort, an dem wir zusammenkommen, aus aller Welt, gemeinsam Siege und Niederlagen erleben und dabei Freud’ und Leid teilen. Zusammen. Wir sind deshalb genau das, was ihr nicht seid - und deshalb habt ihr kein Recht, mit unserer Heimat, unserem Zuhause zu werben.“

Für dieses Statement erntete der Verein in den Kommentaren großes Lob.

Testspiel gegen Bochum

Am Freitagabend trifft der HSV im Trainingslager in Harsewinkel auf den Zweitligisten VfL Bochum. Der TV Sender Sport1 überträgt das Spiel ab 20 Uhr live.

Spahic und Holtby wieder im Training

HSV-Coach Bruno Labbadia hat im Trainingslager im ostwestfälischen Harsewinkel erstmals das komplette Team an Bord und zieht das Tempo in der Vorbereitung an. Mit drei Einheiten am Tag - die erste um 7.30 Uhr - will der Trainer das Zusammenspiel vor allem mit den Neuzugängen schnell verbessern. Abwehrchef Emir Spahic kehrte am Donnerstag nach seiner Wadenprellung auf den Rasen zurück, ebenfalls Lewis Holtby vier Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch. Der Mittelfeldspieler vermied am Nachmittag allerdings Zweikämpfe.