Sevillas Sportchef rechnet mit van der Vaart ab. Labbadia wirft Neuzugang Bahoui taktische Defizite vor. Kacar und Spahic fehlen.
Setzt Labbadia auf zwei Stürmer?
Das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach ist vor allem für einen HSV-Profi ein besonderes Spiel. Leih-Stürmer Josip Drmic konnte sich bei den Fohlen nicht durchsetzen und will es seinen alten Kollegen nun zeigen. Möglicherweise darf der Schweizer am Sonntag sogar auf seiner Lieblingsposition ran. Dafür zieht Labbadia sogar eine Veränderung des Spielsystems auf zwei Spitzen in Erwägung. "Das ist immer eine Option", sagte der HSV-Trainer auf der offiziellen Pressekonferenz. "Drmic kann sowohl auf den Außen, als auch im Angriff spielen, deshalb haben wir ihn auch geholt." Generell brauche die Mannschaft den Konkurrenzkampf in der Offensive, um sich steigern zu können. "Es treibt uns nach vorne."
Bahoui hat noch Nachholbedarf
Nachdem sich Neuzugang Nabil Bahoui beim Heimspiel gegen Köln von der Bank aus einen Eindruck machen konnte, was ihn in der Bundesliga erwartet, rückt er aufgrund der Rückkehr von Ivo Ilicevic voraussichtlich wieder aus dem Kader. Grund hierfür seien nicht nur Defizite im Fitnessbereich, wie seit seiner Verpflichtung angekündigt, sondern auch mangelndes taktisches Verständnis. "Er tut sich noch schwer mit unseren taktischen Laufwegen. Er zeigt Ansätze und muss Schritt für Schritt gehen", erklärte Labbadia.
Diese Aussage verwundert insofern, weil Labbadia nach Bahouis erstem HSV-Training noch eine sehr hohe Meinung von Bahouis Spielintelligenz hatte. Vor eineinhalb Wochen hieß es noch, Bahoui bringe "ein gutes Spielverständnis" mit.
Kehrt Ekdal in den Kader zurück?
Ein anderer Spieler darf sich dafür Hoffnung machen, nach langer Abstinenz wieder in den Kader zurückzukehren. Albin Ekdal, 26, steht vor seinem Comeback beim HSV. "Ich freue mich unglaublich, dass er wieder zurück ist. Er wird unsere Qualität steigern", sagte Labbadia, der aber zugleich betonte, das eine Entscheidung über seine Kadernominierung gegen Gladbach erst kurzfristig gefällt wird. "Ich kann noch nicht sagen, ob Albin schon eine Alternative für Sonntag ist." Für die Startelf komme der Schwede definitiv noch nicht infrage.
Betis-Trainer rechnet mit van der Vaart ab
Die Zeichen stehen klar auf Abschied: Rafael van der Vaart rutscht bei Betis Sevilla immer weiter ins zweite Glied ab. Der frühere HSV-Kapitän kann seine Spielzeit in diesem Jahr an zwei Händen abzählen. Gerade mal zehn Minuten stand van der Vaart 2016 auf dem Platz. Nach drei Partien in Folge ohne Kadernominierung durfte sich der Niederländer am Wochenende zumindest mal wieder auf die Bank setzen, auf der er aber über die kompletten 90 Minuten verweilen musste.
Um van der Vaart auf den letzten Drücker noch loszuwerden, fällte Betis’ Sportchef jetzt schon ein vorzeitiges Urteil und bezeichnete die Ehe zwischen dem Mittelfeldspieler und Sevilla als gescheitert. „Er hat einfach nicht funktioniert“, sagte Eduardo Macia ausgerechnet an van der Vaarts 33. Geburtstag.
Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass eine derartige Degradierung zu wenig für van der Vaarts eigene Ansprüche ist. Nachdem er seine Zeit bei Betis schon als „Tiefpunkt seiner Karriere“ bezeichnete, kursierten zahlreiche Wechselgerüchte um den ehemaligen Hamburger. So soll vor allem Ex-HSV-Manager Frank Arnesen seine Fühler nach dem in die Jahre gekommenen Spielmacher ausgestreckt haben. Der derzeitige Sportchef von Paok Saloniki könnte van der Vaart aber erst im Sommer verpflichten, da das Transferfenster in Griechenland schon geschlossen ist.
Sevilla will seinen teuren Ergänzungssspieler aber nach Möglichkeit noch in diesem Winter loswerden und versucht ihn Spekulationen zufolge bei den finanzkräftigen Chinesen unterzubringen. Doch ob van der Vaart sich auf den Exoten China einlässt, ist mehr als fraglich. Fortsetzung folgt.
Kacar und Spahic fehlen
Nachdem Gotoku Sakai (Knie) und Ashton Götz (Rücken) ihre Probleme überstanden haben und wieder mit der Mannschaft trainieren, müssen am heutigen Donnerstag Gojko Kacar (Prellung) und Emir Spahic – mit den gleichen Problemen wie der Serbe – pausieren. "Wir haben sie heute nur geschont, um kein Risiko einzugehen. Beide Spieler haben gestern nach zwei intensiven Einheiten etwas gespürt", erklärte Labbadia auf der Pressekonferenz. Für das Heimspiel gegen Gladbach sehe Labbadia aber kein Risiko.
Interview mit Drmic
HSV-PK im Stream
HSV-Trainer Bruno Labbadia stellt sich um 12.30 Uhr im Rahmen der offiziellen Spieltags-Pressekonferenz den Fragen der Medienvertreter. Abendblatt.de hält Sie im HSV-Splitter auf dem Laufenden und stellt im Anschluss die PK als Stream zur Verfügung.
Diekmeier macht sich fit
Bei der Eröffnung des zweiten BodyMethod-Studios in der Alten Marzipanfabrik in Othmarschen zeigte Dennis Diekmeier, wie fit er noch nach dem HSV-Training ist. Trotz müder Muskeln gab der Rechtsverteidiger mit Ehefrau Dana auf dem Megaformer im neuen Fitnessstudio Gas. Sie könnte sich das Kleingruppen-Training (höchstens zwölf Teilnehmer) nach der Geburt ihres dritten Kindes in etwa sechs Wochen gut vorstellen. Im März soll es soweit sein.