Hamburg. Am Freitag startet die Rückrunde, doch die heiße Transferphase kommt erst noch. Bis dahin werden viele mögliche Neuzugänge gehandelt.
Bis zum 31. Januar noch ist das Fenster für mögliche Wintertransfers geöffnet, und bis dahin werden wohl noch einige Namen von Spielern die Runde machen, die dem HSV weiterhelfen könnten oder sollten. Bekanntlich hat es sich Sportchef Peter Knäbel zur Hauptaufgabe gemacht, einen neuen Angreifer zu verpflichten. Am besten natürlich einen, der sofort weiterhilft. Denn derzeit beschäftigt der Bundesligist in Pierre-Michel Lasogga nur einen konkurrenzfähigen Stürmer - und dieser ist aufgrund seiner wiederkehrenden Schulterprobleme ein ständiger Ausfallkandidat.
Mané soll 60 Millionen Euro kosten
Deshalb flog Knäbel auch am Mittwoch wieder quer durch Europa, um die gewünschte Offensivverstärkung zu akquirieren. Einer der zahlreichen Kandidaten soll nach Abendblatt-Informationen Sporting Lissabons Carlos Mané sein. Vor Ort hat sich Knäbel bereits nach der Möglichkeit eines Leihgeschäfts des 21 Jahre alten Offensivspielers erkundigt. Allerdings soll eine Ausleihe des portugiesischen U21-Nationalspielers, der in Lissabon noch einen Vertrag bis 2020 hat, aufgrund der bescheidenen HSV-Finanzen kaum zu realisieren sein. Ein Kauf dürfte gar unmöglich sein. Laut „A Bola“ hat Mané eine festgeschriebene Ablöse von 60 Millionen Euro.
Erinnerungen an Sporting-Flop werden wach
Ob der Stürmer eine Soforthilfe wäre, darf ohnehin bezweifelt werden. In gerade einmal sechs Einsätzen in der Liga NOS brachte es Mané auf einen Treffer für den Tabellenführer. Dazu schnupperte er in der aktuellen Saison bei zwei Kurzauftritten in der Qualifikation zur Champions League sowie vier Spielen in der Europa League (eine Torvorbereitung) internationale Luft. Bei manchen Fans dürften allerdings bei der Symbiose Lissabon und Wintertransfer die Alarmglocken schrillen. Schließlich holte der HSV für die Rückrunde 2014 Ola John von Benfica - der Niederländer geriet zum absoluten Flop, alle acht Spiele, in denen der Angreifer mehr oder weniger mitwirken durfte, gingen verloren.
Wagt der HSV ein weiteres Chelsea-Abenteuer?
Auch ein anderer Name hält sich hartnäckig. Mehrere Medien berichten von einem HSV-Interesse an Bertrand Traoré. Doch am 20 Jahre alten Stürmer aus Burkina Faso (Grüße an Jonathan Pitroipa) soll demnach aber auch Borussia Dortmund dran sein. Mit Traoré würde Hamburg nach Jacopo Sala, Gökhan Töre, Michael Mancienne, Jeffrey Bruma und Slobodan Rajkovic ein weiteres Chelsea-Abenteuer angehen. Denn dort steht das Talent unter Vertrag, kam in der laufenden Saison aber nur zu vier Kurzeinsätzen für die Londoner. Zuvor war Traoré an Vitesse Arnheim verliehen, für die er in der niederländischen Eredivisie 20 Treffer in 51 Spielen erzielte.
Diouf kommt nicht, Vujinovic vielleicht
Vom Tisch ist derweil ein Deal mit Stoke City. Dort ist Mame Diouf unglücklich, weshalb der senegalische Stürmer als Kandidat für den HSV gehandelt wurde. Diouf (ehemals Hannover 96), den der Dino schon unter Ex-Trainer Mirko Slomka auf dem Zettel gehabt haben soll, verdient auf der Insel umgerechnet rund sechs Millionen Euro - zu teuer für Knäbel. Möglicherweise lässt sich der HSV dafür die Dienste eines hoffnungsvollen Nachwuchstalentes etwas kosten. Zweitligist Karlsruhe hat inzwischen ein großes HSV-Interesse an B-Jugend-Torjäger Valentino Vujinovic bestätigt. Die Familie des 16-jährigen U-17-Nationalspielers soll bei einem Wechsel allerdings ein stattliches Handgeld von 500.000 Euro fordern.
Jatta bleibt im Wartestand
Forderungen sollen auch die Berater der im bislang heißesten Winterpersonalie zur Genüge gestellt haben. Doch ob Bakery Jatta überhaupt für ein Engagement beim HSV in Frage kommt, steht in den Sternen. Der gambische Flüchtling steht bis zu seinem 18. Geburtstag am 6. Juni auf dem Abstellgleis, darf bis dahin weder einen Vertrag unterschreiben noch in Hamburg mittrainieren. Der Testspieler Jatta (Bruno Labbadia: "Er hat seine Sache wirklich gut gemacht") hält sich somit bis auf Weiteres in der Akademie Lothar Kannenberg in Bothel bei Bremen fit - nach einem Trainingsplan des HSV.
Beiersdorfer macht die Fans schon mal heiß
Einen dicken, wenngleich noch jungen Fisch hat der HSV derweil nach eigenen Angaben bereits an Land gezogen. Doch um wen es sich bei dem geheimnisvollen Toptalent handeln soll, wird von Vereinsseite noch immer nicht verraten. Bei der Mitgliederversammlung im CCH am vergangenen Sonntag hatte Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer nicht ohne Stolz verkündet, dass es dem Nachwuchsscouting gelungen sei, einen Spieler zu gewinnen, den drei der besten fünf Clubs Deutschlands haben wollten. Es darf also weiter spekuliert werden, wahrscheinlich auch weit über den 31. Januar hinaus.