Hamburg. Heidel reagiert mit Spitze auf HSV-Finanznot. Wird Adler fit? Europa steht nicht auf dem Index. Spahic und Diekmeier fallen wohl aus.

Der HSV empfängt am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) den 1. FSV Mainz 05. Trainer Bruno Labbadia erwartet ein Duell auf Augenhöhe: „Mainz kommt aus einem Erfolgserlebnis, sie haben auch ein Derby gewonnen. Ich erwarte ein schönes, intensives Spiel“, sagte Labbadia auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Ob beim Spiel gegen den Tabellenneunten, der nur einen Punkt hinter dem HSV steht, Schlussmann René Adler im Tor stehen wird, konnte Labbadia noch nicht beantworten: „René trainiert heute individuell“, so Labbadia zu seinem Torhüter. Es werde sich zeigen, ob Adler eingesetzt werden könne, sonst stehe aber Drobny bereit, zeigte Labbadia die Alternative auf. Was Hoffnung mache, sei die Tatsache, „dass es nach dem Training bereits besser wurde.“ Adler war am Mittwoch bei einem Schuss ausgerutscht und hatte sich eine leichte Muskelverletzung im Hüftbeugerbereich zugezogen. Am Freitag wird Adler versuchen, am Mannschaftstraining teilzunehmen, hieß es.

Bei Aaron Hunt sieht es nach Worten von Labbadia für Sonnabend aber „ganz gut aus“. Hunt habe nach seiner Muskelverletzung und der Erkältung zwar noch Nachholbedarf, aber der Mittelfeldspieler werde eine Option für den Kader sein. Anders sieht es wohl bei Dennis Diekmeier und Emir Spahic aus. „Beide haben noch nicht wieder mit der Mannschaft trainiert. Wir rechnen für spätestens nächste Woche mit ihnen“, gab Labbadia einen Ausblick.

Europa steht nicht auf dem Index

Angesprochen auf eine Auseinandersetzung zwischen Emir Spahic und Pierre-Michel Lasogga, bei der der Ex-Leverkusener Lasogga Ende Oktober eine Ohrfeige verpasst haben soll, sagte Labbadia mit einem Lächeln: „Das ist aus der Welt. Das haben die beiden unter sich geregelt. Wenn ich mich heute noch mit Dingen beschäftigen würde, die zwei Monate her sind, dann wäre die Last auf meinen Schulter immens.“

Immens ist auch das finanzielle Minus des HSV. Angesprochen auf die roten Zahlen und die Frage, ob diese eine Auswirkung auf eine mögliche Vertragsverlängerung haben, sagte Labbadia: „Ich kenne die Situation und wir gehen da gemeinsam durch.“ Mainz-Manager Heidel konnte sich eine Spitze gegen den HSV indes nicht verkneifen. "Wenn wir solch ein Ergebnis präsentieren würden, dann weiß ich nicht, ob es am nächsten Donnerstag noch eine PK gäbe."

Kommentar: HSV ist zum Erfolg verdammt

Vor allem mit sportlichen Erfolg wolle der HSV gegen die roten Zahlen ankämpfen. Der HSV steht derzeit auf Platz sieben. Das Wort Europa steht dabei nach Angaben vom Trainer nicht auf dem Index. „Da steht eher, neben anderen Dingen, das Wort Selbstgefälligkeit.“ Seine Mannschaft wolle am Sonnabend ein Top-Spiel abliefern und einen Dreier einfahren. „Die Punkte sind unsere Tabelle.“

Labbadias Frau macht den Nikolaus

Zwei Spieler waren dann aber doch noch im besonderen Fokus der Pressekonferenz. Zum einen Marcelo Díaz und zum anderen Lewis Holtby. Während Holtby aus dem Team nicht mehr wegzudenken ist, „Nicht nur seine Entwicklung ist gut, sondern auch was er für die Mannschaft tut“, zeigte Labbadias Reaktion, angesprochen auf Díaz, den momentanen Stellenwert des Chilenen. Labbadia seufzte gleich zweimal sehr tief, ehe er auf die Situation von Diaz einging. „Es läuft im Moment nicht so optimal für ihn.“ Labbadia wies aber auch daraufhin, dass der 28 Jahre alte Copa-Sieger „noch sehr wichtig für uns werden kann. Vielleicht schon am Sonnabend.“ Díaz sei ein Top-Profi und freue sich für die Mannschaft. „Wir müssen schauen, dass er dranbleibt.“

Zum Abschluss der Pressekonferenz gewährte Labbadia noch einen Einblick in sein Privatleben. Mit Blick auf den Nikolaus-Tag am Sonntag sagte Labbadia: „Das soll jetzt nicht Macho-Haft klingen, aber bei uns zu Hause ist meine Frau diejenige, die die Geschenke macht.“ Wer weiß, vielleicht beschenkt der Trainer mit seiner Mannschaft ja die Fans bereits am Sonnabend mit einem Sieg gegen Mainz.