Hamburg/Bad Ragaz. HSV macht das Rennen um Kostic. Zuvor stieg Wolfsburg im Poker um den Serben aus. Hamburg kam Stuttgart wohl bei der Ablöse entgegen.
Jetzt ist es offiziell: Flügelflitzer Filip Kostic landet beim HSV. Nachdem der Serbe am Sonntagabend den Medizincheck im UKE bestand, unterschrieb er einen Fünfjahresvertrag bis 2021. Zuvor hatte mit dem VfL Wolfsburg der hartnäckigste Konkurrent im Tauziehen um den 23 Jahre alten Mittelfeldspieler vom VfB Stuttgart aufgegeben.
Knackpunkt im Transferpoker blieb bis zuletzt die Ablösesumme. 17 Millionen Euro hatte Stuttgart für den Serben aufgerufen. "Sky Sport News HD" meldete am Wochenende, dass der HSV sein Angebot von zuletzt zwölf auf nun 14 Millionen Euro plus Nachzahlungen aufgestockt habe. Diese würden sich je nach Erfolgsfall noch einmal auf bis zu zwei Millionen Euro belaufen.
Auf Instagram verabschiedete sich Kostic mit rührenden Worten von seinem bisherigen Arbeitgeber. "In Stuttgart konnte ich als Spieler reifen und ich bin dort auch ein besserer Mensch geworden", schrieb er in einem Beitrag.
Nur van der Vaart war teurer
Damit ist Kostic der zweitteuerste HSV-Transfer aller Zeiten. Nur Rafael van der Vaart kostete bei seiner Rückholaktion im Sommer 2012 noch mehr. Nach Matz-ab-Informationen ist die bislang kolportierte Ablöse von 13 Millionen Euro nicht korrekt. Vielmehr sollen die Hamburger 14,5 Millionen Euro für den Niederländer nach London überwiesen haben.
Mit Kostic auf links und Nicolai Müller auf rechts verfügt der HSV nun über eine pfeilschnelle Flügelzange, die mehr Tempo in das Spiel von Bruno Labbadia bringen wird. Darüber hinaus soll Neuzugang Alen Halilovic für die genialen Momente im zentralen Mittelfeld sorgen und der Schwede Albin Ekdal im Zusammenspiel mit Lewis Holtby, der vier Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch am Sonntag eine erste Laufeinheit absolvierte, dem kroatischen Spielmacher den Rücken freihalten. Leidtragende der jüngsten Transfers könnten vor allem Aaron Hunt und Michael Gregoritsch, der sich in den bisherigen Testspielen als Zehner oder hängende Spitze festgespielt hatte, sein. Beiden Profis droht nun ein Platz auf der Ersatzbank.
Berater griff Allofs an
Am Sonntag hatte Manager Klaus Allofs bestätigt, Kostic nicht mehr nach Wolfsburg holen zu wollen. "Wir arbeiten sauber“, sagte Allofs am Rande des Trainingslagers in Bad Ragaz vieldeutig zu Meldungen über Unstimmigkeiten mit den Beratern des Profis. Details nannte Allofs allerdings nicht.
Zuvor hatte Kostics Berater Sedat Duraki dem Wolfsburger Macher via "Bild am Sonntag" vorgeworfen, in den Verhandlungen nach einem Jahr plötzlich weitere Berater eingeschaltet zu haben. Dabei soll es sich um Ex-Profi Miroslav Stevic und der Schweizer Vermittler Giacomo Petralito handeln. "Wir arbeiten nur mit seriösen Clubs zusammen", wurde Duraki zitiert.
Kostic will "unbedingt zum HSV"
Offenbar zählte Kostics Agent den HSV zu diesem erlauchten Kreis. "Der HSV will Kostic, und Kostic will zum HSV“, sagte Duraki dem Abendblatt bereits vor zwei Wochen.
Am Freitag erhöhte Kostic noch einmal den Druck auf den schwäbischen Erstliga-Absteiger, der ihn schon vor zwei Wochen vom Training freigestellt hatte: "Ich will unbedingt zum HSV. Das ist der beste Verein für mich. Dort kann ich ein besserer Fußballer werden", sagte er der "Bild" -Zeitung.
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Halilovic und die anderen HSV-Neuzugänge