Das „Entengesicht“, wie Díaz in seiner Heimat Chile liebevoll genannt wird, will den HSV noch im Winter verlassen.

Hamburg. Relegations-Held Marcelo Díaz („Tomorrow my friend“) hat bekanntlich genug von seiner Reservistenrolle beim HSV. Nach seinem öffentlich geäußerten Wechselwunsch zieht der Chilene nun offenbar die ersten Interessenten an Land. Schenkt man dem chilenischen Portal Globo Glauben, buhlt ausgerechnet Hamburgs Erzrivale Werder Bremen um die Dienste des „Entengesichts“ („El Carepato“), wie Díaz liebevoll in seiner Heimat genannt wird. Doch neben den Grün-Weißen sollen auch Newcastle United und Ronaldinho-Club Flamengo Rio de Janeiro den defensiven Mittelfeldspieler verpflichten wollen.

Laut transfermarkt.de beträgt Díaz’ Marktwert 2,5 Millionen Euro. Mit einer ähnlichen Summe dürfte auch der HSV liebäugeln – und genau daran könnte es bei den klammen Bremer scheitern. Für Newcastle, einen Club aus der finanzstarken Premier League, sollte eine Ablöse in dieser Größenordnung hingegen keine Hürde darstellen.

Díaz kommt an Holtby nicht vorbei

Nachdem Díaz bei der 1:3-Heimniederlage gegen Mainz erneut nicht in der Startelf stand und erst eingewechselt wurde, als der HSV bereits schier hoffnungslos 0:2 zurücklag, platzte dem Copa-Sieger der Kragen. Er habe weniger als 40 Prozent der möglichen Einsatzminuten bekommen, rechnete er im Gespräch mit der Welt vor, „das kann man mit einem Kind machen, aber nicht mit mir“.

In dieser Saison kommt Díaz auf elf Spiele, von denen er siebenmal ein- und zweimal ausgewechselt wurde. In seinen beiden Einsätzen über 90 Minuten verlor der HSV am Ende jeweils (0:1 gegen Schalke und 1:2 gegen Hannover). Im Heimspiel gegen die Niedersachsen bildete der 1,66 Meter groß gewachsene Profi die Doppel-Sechs an der Seite von Lewis Holtby. Doch diese Variante sei Bruno Labbadia defensiv zu anfällig und gilt daher als gescheitert. Da sich Holtby durch zuletzt starke Auftritte festgespielt hat, ist für Díaz momentan kein Platz mehr.

Er habe den Verantwortlichen des Dinos bereits mitgeteilt, dass er sich im Winter neu orientieren will. Beim HSV – so der allgemeine Tenor dieser Tage – werde man dem 28-Jährigen wohl keine Steine in den Weg legen. Reisende soll man nicht aufhalten. Vorausgesetzt die Ablösesumme stimmt.