Hamburg. Schweizer erhält niederschmetternde Diagnose. Die 23 Jahre alte Leihgabe aus Gladbach wird für Hamburg kein Spiel mehr bestreiten.
Schwerer Schlag für den ohnehin glücklosen Sturm des HSV: Für Angreifer Josip Drmic ist die Bundesliga-Saison verletzungsbedingt beendet. Der Schweizer hat sich am Sonntag bei Bayer Leverkusen (0:1) einen traumatischen Knorpelschaden zugezogen, Drmic muss operiert werden. Damit wird er auch nicht mehr für den HSV spielen, auch seine EM-Teilnahme im Sommer ist nun in Gefahr. Der Schweizerische Fußball-Verband (SFV) gab in einer ersten Mitteilung schon das EM-Aus für Drmic bekannt.
Der Spieler selbst aber will bis zur Bekanntgabe des definitiven Aufgebots kämpfen und die Europameisterschaft in Frankreich noch nicht abschreiben: „Der Arzt hat mir gesagt, dass man bis nach der Operation noch keine Prognose abgeben könne, wie lange ich ausfallen werde. Ich habe die Hoffnung auf die EM noch nicht ganz aufgegeben“, sagt er der Schweizer Tageszeitung Blick.
HSV spart Drmics Gehalt
Die Hamburger hatten Drmic bis zum Sommer von Borussia Mönchengladbach für eine Gebühr von 1,2 Millionen Euro sowie 1,5 Millionen Euro Gehalt ausgeliehen. Eine Kauf-Option war ohnehin nicht vorgesehen. Immerhin wird sein Gehalt nach sechs Wochen von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) übernommen.
"Es tut mir unendlich leid, weil ich mit dem HSV in der Rückrunde eine Menge vorhatte. Jetzt werde ich den Jungs ganz fest die Daumen drücken", schrieb Drmic bei Facebook: "Ihr könnt euch denken, dass es mir gerade schwer fällt, optimistisch zu sein. Aber ich war immer ein Kämpfer und werde auch diesen Kampf annehmen, um möglichst bald wieder auf den Platz zurückzukehren." Auf seiner offiziellen Homepage wünschte der HSV seinem Stürmer "gute Besserung und eine schnelle Genesung".
Drmic blieb beim HSV vieles schuldig
Damit geht das Kapitel Drmic beim HSV unrühmlich zu Ende. Der teure Leihstürmer konnte in seinen sechs Einsätzen nicht überzeugen. Sein einziges Tor gelang ihm durch einen Abstauber beim 1:1 im Heimspiel gegen Ingolstadt. Demonstrativ feierte der 23-Jährige ausgelassen mit einem Brustlöser-Jubel vor der Fankurve. Es sollte der Startschuss für seinen Durchbruch in Hamburg sein, doch es folgte ein ernüchternder Auftritt auf Schalke (2:3), wo Drmic schon zur Pause ausgewechselt wurde. Im darauffolgenden Heimspiel gegen Hertha BSC (2:0) musste der Angreifer gar 90 Minuten auf der Bank schmoren.
Eigentlich galt Drmic am Sonnabend gegen 1899 Hoffenheim als erster Vertreter für den gelbgesperrten Nicolai Müller. HSV-Experte Stefan Schnoor schlug in diesem Zusammenhang sogar eine Systemumstellung auf zwei Spitzen vor. Doch nun ist Bruno Labbadia dazu gezwungen, den Ersatz vom Ersatz spielen zu lassen. Möglicherweise rückt der von einer Sprunggelenksblessur genesene Michael Gregoritsch in die Startelf gegen seinen Ex-Club..„Zumindest für eine gewisse Zeit kann er gegen Hoffenheim eine Option sein“, kündigte Labbadia an.