Sechsmal Torjubel beim Spiel gegen einen Landesligisten. Gerüchteküche brodelt weiter. Müssen Hunt und Djourou ihre Koffer packen?
HSV gewinnt auch zweites Testspiel nach Saisonende
Der HSV, der nur mit neun Profis angetreten war, gewann das Benefizspiel beim niedersächsischen Landesligisten Rotenburger SV mit 6:0. Ein Teil der Einnahmen fließt in die Stiftung des verstorbenen Kultmasseurs Hermann Rieger. Kapitän Dennis Diekmeier (21.), der in 157 Bundesliga-Spielen noch nie traf, Philipp Müller (25.), Michael Gregoritsch (32.), Batuhan Altintas (44.), Artjoms Rudnevs (61.) und Nabil Bahoui (76.) trafen für die Hanseaten, die vor allem nach der Pause mit einer B-Elf antraten.
Kommt Djourous Ersatz von Feyennoord?
Die Gerüchteküche brodelt beim HSV. Seitdem durchsickerte, dass Gönner Klaus-Michael Kühne bereit sei, bis zu 50 Millionen Euro in den Verein zu investieren, werden immer wieder neue Spieler mit dem HSV in Verbindung gebracht. Plötzlich sind Transfers in einem ganz anderen Rahmen möglich, wie zum Beispiel der von Terence Kongolo. Der Innenverteidiger soll nach Informationen von „Voetbal International“ aber auch auf dem Wunschzettel von Bayer Leverkusen stehen, das in der Vergangenheit schon häufiger mit den Hanseaten auf dem Transfermarkt aneinandergeriet.
Es ist wohl kein Zufall, dass Kongolo bereits der zweite Spieler von Feyenoord Rotterdam ist, dem ein Flirt mit dem HSV nachgesagt wird. Beim Beobachten von Mittelfeld-Juwel Tonny Vilhena konnte der 1,88-Meter-Schlaks, der beim Dritten der holländischen Erendivisie seit drei Jahren zur Stammkraft zählt, gar nicht übersehen werden. Der Linksfuß fühlt sich im Abwehrzentrum am wohlsten, kann aber auch als Linksverteidiger aushelfen, wodurch sich der Konkurrenzkampf für den eigentlich gesetzten, aber häufig schwächelnden Matthias Ostrzolek erhöhen würde.
Kommentar: Dieser Umbruch muss sitzen
Sein Marktwert wird beim Online-Portal transfermarkt.de auf 5,5 Millionen Euro taxiert, was gleichzeitig das größte Stoppschild für einen Wechsel darstellt. Dass mit dem AFC Sunderland auch ein finanzstarker Verein aus der englischen Premier League an Kongolo interessiert sein soll, macht das Defensivtalent nicht billiger. Trotz der Kühne-Millionen wäre Kongolo wohl nur bei einem Verkauf von Kapitän Johan Djourou zu finanzieren. Der 29-Jährige ist in der Schweizer Nationalmannschaft als Abwehrchef gesetzt, wodurch sich die Club-Bosse im Falle einer starken EM hohe Transfererlöse erhoffen.
Wildert der HSV beim Absteiger?
Mit 40 Toren stellt der HSV in der abgelaufenen Saison die fünftschlechteste Offensive der Liga. Es wirkt daher wenig verwunderlich, dass die mangelnde Kreativität beim HSV intern als eine der größten Schwachstellen ausgemacht wurde. Besonders in Heimspielen gegen die vermeintlich Kleinen taten sich die Hanseaten immer wieder schwer und ließen wichtige Punkte liegen.
Ein Spieler, der die Probleme des HSV lösen könnte, wäre Hiroshi Kiyotake. Der Japaner soll nach „Sport Bild“-Informationen bereits eine Anfrage aus Hamburg vorliegen haben. Am 31. Mai läuft seine Ausstiegsklausel bei Absteiger Hannover 96 aus. Danach wäre der 26-Jährige wohl deutlich günstiger zu haben. Mit fünf Treffern und sechs Vorlagen war Kiyotake an knapp einem Drittel der Tore der Niedersachsen beteiligt. Der quirlige Kreativspieler soll aber auch das Interesse von Europa-League-Teilnehmer Hertha BSC auf sich gezogen haben.
Sollte Kiyotake tatsächlich zum HSV wechseln, wäre Aaron Hunts Zeit nach gerade mal einem Jahr wohl schon wieder abgelaufen. Der Spielmacher zählt zu den Top-Verdienern und soll auf der internen Streichliste stehen, da seine Leistungen nicht im Verhältnis zu seinem Gehalt stünden.
Westermann in Sevilla vor dem Aus?
Nicht nur beim HSV und in der Bundesliga, sondern auch in anderen Ligen werden die Kaderplanungen für die neue Saison vorangetrieben. Für einen Ex-HSV-Profi könnte das allerdings unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Wie die spanische Sportzeitung "AS" berichtet, soll Heiko Westermann bei Betis Sevilla aufs Abstellgleis geraten sein. Angeblich sei dem Tabellenzehnten der Primera División das Gehalt des 32-jährigen Abwehrspielers (knapp eine Million Euro) zu teuer. Gegenüber der "Bild" beteuerte Westermann, dass sich noch niemand vom Verein bei ihm gemeldet habe. Ausschlaggebend wird wohl vor allem ein Gespräch mit dem neuen Trainer Gustavo Poyet sein, das es nach seinem Urlaub geben soll.