Auseinandersetzungen zwischen HSV-Anhängern und der Polizei. Hamburger SV startet mit Gregoritsch statt Hunt gegen Werder Bremen.
Matz ab live nach der Partie
Auch nach dem brisanten Nordderby zwischen dem HSV und Werder Bremen wird es wieder eine "Matz ab live" Runde geben. HSV-Experte Marcus Scholz empfängt heute den Blindenradioreporter Riko Zellmer und Sebastian Wolff vom "kicker". Der Livestream startet etwa um 23 Uhr.
HSV-Anhänger provozieren Wasserwerfereinsatz
Im Vorfeld des Nordderbys ist es am frühen Abend zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des HSV und der Polizei gekommen. Im Bereich der S-Bahn-Station Elbgaustraße, wo sich rund 800 HSV-Fans zu einem Fan-Marsch versammelt hatten, seien Polizisten mit Gegenständen beworfen worden, teilte die Polizei mit. Zudem hätten einige Personen Pyrotechnik gezündet. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen die Randalierer ein.
Die Anreise der Fans aus Bremen verlief hingegen weitgehend friedlich. "Dank unseren Kontrollen ist der Abend bislang ruhig verlaufen", teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit.
Aufstellung des HSV für das Nordderby
So will der HSV heute Abend gegen Werder Bremen spielen: Jaroslav Drobny, Gotoku Sakai, Emir Spahic, Johan Djourou, Matthias Ostrzolek, Gideon Jung, Lewis Holtby, Nicolai Müller, Michael Gregoritsch, Ivo Ilicevic und Pierre-Michel Lasogga.
Müller-Einsatz klärt sich kurz vor knapp
Normalerweise stehen in der Bundesliga 18 Profis auf dem Spielberichtsbogen, doch Bruno Labbadia hat für das Nordderby vorerst 19 Mann berufen. Grund: Der unsichere Einsatz von Nicolai Müller. Beim Toptorschützen (acht Treffer) will es der HSV-Trainer besonders spannend machen und sogar erst kurz vor Anpfiff entscheiden, ob er Müller nach seiner Oberschenkelzerrunger tatsächlich nominiert.
Mit Müller könnte die Hamburger Startelf wie folgt aussehen: Drobny – Sakai, Djourou, Spahic, Ostrzolek – Kacar, Holtby – Müller, Hunt, Ilicevic – Lasogga.
Jan Delay für eine grün-weiße Heimatstadt
Jan Delay inszeniert sich gerne und oft als Hamburger, doch wenn es um Fußball geht, schlägt das Herz des Musikers grün-weiß. Auch vor dem Nordderby bezieht der Frontmann der vor dem Comeback stehenden HipHop-Crew Beginner mit einem Retweet wieder einmal eindeutig Stellung:
Polizei drückt dem HSV die Daumen
Das Duell mit Bremen ist als Risikospiel eingestuft, Alkohol ist bei der Anreise in Zügen und im Stadion verboten. Rund um die Arena werden etwa 600 Ordner im Einsatz sein, rund 200 mehr als bei normalen Spielen. Auch die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Wem die Hamburger Ordnungshüter am Abend die Daumen drücken, machten sie am Freitag aber noch einmal unmissverständlich klar:
Werder-Fans stehen für Bus Spalier
Die HSV-Fans haben heute zwei Fanmärsche von der Elbgaustraße sowie vom S-Bahnhof Stellingen zum Volksparkstadion geplant (Start jeweils 18 Uhr). Dann ist der "Derby-Walk" auch mit Bildern der größten Hamburger Nordderby-Siege gepflastert.
Im Stadion ist anschließend eine große Choreographie geplant. Auch Werders Anhängerschaft verabschiedete die Bremer Profis zur Abreise am Freitag mit einer besonderen Aktion: Unter dem Motto "Green White Wonderwall" standen rund 50 Fans am Weserstadion Spalier.
Auch Kulttrainer wundert sich über Gräfe
Im Internet diskutieren sich Fans beider Lager wegen der pikanten Ansetzung von Schiedsrichter Manuel Gräfe die Köpfe heiß. Dabei ist die Bilanz für beide Seiten unter dem Fifa-Referee positiv: Bremen pfiff Gräfe gleich 37-Mal und damit am dritthäufigsten in der Bundesliga (nur bei Dortmund/39 und Bayern/38) war er öfter im Einsatz, dabei gelangen Werder 16 Siege bei acht Unentschieden und 13 Niederlagen. Der HSV ging bei 25 Gräfe-Spielen neunmal als Sieger vom Platz (neun Remis, sieben Niederlagen).
Interessant: Gräfe zückte gegen den HSV häufiger Gelb (56) als gegen den jeweiligen Gegner (48), denen insgesamt auch mehr Elfmeter (4) zugesprochen wurden als dem Dino (3). Bei Platzverweisen ist die Gräfe-Bilanz von Hamburg und Bremen ausgeglichen: Je viermal musste ein Spieler vorzeitig in die Kabine (davon zweimal Bremer Gelb-Rot). Gegen die HSV-Gegner sprach Gräfe allerdings nur zwei Feldverweise aus, gegen Bremens Kontrahenten sogar überhaupt keinen.
So oder so - die Fans machen sich Gedanken über Gräfes Einsatz im Nordderby. Und nicht nur die Anhänger der beiden unmittelbar betroffenen Vereine, wie dieses Video von Kreisklassen-Kulttrainer Uwe Spellinghaus zeigt (in dem der an sich neutrale Protagonist übrigens auf den HSV setzt):
Van der Vaart glaubt nicht an Heimsieg
Apropos tippen: Als verdienter Spieler ist es mehr oder weniger Mode, öffentlich dem einstigen Herzensverein die Daumen zu drücken. Rafael van der Vaart sieht dies offenbar ein wenig differenzierter und traut sich, vor dem Nordderby seine wahre Meinung kundzutun.
In einer Umfrage der "Bild"-Zeitung zum Ausgang des Werderspiels sagt der Ex-Kapitän: "Werder ist gut drauf und der HSV nicht besonders heimstark." Daher seine Prognose: Für die Rothosen reicht es heute nur zu einem 2:2. Vielleicht liegt das Misstrauen auch nur an van der Vaarts persönlicher Derbybilanz. Denn in zehn Duellen mit Bremen brachte es der Holländer nur auf drei Siege bei einem Remis und sechs Niederlagen.
Junuzovic ist vorerst im Kader
Nach dem HSV hat jetzt auch Werder Bremen seinen Kader für heute Abend bekanntgegeben - allerdings nur "vorläufig", wie der Club mitteilte. Demnach ist Wackelkandidat Zlatko Junuzovic vorerst dabei. Hinter einem Einsatz des Österreichers steht aber wohl noch immer ein kleines Fragezeichen, nachdem er nach dem Pokalspiel bei den Bayern (0:2) über muskuläre Probleme geklagt hatte.
Dabei ist wie erwartet auch "HSV-Schreck" Claudio Pizarro (19 Treffer in 25 Spielen gegen Hamburg). Die ehemaligen Rothosen Janek Sternberg und Seeler-Enkel Levin Öztunali stehen ebenfalls im 20 Spieler starken Aufgebot.
Bremens Aufstellung könnte damit wie folgt aussehen: Wiedwald – Gebre Selassie, Vestergaard, Djilobodji, Sternberg – Fritz, Grillitsch – Yatabaré, Bartels – Junuzovic – Pizarro.
Beiersdorfer schiebt Spahic-Entscheidung auf
Aufgrund einer turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung verpasste HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer am Donnerstag den Beginn der Veranstaltung "Willkommen im Fußball", einem Fußballprojekt für Flüchtlinge. Angesprochen auf einen neuen Vertrag für Verteidiger Emir Spahic sagte Beiersdorfer: „Das ist jetzt nicht erste Priorität.“
Skripnik erwartet linientreuen HSV
Werder-Trainer Viktor Skripnik stellt sich vor der Partie im Volkspark auf einen „motivierten HSV“ ein, der seine „Linie halten wird“. Geschäftsführer Thomas Eichin hat derweil dem Interesse von Borussia Mönchengladbach an Innenverteidiger Jannik Vestergaard eine Absage erklärt: „Das Thema ist zu. Er ist ein wichtiger Spieler, der bei uns fest eingeplant ist“, sagte Eichin.
DFB-Boss Grindel beäugt den HSV
Nach Saisonende tingelt der HSV über die Dörfer. Zum Testspiel in Rotenburg am 18. Mai hat sich jetzt auch der oberste deutsche Fußballfunktionär angekündigt: Der neue DFB-Präsident Reinhard Grindel will sich in seiner Wahlheimat den Club aus seiner Geburtstadt live und vor Ort ansehen.