„Vermögende Privatpersonen“ hätten eine Zwischenfinanzierung ermöglicht. Ilicevic mit Knie-Problemen, Olic fährt mit nach Mainz.

Olic fährt mit nach Mainz

Bruno Labbadia hat auf der Pressekonferenz neben den Fragen zur angespannten Personal-Lage des HSV auch sehr persönliche Fragen beantworten müssen. So wollten die eingeladenen Kinder im Zuge des "Girls and Boys"-Tages zum Beispiel wissen, wie viele Geschwister der Trainer habe. Aber auch, ob der Fußball-Lehrer einen Lieblingsspieler habe. Dieser Frage wich das jüngste von neun Kindern gekonnt aus. „Jeder Spieler, der uns nach vorn bringt ist mein Lieblingsspieler.“

Am Sonnabend könnte Ivica Olic den HSV weiter voranbringen. Der Stürmer werde mit nach Mainz fahren, so Labbadia. „Ivica hat in den letzten Tagen Vollgas gegeben und ist daher eine Option“ Das Ziel für den Trip zu den Rheinhessen gab der 50 Jahre alte Chefcoach klar vor: "Wir brauchen noch Punkte, um uns zu sichern. So viel Mathe kann ich." Neben Nicolai Müller und Albin Ekdal (beide Muskelfaserriss), die beide verletzt fehlen, werden auch Pierre-Michel Lasogga und Michael Gregoritsch die Reise nach Mainz gelbgesperrt nicht mit antreten. Bei Dennis Diekmeier und Flügelflitzer Ivo Ilicevic wird es sich erst noch zeigen, „wir müssen noch abwarten. Bei Diekmeier müssen wir noch aufpassen“, warnte Labbadia. Nach seiner Rotsperre wieder dabei ist René Adler, der den zuletzt starken Ersatzkeeper Jaroslav Drobny aus dem Tor des HSV verdrängen wird.

Alternativen stehen mit dem Schweden Nabil Bahoui und Nachwuchsspielern, wie dem Südkoreaner Young-Jae Seo, Innenverteidiger Kerim Carolus und Ahmet Arslan, bereit. Philipp Müller, der schon des Öfteren kurz vor dem Liga-Debüt stand, hat sich im Pokal-Spiel der U19 gegen den FC St. Pauli das Kahnbein in der Hand gebrochen und muss operiert werden.

„Philipp hat beim letzten Spiel einen Schuss auf die Hand bekommen. Nun haben wir mit mehreren Ärzten gesprochen und abgewogen, wie es behandelt wird. Nun wird es operiert. Das ist schade für den Jungen. Aber nun gilt es ihn zu unterstützen.“ Nach der Operation ist für den Rechtsaußen zunächst Pause angeordnet. „Wir hoffen, dass er dann zur Vorbereitung zur neuen Saison wieder dabei ist.“

„Vermögende Privatleute“ helfen HSV aus finanzieller Drucksituation

Der HSV hat sich mit Hilfe privater Investoren vorläufig aus einer finanziellen Drucksituation befreit. Wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet, konnte der Fußball-Bundesligist die noch ausstehenden 25 Millionen Euro Stadionschulden bei vier Banken ablösen. „Vermögende Privatpersonen“ gewähren dem Bundesliga-Dino demnach eine Zwischenfinanzierung, die bis Mitte kommenden Jahres laufen soll. Der HSV bestätigte am Donnerstag die Vereinbarung. „Durch das Ablösen der Banken sind wir für die weiteren Schritte handlungsfähig und zeitlich flexibler“, sagte Mediendirektor Jörn Wolf.

Derzeit würden verschiedene Optionen zur Refinanzierung des Stadions geprüft, sagte Wolf. Auf weitere Details des „Zeit“-Berichts ging der HSV-Mediendirektor nicht ein. „Über den Kreis der Leute, die uns dabei unterstützt haben, können wir keine Angaben machen“, sagte er etwa.

Bis dahin will HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein eine dauerhafte Lösung gefunden haben. Eine wahrscheinliche Option dürfte die Emission einer weiteren Anleihe sein. Sie könnte laut der Zeitung ein Volumen von 40 Millionen Euro und eine Laufzeit von fünf oder gar zehn Jahren haben.

Wettstein bestätigte dem Blatt den Deal, der dem Vernehmen nach in den Tagen vor dem 2:1-Erfolg gegen Werder Bremen gemacht wurde. Es sei ein bedeutsamer Schritt für den Klub, zumal ein großer Teil der Stadion-Schulden in den kommenden Monaten fällig geworden wäre. Dieses Szenario drohte laut des Berichts die finanziellen Planungen für die kommende Spielzeit zu belasten und den hanseatischen Traditionsklub möglicherweise zur kurzfristigen Ausschreibung einer Anleihe zu drängen. Insgesamt lasten auf dem HSV Verbindlichkeiten von rund 90 Millionen Euro.

Ödegaard zum HSV?

Nach Informationen des "kicker" soll Sportdirektor Peter Knäbel Top-Talent Martin Ödegaard beobachten. Dem Bericht nach soll der 17-Jährige von Real Madrid ausgeliehen werden. Der Norweger spielt derzeit in der Reserve der Spanier, machte 31 Spiele in der 3. Liga. Knäbel soll die Leihkonditionen erfragt haben. Problem: Madrids zweite Mannschaft steht vor dem Zweitliga-Aufstieg und plane für diesen Fall mit Ödegaard.

Lasogga bedankt sich für die Wahl

Pierre-Michel Lasogga bedankt sich auf Twitter bei den Fans, die für ihn bei der Spieler des Spieltags abgestimmt haben. Der Stürmer ist nach seinen zwei Toren gegen Werder Bremen erst der dritte Hamburger in dieser Saison, der sich den Titel sichern konnte. Zuvor waren es zwei Mal Ivo Ilicevic und einmal Artjom Rudnevs.

Lasogga traf nach 14 Spielen ohne Treffer oder 666 torlosen Minuten wieder. Erstmals nach sieben Monaten gelang dem Hamburger zudem wieder ein Doppelpack, er war mit zwei seiner drei Torschüsse erfolgreich - kein Hamburger war an mehr Torschüssen beteiligt. Auf dem zweiten Platz landete Henrikh Mkhitaryan vom BVB, der beim Sieg in Stuttgart herausragte. Kölns Doppeltorschütze Marcel Risse,d er zuvor führte, wird am Ende Dritter. Der Kölner hat aber noch Chancen auf das Tor des Spieltags.

Ilicevic droht auszufallen

So langsam gehen HSV-Trainer Bruno Labbadia im Bundesliga-Endspurt die Spieler aus: Nun droht neben den gesperrten Michael Gregoritsch und Pierre-Michel Lasogga sowie den verletzten Nicolai Müller (Muskelfaserriss) und Albin Ekdal (Zerrung) auch noch Flügelflitzer Ivo Ilicevic (Knieprobleme) am Sonnabend bei Mainz 05 auszufallen. „Ich hoffe, dass Ivo vielleicht doch noch am Donnerstag wieder mittrainieren kann“, sagt Labbadia, der nun sogar erwägt, den längst aussortierten Ivica Olic nach Mainz mitzunehmen: „Wir nehmen alles mit, was noch laufen kann.“

HSV in „WahrerTabelle“ sicher vor Abstieg

Der HSV ist in der aktuellen „WahrenTabelle“, die es bereits seit zehn Jahren gibt, sicher auch in der kommenden Saison in der ersten Liga und wäre derzeit mit einem Punkt mehr auf Tabellenplatz zehn sogar vor Wolfsburg. Hoffenheim dagegen wäre so gut wie abgestiegen und Nürnberg aus der zweiten Budnesliga stünde bereits als Aufsteiger fest.

Mainz-Verteidiger Balogun drei Spiele gesperrt

Für Verteidiger Leon Balogun vom FSV Mainz 05 ist die Bundesliga-Saison vorzeitig beendet. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes sperrte den 27-Jährigen am Donnerstag für drei Spiele, weil er sich im Derby bei Eintracht Frankfurt hinter dem Rücken des Schiedsrichters „ein krass sportwidriges Verhalten in der Form einer Tätlichkeit“ leistete. Damit wird Balogun auch gegen den HSV am Sonnabend nicht zur Verfügung stehen.

Balogun hatte dem Frankfurter Carlos Zambrano kurz vor dem Ende des Spiels am vergangenen Sonntag sein rechtes Knie in den Bauch gerammt. Schiedsrichter Felix Zwayer sah die Aktion nicht. Der Kontrollausschuss des DFB leitete daraufhin nachträgliche Ermittlungen ein. Die Mainzer konnten noch binnen 24 Stunden einen Einspruch gegen das Urteil einlegen.