Belek. Dem HSV gehen langsam die Stürmer aus. Auch Schipplock musste mit Hüftproblemen beim 1:2 gegen den Drittligisten pausieren.

Bruno Labbadia war der Letzte, der nach dem 1:2 im Test gegen Rot-Weiß Erfurt aus dem Trainingskomplex neben dem Teamhotel kam. Und der HSV-Trainer war – wütend. „Ich bin total unzufrieden“, schimpfte der Coach, „da fällt es schwer, etwas Positives herauszuziehen.“ Seine Mannschaft habe erneut bewiesen, dass sie nur funktioniere, wenn sie 100 Prozent gebe. „Da sollten wir schleunigst hinkommen“, so Labbadia.

Dass sich der HSV gegen den Tabellen-17. der Dritten Liga vor allem mit dem Toreschießen schwertat, lag neben den enttäuschenden Offensivkräften auf auch an den angeschlagenen Offensivkräften abseits des Platzes. Mit Pierre-Michel Lasogga und Sven Schipplock mussten Stürmer Nummer eins und Nummer zwei zuschauen, zudem fehlte Regisseur Aaron Hunt. Während Hunt nur eine Pause wegen leichter Knieprobleme einlegte, sind die Sorgen um Schipplock (Schmerzen am Hüftbeuger) und Lasogga (Probleme mit der Schulter) größer.

Besonders im Fall von Lasogga, der am Vortag das Training abbrechen musste, machen sich die Verantwortlichen Gedanken. „Schön ist die Situation nicht. Aber wir wussten, dass es bei ihm immer eine latente Gefahr bei seiner Schulter gibt“, sagte Trainer Bruno Labbadia. Zur Erinnerung: Lasogga hatte sich im vergangenen Jahr bereits zweimal die Schulter ausgekugelt, sollte nach dem letzten Vorfall beim 3:1-Auswärtssieg in Bremen sogar operiert werden. Da eine monatelange Zwangspause die Folge gewesen wäre, entschied sich der Angreifer gegen eine OP – trotz gegenteiligen Rates der medizinischen Abteilung. „Am Ende tragen wir die Entscheidung gemeinsam“, sagte Labbadia, der die Frage, wann mit einer Rückkehr Lasoggas zu rechnen sei, nicht beantworten konnte.

Wie schwer ein Ausfall des Torjägers fällt, wurde beim Test am Dienstagnachmittag mehr als deutlich. Obwohl der HSV nur mit einem U-23-Nachwuchsmann (Kerim Carolus) gegen Erfurt begann, war ein Klassenunterschied zwischen dem Erst- und dem Drittligisten zu keinem Zeitpunkt erkennbar. Im Gegenteil. Nach dem ersten Durchgang, in dem lediglich Batuhan Altintas (3./11.) und Gregoritsch (34.) zu Torchancen kamen, sorgten in der zweiten Halbzeit vor allem die Erfurter für die Ausrufezeichen. Die Treffer durch Sebastian Szimayer (55.) und Pablo Pigl (59.) waren die logische Folge. Dass Michael Gregoritsch kurz vor Schluss aus 25 Metern noch den Ehrentreffer erzielen konnte, war am Ende nur noch Ergebniskosmetik.

HSV: Hirzel – Diekmeier, Carolus, Cléber (ab 66. Djourou), Sakai (ab 58. Feka) – Arslan (ab 46. Porath), Kacar (ab 46. Holtby) – Rudnevs, Gregoritsch – Altintas (ab 66. Ostrzolek), Olic (ab 66. Müller). Tore: 0:1 Szimayer (55.), 0:2 Pigl (59.) 1:2 Gregoritsch (77.). Zuschauer: 250.