Lasoggas Rückkehr auf den Platz ist weiter ungewiss. HSV diskutiert Sicherheit nach Istanbul-Anschlag. Rudnevs muss pusten.
HSV soll Interesse an Atsu haben
Steht Ghanas Nationalspieler Christian Atsu auf dem Wunschzettel des HSV? Schenkt man ESPN FC und mehreren englischen Medien Glauben, liebäugeln die Hamburger mit einer Ausleihe des 24-Jährigen. Der Offensiv-Allrounder steht momentan beim FC Chelsea unter Vertrag und wurde nach Abendblatt-Informationen Sportchef Peter Knäbel angeboten. Die Blues liehen Atsu im letzten Halbjahr an den englischen Zweitligisten AFC Bournemouth aus, wo er verletzungsbedingt aber nur zu zwei Einsätzen im League Cup kam. Dabei gelang ihm immerhin eine Torvorlage. An der Stamford Bridge hat der Afrikaner aber keine Zukunft, weshalb man ihm im Falle einer erneuten Ausleihe keine Steine in den Weg läge. Neben dem HSV soll auch UD Levante seine Fühler nach Atsu, der bei der WM 2014 in allen drei Gruppenspielen in der Startelf stand, ausstrecken.
Diekmeier spricht über Istanbul-Anschlag
Nicht nur bei Bruno Labbadia und Eddy Sözer (siehe unteren Eintrag) ist der Anschlag von Istanbul Thema, auch an den Spielern geht die Nachricht nicht spurlos vorbei. "Die Stimmung beim Abendessen war natürlich nicht so toll", sagte Dennis Diekmeier in seinem Abendblatt-Videotagebuch. Er selbst wolle seine Ausgeh-Gewohnheiten wegen des Terrors aber nicht ändern.
Ex-HSV-Profi Gökhan Töre, mittlerweile in Diensten von Besiktas Istanbul, postete derweil ein Foto mit dem Aufruf "Betet für Istanbul" und den Worten: "Ich gedenke all den Opfern, die beim heutigen Anschlag ihr Leben verloren haben." Ein ähnliches Bild stellte auch Hakan Calhanoglu auf seine Facebook-Seite.
Adler erneuert sein HSV-Bekenntnis
René Adler hat erneut betont, sich eine Vertragsverlängerung bis zum Karriere-Ende vorstellen zu können. „Dass ich vereinstreu bin, zeigt meine Vita. Ich hatte mit Leipzig und Leverkusen zuvor nur zwei Vereine“, sagte Keeper, der noch bis 2017 an den HSV gebunden ist, im Interview der „Sport Bild“. Sicher werde man sich demnächst einmal zusammensetzen: „Ich will noch ein paar Jahre spielen. Und klar ist, dass ich nicht umsonst in Hamburg ein Haus gebaut habe. Es macht mir trotz der zwei schweren Jahre sehr viel Spaß, in diesem Verein Verantwortung zu tragen.“
Er habe die Besonderheiten des Traditionsvereins lieben gelernt. „Der HSV ist ein Stahlbad, ein Club der Extreme. Das kostet natürlich Nerven und Energie. Aber für meine Entwicklung war das ganz wichtig“, sagte der 30-Jährige. Durch den Existenzkampf sei die Mannschaft enger zusammengerückt: „Wir sind als Team gewachsen. Das möchte ich nicht missen.“
Rudnevs muss pusten
Dicke Backen machen musste heute Artjoms Rudnevs - allerdings nicht wegen sportlicher Anstrengung. Der Lette durfte vielmehr die Kerzen einer leckeren Torte auspusten, die das Team dem Geburtstagskind überreichte. Ob der jetzt 28-Jährige bald auch wieder auf dem Bundesligarasen feiern darf, bleibt abzuwarten. Zumindest im gestrigen Training sprach Bruno Labbadia dem Stürmer explizit ein Lob aus.
Auch zwei Ehemalige feiern heute Jahrestag: Stefan Beinlich (2003-2006) wird 44 Jahre alt, Tomás Rincón (2009-2014) ist jetzt wie Rudnevs 28 Jahre alt.
Lasogga fehlt auch am Mittwoch
Ohne fünf ist der HSV ins Vormittagstraining gegangen. Neben Pierre-Michel Lasogga (Schulter) blieben auch Aaron Hunt (Knieprobleme), Sven Schipplock (Schmerzen am Hüftbeuger), Zoltan Stieber und Albin Ekdal im Teamhotel. Wann Lasogga nach seinem Jubel-Fauxpas wieder einsteigen kann, ist ungewiss. Hunt will dagegen morgen wieder ins Training einsteigen.
Sözer und Labbadia diskutieren die Sicherheit
Co-Trainer Eddy Sözer reagierte bestürzt, als er von den Anschlägen mit acht deutschen Todesopfern in Istanbul erfuhr. „Mir fällt es schwer, für diese Tat die richtigen Worte zu finden. Es ist verabscheuungswürdig“, sagte der in Istanbul geborene Türke, Ein angedachter Mannschaftsausflug nach Antalya heute Nachmittag würde nun überdacht werden, so Sözer.
Bruno Labbadia sieht indes trotz des Attentats von Istanbul keinen Grund für eine erhöhte Sicherheitslage im Trainingslager. Zugleich bezeichnete Labbadia den Anschlag als „schreckliches Ereignis“. Der HSV-Tross bleibt noch bis zum Wochenende an der türkischen Riviera und fliegt am Sonnabend von Belek aus direkt zurück nach Deutschland. In dem Urlaubsort bereiten sich zurzeit noch mehrere andere deutsche Proficlubs auf die Rückrunde vor.
Jatta-Berater schaut sich HSV genauer an
Berater Firat Aktas, der derzeit die Modalitäten bei der geplanten Verpflichtung des umworbenen gambischen Flüchtlings Bakery Jatta verhandelt, schaute sich den Test gegen Erfurt von der Tribüne aus an. „Ich will mir mal ein Bild vom HSV machen“, sagte Aktas, der hofft, dass Jatta schon in der kommenden Woche mit einer Sondergenehmigung beim HSV mittrainieren darf.
Schöne Geste für die Belek-Fans
Nach der 1:2-Niederlage im Test gegen Rot-Weiß Erfurt bat der HSV gestern 120 Anhänger zum Fanabend ins Mannschaftshotel Sueno Deluxe. Die Aktion kam auf beiden Seiten gut an. Aaron Hunt etwa sagte: "Es ist nicht selbstverständlich, dass die Fans einen auf dem Fanabend mit Applaus empfangen, wenn man vorher gegen Erfurt verloren hat."