Außerdem: Neues von der Rucksack-Affäre, HSV-Küche für Flüchtlinge. Jung und Arslan müssen trotz später Rückkehr für die Zweite ran.
Müde Jung und Arslan mussten ran
Optimale Vorbereitung sieht wohl anders aus: Erst um 4 Uhr früh kehrte der HSV-Tross am Sonntag vom Auswärtsspiel in Darmstadt zurück, bei dem auch Ahmet Arslan und Gideon Jung zum Profi-Kader gehörten. Trotz sechseinhalbstündiger Busfahrt mussten die Nachwuchskräfte am Sonntag um 14 Uhr schon wieder in der Regionalliga beim VfB Oldenburg ran. Für die Zweite gab es vom Tabellenführer prompt eine 1:5-Klatsche. Arslan gelang immerhin der zwischenzeitliche Anschlusstreffer zum 1:2. Mehr ging offensiv nicht, da HSV-II-Trainer Soner Uysal diesmal auf Torgarant Artjoms Rudnevs (Nationalmannschaft) verzichten musste. Mit Ashton Götz gab es dafür weitere Verstärkung von den Profis. Die Reserve steht nun nur noch dank der besseren Tordifferenz auf Nichtabstiegsplatz 15.
Rucksack-Gate: Auch Peters-Dokumente dabei?
Noch immer ist ein Ende im Fall der verschwundenen HSV-Dokumente von Sportchef Peter Knäbel nicht in Sicht. Nun berichtet der „Spiegel“, dass Svenja Gruhnwald, die Anwältin der mutmaßlichen Finderin und gleichzeitig Beschuldigten Alexandra D., das Verfahren gegen ihre Mandantin wegen nicht hinreichenden Tatverdachts einzustellen hofft. Einer Einstellung wegen Geringfügigkeit des Delikts würde sie nach Angaben des Nachrichtenmagazins jedoch nicht zustimmen. Unterdessen wurde bekannt, dass sich unter den abhanden gekommenen Dokumenten auch Papiere von Sportdirektor Bernhard Peters befanden.
Fifa nominiert Ex-HSV-Profi für Supertor
Für den HSV bestritt Marcel Ndjeng in der Rückrunde der Saison 2008/09 immerhin zwei Bundesligaspiele, getroffen hat der damalige Leihspieler von Borussia Mönchengladbach aber nur bei Einsätzen in der zweiten Mannschaft. Erfolgreicher ist der Deutsch-Kameruner da schon für seinen aktuellen Arbeitgeber SC Paderborn - und wie: Jetzt hat sogar die Fifa einen Treffer Ndjengs in die Vorauswahl zum "Puskas-Award" des weltweit schönstes Tor des Jahres genommen. Den Treffer erzielte der 33-Jährige beim Kick gegen in der Paderborner Sommervorbereitung gegen Bolton, als er aus 45 Metern volley draufhielt. Ob sich Ndjeng in der zehn Traumtore starken Konkurrenz durchsetzen kann, wird sich weisen. Unter anderem ist auch Weltfußballer Lionel Messi nominiert. Im vergangenen Jahr gewann Kolumbiens James Rodríguez den Award mit seinem Treffer zum 2:0 bei der WM gegen Uruguay.
Alle zehn Tore aus der Fifa-Liste:
HSV-Küche für Flüchtlinge
René Adler nutzt die Länderspielpause derweil für einen guten Zweck. Gemeinsam mit Ex-Profi Marcell Jansen weiht der Torhüter am morgigen Dienstag eine neue Industrieküche für Flüchtlinge ein, die die Stiftung "Der Hamburger Weg" dem HSV-Fanhaus an der Stresemannstraße gespendet hat. Dort wird bereits seit Februar jeden Dienstag ein Flüchtlingscafé angeboten, bei dem junge Geflüchtete und geflüchtete Familien gemeinsam kochen, Fußball schauen, sich austauschen und dem Alltag ein wenig entfliehen können.
Für Spahic und Stieber geht's um alles
In der Länderspielpause muss der HSV auf sieben Nationalspieler verzichten. Für zwei geht es dabei um alles: Emir Spahic versucht, mit Bosnien-Herzegowina gegen Irland eines der letzten EM-Tickets zu lösen (13. und 16.11.). Ebenfalls in den Play-offs ran muss Zoltan Stieber mit Ungarn, die gegen Norwegen ihr Glück versuchen (12. und 15. 11.). Albin Ekdal kann seinen Schweden im Skandinavien-Duell gegen Dänemark aufgrund seiner Verletzung dagegen nur die Daumen drücken.
Außerdem im Einsatz: Johan Djourou mit der Schweiz, Ivica Olic (Kroatien), Marcelo Díaz (Chile) und Michael Gregoritsch (U21 Österreich). Alle Nationalspieler bleiben nach dem Spiel in Darmstadt in Hessen und reisten von Frankfurt aus zu ihren Nationalmannschaften. Artjoms Rudnevs, der momentan nicht zum Erstliga-Kader gehört, war bereits zuvor zu seinen Letten geflogen.
Krautzun lauscht Labbadia
Über einen Zuhörer auf der Pressekonferenz beim Unentschieden in Darmstadt durfte sich HSV-Coach Bruno Labbadia am Sonnabend ganz besonders freuen: sein alter Trainer und Ziehvater Eckhard Krautzun, unter dem der damalige Stürmer seine ersten Schritte bei den "Lilien" unternahm.