Hamburg. Bruno Labbadia freut sich auf die zahlreichen HSV-Fans in Berlin. Spahic fühlt sich „körperlich unwohl“. Kacar macht Fortschritte.

Auf die Frage, ob Bruno Labbadia mit der derzeitigen Tabellensituation zufrieden sei, antwortete der HSV-Trainer zunächst nur sehr knapp: „Geht.“ Dann holte Labbadia auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hertha BSC am Sonnabend (15:30 Uhr auf Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) doch noch etwas weiter aus.

„Wenn man die letzten Spiele betrachtet, dann waren es alles enge Spiele. Das ist eine gute Ausgangslage.“ Die Mannschaft arbeite aber weiter an der Entwicklung. Und dies sei Labbadia zufolge auch nötig. „Wir sind nicht die Einzigen, die arbeiten. Wir dürfen uns nicht ausruhen.“

Hertha ist eines der laufstärksten Teams

Mit Bezug auf den kommenden Gegner analysierte der Coach den Saisonstart der Hertha. „Sie machen das ähnlich gut wie wir.“ Die Mannschaft habe eine hohe Laufbereitschaft und stehe sehr kompakt.

Das Team von Trainer Pal Dardai läuft in dieser Saison im Schnitt 116,02 Kilometer pro Spiel - das ergibt Platz drei in der Liga. Zum Vergleich: Der HSV läuft rund 114 Kilometer. „Es wird wieder ein Abnutzungskampf“, schaute Labbadia warnend voraus. Ein Spiel auf Augenhöhe erwartet auch Abwehrspieler Matthias Ostrzolek, "da entscheiden am Ende Kleinigkeiten, an denen wir intensiv gearbeitet haben."

Und diese Kleinigkeiten, erklärte Labbadia, seien unter anderem das Spiel gegen tiefstehende Mannschaften. Dies werde daher derzeit im Training bevorzugt angegangen. „Aber das benötigt Zeit.“

Drobny hütet das Tor

Nicht mittrainieren konnte unterdessen Emir Spahic. Der Defensivspieler fühle sich "körperlich nicht wohl", erklärte Labbadia. Der Coach hoffe aber, dass sich der Innenverteidiger bis zum Wochenende wieder erhole. Dagegen fiel Gojko Kacar mit einem Leistungssprung im Vergleich zum Vortag auf. „Wenn er einen weiteren Sprung macht, dann könnte es für das Spiel gegen Berlin reichen“, gab Labbadia einen Ausblick und beantwortete auch die Torhüterfrage. Gegen Berlin wird der Ex-Herthaner Jaroslav Drobny das Tor hüten. „René war die letzten Tage noch einmal krank. Er trainiert zwar wieder, aber ich sehe keinen Grund nun den Torhüter zu wechseln“, sagte Labbadia zu seiner Entscheidung gegen den ehemaligen Nationaltorhüter. Es sei eine gute Situation, sich zwischen zwei guten Torhütern entscheiden zu dürfen.

Auf die Frage, warum Gotoku Sakai derzeit noch keine Rolle spiele, sagte Labbadia: „Er ist herausragend, was die Technik betrifft. Aber er verliert schnell sein Selbstbewusstsein.“ Daher müsse man weiter daran arbeiten, dass sich der Japaner noch mehr traue, das herauszuholen, was in ihm stecke. Es sei ärgerlich, dass der flexible Außenverteidiger erneut 14 Tage nach Asien zur Nationalmannschaft reise, weil „er bislang dort nicht viel gespielt hat und dann auch weniger intensiv trainieren wird“, ärgerte sich Labbadia.

Labbadia freut sich auf Gänsehaut-Stimmung

Ganz anders ist die Situation bei Lewis Holtby. „Lewis hat ein paar sehr gute Spiele gemacht. Ich bin froh, dass er so gut in die Saison gekommen ist“, lobte Labbadia den Mittelfeldspieler. Wo der 25-Jährige aber eingesetzt werde, ließ der Coach noch offen. „Er ist extrem aktiv, auf der Acht hat er es bislang am besten gemacht.“ Aber in diesem Bereich habe der HSV derzeit die formstärksten Spieler, daher sei es auch gut, dass Holtby weitere Positionen spielen könne.

Mit Blick auf die rund 10.000 HSV-Anhänger, die in Berlin dabei sein werden, freute sich Labbadia auf die Stimmung. „Das war auch schon gegen Schalke schön. Die Fans sorgen für richtige Gänsehautstimmung. Das gibt einen dann noch mal einen Kick.“

Dieser Artikel ist nach einem Leserhinweis geändert worden. Die durchschnittliche Kilometerleistung ist eine andere gewesen. Die nun benutzten Daten basieren auf den auf bundesliga.de veröffentlichten Laufleistungen der Hamburger. Wir bitten um Entschuldigung.