Neuzugang Wood mit Kampfansage an Lasogga. Wer soll im Sturmzentrum spielen? Stimmen Sie ab! Halilovic erzwingt Platzverweis für Hunt.
Kostic: "Will zum HSV"
Im Poker um Flügelflitzer Filip Kostic hat sich nun der Spieler eingeschaltet und mit deutlichen Worten Druck auf seinen Noch-Arbeitgeber VfB Stuttgart ausgeübt. „Ich will unbedingt zum HSV. Das ist der beste Verein für mich. Dort kann ich ein besserer Fußballer werden", sagte der 23 Jahre alte Serbe der "Bild". Seine Entscheidung sei bereits vor sechs Wochen gefallen.
Hintergrund seiner Aussagen sind Medienberichte, wonach Wolfsburg sich mit den Schwaben über eine Ablöse einig sein soll. Demnach sei der VfL bereit, Stuttgarts Forderung in Höhe von knapp 15 Millionen Euro zu erfüllen. Der HSV bietet bislang 12 Millionen Euro sofort plus erfolgsabhängige Prämien. Kostic nimmt momentan nicht am Training des Bundesliga-Absteigers teil und hält sich in Stuttgart individuell fit. VfB-Sportchef Jan Schindelmeiser kündigte eine Entscheidung im Transferpoker für Anfang nächster Woche an.
Wood will Platz im Sturmzentrum
Bobby Wood durfte sich zum ersten Mal ein HSV-Leibchen überstreifen und sprach nach dem obligatorischen Laktattest in einer Presserunde über seine Stärken. "Mein Spiel ist sehr körperbetont, zudem bin ich sehr schnell", sagte der US-Amerikaner, der damit den entscheidenden Vorteil gegenüber seinem bulligen Stürmer-Konkurrenten Pierre-Michel Lasogga nannte: Die Schnelligkeit.
Der 23 Jahre alte Neuzugang von Union Berlin machte deutlich, auf welcher Position er beim HSV zum Einsatz kommen will. "Ich sehe mich auf der Mittelstürmer-Position." Von Experimenten á la Pep Guardiola, seine Polyvalenz zu testen, halte er wenig. "Auf den Flügeln habe ich fast nie gespielt", räumte Wood ein. Damit ließ der Torjäger, der letzte Saison 17-mal für die Hauptstädter in der Zweiten Liga traf, durchblicken, dass er dem arrivierten Lasogga seinen Platz in Labbadias System mit einem Stoßstürmer streitig machen will. "Konkurrenzkampf ist immer gut“, sagte Wood.
Zwar ließ der HSV-Trainer zuletzt immer wieder eine Formation mit einer hängenden Spitze testen, doch sowohl Wood als auch Lasogga sehen sich als Angreifer an vorderste Stelle, da beide ihre Stärken auch mit dem Rücken zum Tor haben. Der neun Zentimeter größere Lasogga wird seinen Platz aber nicht ohne Weiteres hergeben. Zuletzt präsentierte sich der 24-Jährige in diversen Videoclips, die er in den sozialen Netzwerken verbreitete, topfit. Das honorierten auch die HSV-Fans, die seine Posts fast ausnahmslos positiv kommentierten und sich von seiner Fitness beeindruckt zeigten.
Wood und Halilovic strampeln
Allmählich kommt Zug in die Vorbereitung. Am Freitag durfte der HSV endlich auch wieder die EM-Teilnehmer Johan Djourou, Albin Ekdal und Zoltan Stieber in Hamburg begrüßen. Die Nationalspieler stiegen allerdings erstmal mit Fitness- und Laktattests ein - die auch die beiden Toptransfers über sich ergehen ließen: Bobby Wood und Alen Halilovic.
US-Nationalspieler Wood hatte nach seiner Teilnahme an der Copa America verlängerten Urlaub erhalten, war dabei aber nicht untätig geblieben. Denn der 23-jährige Stürmer hielt sich im Trainingszentrum des Basketballteams L.A. Lakers in Schuss. "Jetzt brenne ich darauf, meine Fitness auf den Platz zu bringen", sagte Wood der "Bild"-Zeitung.
Außerhalb des Platzes ist der ehemalige Berliner noch auf Wohnungssuche. Am Montag soll Wood wie auch die übrigen vier Nachzügler dann ins Mannschaftstraining einsteigen.
Abschied von Kostic wegen Schürrle?
Borussia Dortmund hat André Schürrle vom VfL Wolfsburg verpflichtet. Dadurch wird ein Transfer von Filip Kostic zu den Niedersachsen und ein tatsächlicher Ausstieg des HSV aus dem Transferpoker immer wahrscheinlicher. Für Schürrle kassiert Wolfsburg schließlich 30 Millionen Euro - Geld, das Manager Klaus Allofs aller Voraussicht nach in Kostic investieren wird.
Zwar war sich der Serbe mit dem HSV schon vor einiger Zeit über einen Wechsel einig, doch Stuttgart wollte nicht von den geforderten 17 Millionen Euro Ablöse für den 23-Jährigen abrücken. "Bis zum Wochenende wird sich wohl nichts tun", hatte VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser noch am Donnerstag gesagt. Diese Aussage könnte durch den heutigen Schürrle-Deal hinfällig geworden sein.
Auch Schalke war sehr weit mit Tuchel
So richtig vergessen ist die Beinahe-Einigung mit Thomas Tuchel beim HSV noch immer nicht. Die Darstellungen, weshalb die Verpflichtung vor der vergangenen Runde scheiterte, gehen immer wieder auseinander. Jetzt kommt heraus: Wenige Monate vor den Verhandlungen mit Hamburg hätte sich auch Schalke Tuchel um ein Haar als neuen Trainer für die Saison 2014/15 geschnappt.
"Wir waren sehr, sehr weit", sagte Schalkes ehemaliger Sportvorstand Horst Heldt am Freitag bei Sky Sports News HD: "Er hätte sich das auch vorstellen können. Aber er hatte in Mainz noch einen Vertrag bis 2015." Heldt holte stattdessen im Oktober 2014 Roberto Di Matteo als Ersatz für Jens Keller. Heldt erklärte, er hätte im Rückblick bei den Verhandlungen egoistischer sein müssen. "Wir hätten richtig Ärger bekommen, weil man nicht gleichzeitig zwei Verträge unterschreiben kann. Vielleicht hätte ich mir die Unterschrift von ihm besorgen müssen, alles andere hätten wir dann später geklärt", sagte Heldt.
Tuchel hatte sich im Sommer 2014 für eine "Sabbatjahr" entschieden, sein Vertrag in Mainz lief aber weiter. 2015 wechselte er zu Schalkes Erzrivalen Borussia Dortmund. Beim HSV hatte man 2015 nach der Trennung von Mirko Slomka den Trainerstuhl für Tuchel freigehalten. Als Platzhalter wurde der damalige U23-Trainer Josef Zinnbauer installiert. Als Tuchel dann absagte, um bei Borussia Dortmund den Posten von Jürgen Klopps zu übernehmen, wurde kurzerhand Bruno Labbadia engagiert.
"Wenn ich da jemandem das Gefühl gegeben habe, mir komplett sicher zu sein und dass eine Einigung erzielt worden ist, dann tut mir das leid“, trug Tuchel im Nachhinein als Entschuldigung in Richtung HSV vor.
Ayew-Meldung ist eine Ente
Ghanaische Medien berichteten von einem 9,6-Millionen-Euro-Gebot des HSV für Jordan Ayew von Aston Villa. Die Meldung entpuppte sich als Gerücht.
Gelb-Rote Karte für Hunt
Als einer der Hauptkonkurrenten Alen Halilovics auf einen Platz im Mittelfeld gilt Aaron Hunt. Einen unfreiwilligen Wink mit dem Zaunpfahl auf die künftige Rollenverteilung lieferte der HSV am Donnerstag selbst. Bei der Vorstellung Halilovics im Stadion wurden zeitgleich auf der Anzeigentafel die künftigen Spielerporträts getestet. Und so flimmerte just in dem Moment, in dem Neuzugang Halilovic für die Fotografen mit seinem Trikot posierte, im Hintergrund das Hunt-Profil auf dem Bildschirm - mit angezeigter Gelb-Roter Karte für den Routinier...
Geht Ilicevic nach Russland?
Ein Kroate kommt, einer ist so gut wie weg: Ivo Ilicevic steht offenbar vor einem Wechsel nach Russland. Am vom HSV bereits verabschiedeten 29-Jährigen sollen nach Informationen der "Bild"-Zeitung gleich drei Clubs aus dem Land des nächsten WM-Gastgebers interessiert sein.
Die HSV-Neuzugänge:
Halilovic und die anderen HSV-Neuzugänge
Fan wegen Trommelwurfs vor Gericht
Ein spätes gerichtliches Nachspiel hat für einen Fan das Heimspiel gegen Bayern München in der Saison 2013/14. Während der Partie am 33. Spieltag (1:4) soll der heute 28-Jährige aus dem Oberrang eine Trommel mehr als drei Meter tief gezielt auf mehrere Polizisten geworfen haben. Am kommenden Mittwoch muss sich der Zuschauer deshalb vor dem Amtsgericht Altona wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten (Aktenzeichen 326b Ds 88/15). Der Angeklagte hatte noch Glück: Verletzt wurde durch den Trommelwurf niemand.
In der Halbzeitpause des Spiels am 3. Mai 2014 hatte es einen Polizeieinsatz in den Blöcken 25A und 22C gegeben, nachdem dort ein Spruchband mit der Formel "ACAB" (All Cops Are Bastards") aufgehängt worden war. Die Ultra-Gruppe "Chosen Few" hatte den damaligen HSV-Vorstand um Carl Jarchow wegen der Polizeiaktion anschließend öffentlich kritisiert.